Thom Luz: «Girl from the Fog Machine Factory»


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Samstag, 16.10.2021 – Sonntag, 17.10.2021

Theater; Performance

Fog Machine
Fog Machine © Sandra Then

Unsere Welt ist eine andere. Das machen schon die Zahlen der fortdauernden Pandemie deutlich. Über 200 Millionen Infizierte, über vier Millionen Todesopfer. Gleichzeitig hat auch die Klimakrise nichts an Relevanz eingebüsst: Wälder brennen. Permafrostböden tauen. Ozeane vermüllen. Landschaften werden überschwemmt.

Beide Entwicklungen – Pandemie wie Klimakrise – bedingen einander und sind Teil unserer neuen Normalität. Umso wichtiger wird es sein, nun den Blick zu weiten und nicht tatenlos zu erstarren. Tiere, Pflanzen, Viren, Objekte, Algorithmen und Wetterphänomene: Sie alle interagieren mit uns. Wir sind mit unzähligen Organismen und Kreisläufen verschränkt. So beunruhigend in diesem Lichte der faustische Pakt mit Technologie auch scheinen mag – wir sind auf sie angewiesen, wenn wir einen Weg aus den Krisen finden wollen.
Was also bedeutet die Pandemie für unser Nachdenken über das Anthropozän? Welchen Einfluss haben Digitalität und Technologie auf Naturereignisse? Was lehren uns die Erfahrungen der vergangenen Monate über die Bewältigung existenzieller Krisen? Und welche Perspektiven ergeben sich daraus für den Aktivismus und für die Kunst?
Ein Wochenende lang stellt sich das Volkstheater diesen Fragen – mit grossen Konzerten und Gastspielen auf der grossen Bühne, mit Gesprächen und Performances in der Roten Bar und Dunkelkammer, mit Multimedia-Installationen im Weißen Salon. Und natürlich mit Bäumen und Nebel, mit Klärschlamm und Mikroben. Gemeinsam erforschen wir neue Perspektiven und versuchen, diese neue Normalität in ihrer Verflochtenheit begreifbar zu machen.

"Girl from the fog machine factory"

Die Produktion des Schweizer Theaterkünstlers Thom Luz beschäftigt sich mit den ungreifbarsten Aspekten des Menschseins und des Geschichtenerzählens: Wenn sich etwas stetig verändert, wie lässt es sich festhalten? Und soll man das überhaupt versuchen?

Die Geschäfte laufen schlecht in der kleinen Nebelmaschinenfabrik am Rand der Stadt. In der gegenwärtigen Situation möchte niemand mehr Maschinen kaufen, die im Kern nichts produzieren. Der Chef und seine Mitarbeiter*innen stehen ratlos im Showroom und überlegen stumm, wie man wohl die Zukunft überleben könnte. Es sind neue Ideen gefragt, neue Bilder, neue Lösungen. Die Belegschaft beginnt zu experimentieren: Wasserfälle, Planetenringe, leuchtende Nebelmeere, berühmte Skulpturen, Böcklins Toteninsel mit Ruderboot, Atompilze – alles aus Nebel nachgebaut. Ob sich aber die Firma mit derart vergänglichen Schönheiten retten lässt, steht buchstäblich in den Wolken. Wenn sich etwas stetig verändert, wie lässt es sich festhalten? Und was passiert, wenn sich die von Menschen entfesselten Produktivkräfte gegen sich selbst und ihre Urheber*innen zu wenden beginnen? Diese sonderbare Geschichte voller stillem Bühnenzauber wurde 2019 zum Berliner Theatertreffen eingeladen – und ist nun erstmals in Wien zu erleben.

Produktion: Thom Luz und Bernetta Theaterproduktionen

Aufführungen:
16./17. Oktober 2021, jeweils 20 Uhr

Ort: Volkstheater, Arthur-Schnitzler-Platz 1, 1070 Wien