Mehrere hundert Kriegsgefangene können dank einem Plan, der im Rahmen der siebten Sitzung des Ausschusses zur Überwachung der Umsetzung des Abkommens über den Austausch von Gefangenen und Häftlingen ausgehandelt wurde, in ihre Heimatorte zurückkehren. Diese Sitzung begann am Samstag, den 11. März, in der Schweiz. Der Überwachungsausschuss, in welchem alle Konfliktparteien im Jemen Mitglied sind, wird vom Büro des Sondergesandten des Generalsekretärs der Vereinten Nationen für den Jemen (OSESGY) und dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) gemeinsam geleitet.
Der Jemen wird seit vielen Jahren von einem Konflikt zerrissen, der das Land in die Knie gezwungen hat. Die Bevölkerung ist zu einem großen Teil auf internationale Hilfe angewiesen, um zu überleben. Vor diesem Hintergrund ist das in Genf unterzeichnete Abkommen ein Schritt in die richtige Richtung.
Engagement der Schweiz
Die Schweiz ist überzeugt, dass nur der Dialog zu einer Lösung des Konflikts und zu einem soliden und dauerhaften Frieden führen kann. Aus diesem Grund unterstützt sie die Vermittlungsbemühungen der Vereinten Nationen und richtet die Verhandlungen als Gaststaat aus, indem sie den Delegationen einen neutralen, diskreten und sicheren Ort für den Dialog zur Verfügung stellt.
Der stellvertretende Staatssekretär des EDA, Thomas Gürber, betonte, dass der Austausch von Gefangenen ein Schritt auf dem Weg zum Frieden sei. "Es ist von entscheidender Bedeutung, dass sich alle beteiligten Parteien weiterhin für Lösungen einsetzen, die allen Jemeniten zugutekommen, und sich dabei auf die menschlichen Auswirkungen dieses Konflikts konzentrieren", sagte Botschafter Gürber bei der Unterzeichnungszeremonie im Palais des Nations in Genf.
Rolle des IKRK
Das IKRK wird sein Fachwissen und seine Erfahrung für die Umsetzung des in Genf unterzeichneten Abkommens zur Verfügung stellen. Die Organisation ist im Jemen stark engagiert, wo fast 22 Millionen Menschen, zwei Drittel der Bevölkerung, humanitäre Hilfe benötigen.
Um die Arbeit des IKRK und anderer internationaler Organisationen im Jemen zu unterstützen, organisierte die Schweiz letzten Monat gemeinsam mit Schweden eine hochrangige Geberkonferenz in Genf. Zudem stellte sie 14,5 Millionen Franken für die humanitäre Hilfe vor Ort zur Verfügung. Die Schweizer Unterstützung konzentriert sich auf die Bereiche Wasser, Ernährungssicherheit und Schutz der Zivilbevölkerung.
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