Das architektonische Werk von Le Corbusier
Le Corbusier (1887-1965) gilt als einer der bedeutendsten und einflussreichsten Architekten des 20. Jahrhunderts. Er ist eine Schlüsselfigur der Internationalisierung der Architektur und der Stadtplanung, welche die Stadtlandschaften im 20. Jahrhundert weltweit geprägt hat.

Objekt |
17 Gebäude in 7 Ländern auf drei Kontinenten. Sie verkörpern den zentralen Beitrag Le Corbusiers zur Architektur der Moderne über fünf Jahrzehnte. |
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Ort |
Argentinien, Belgien, Deutschland, Frankreich, Indien, Japan, Schweiz |
Aufnahme in die UNESCO Welterbeliste |
2016 |
Grund |
Das Werk ist ein serielles transnationales Gut im Sinne von Artikel 137 der Richtlinien der Welterbekonvention. Die Gebäude von Le Corbusier veranschaulichen den Umbruch der Architektur und des Berufs des Architekten im 20. Jahrhundert weltweit. |
Das Besondere
Le Corbusier war ein Pionier und Wegbereiter in seinem Beruf. Seine Werke sind Zeugnis der bedeutenden Entwicklung der Architektur der Moderne.
Die Kleine Villa am Genfersee (Villa Le Lac) wurde in den Jahren 1923–1924 von Le Corbusier und Pierre Jeanneret gebaut. «Une petite maison» nannte Le Corbusier das zweite Haus, das er für seine Eltern im Dorf Corseaux am Nordufer des Genfersees baute. Das eingeschossige Haus ist nach Süden zum See orientiert. Le Corbusier nannte das 16 Meter lange und nur vier Meter breite Haus Wohnmaschine. Das war sein Begriff für einen neuen Wohnhaustyp, bei dem auf minimaler Fläche die Innenräume ineinander übergehen und den Bedürfnissen und Tagesabläufen der modernen Menschen entsprechen.
Das Maison Clarté in Genf ist ein Wohnhaus gehobenen Standards mit 50 Wohnungen, das nach den Plänen von Le Corbusier und seinem Cousin Pierre Jeanneret in den Jahren 1930-32 erbaut wurde. Das Gebäude ist eine Stahlkonstruktion, was damals im Wohnungsbau noch etwas ganz Neues war. Die verschiedenen Wohnungstypen sind um zwei innenliegende Treppenhäuser gruppiert. Le Corbusier führte in der «Clarté» erstmals auch Duplex-Wohnungen ein. Das Haus ist ein Vorläufer- und Prototypenbau einer Moderne, die sich spätestens in den 50er Jahren weltweit durchsetzen konnte.
Das Welterbe und seine Swissness
Le Corbusier wurde 1887 als Charles-Edouard Jeanneret in La Chaux-de-Fonds in der Schweiz geboren. Ab 1917 wohnte und arbeitete er in Paris. Sein Pseudonym, Le Corbusier, nahm er 1920 an. Er war einer der wichtigsten und einflussreichsten Vertreter der modernen Architektur. Seine Werke sind Zeugen des länderübergreifenden Ideenaustauschs in der Architektur der Avantgarde nach dem ersten Weltkrieg.
Das Werk verkörpert den zentralen Beitrag Le Corbusiers an die Architektur der Moderne über fünf Jahrzehnte hinweg und den radikalen Bruch mit Stilen, Entwurfsmethoden, Technologien und Bauweisen früherer Jahrhunderte. Die Synthese von Architektur, Malerei und Bildhauerei wird durch die Bauwerke sichtbar. Der Beitrag von Le Corbusier zur architektonischen Moderne liegt in der Summe von Bauten und Texten, die über fünfzig Jahre fortlaufend auf der ganzen Welt verbreitet wurden.
Links
UNESCO Welterbe, Bundesamt für Kultur
Welterbe in der Schweiz whs.ch