In Nepal legen die Ärmsten selber Hand an beim Strassenbau

Artikel, 20.02.2015

Der Welttag der sozialen Gerechtigkeit vom 20. Februar erinnert an die Notwendigkeit, Würde, Stabilität und Entwicklungsperspektiven für alle Menschen zu fördern. In Nepal profitieren die Ärmsten in mehrfacher Hinsicht von einem Strassenbauprojekt der DEZA. Der Einbezug der marginalisierten Bevölkerung in die Entwicklung des Landes erhöht gleichzeitig die Chancen für einen dauerhaften Frieden.

Ein Dutzend Nepalesinnen und Nepalesen, ausgerüstet mit Schutzhelmen, an der Arbeit auf einer Strassenbaustelle.
Beim von der DEZA finanzierten Strassenbau fanden Tausende von Nepalesinnen und Nepalesen Arbeit und wurden unabhängig von ihrer Kaste, Ethnie oder ihrem Geschlecht fair entlöhnt. © DEZA

In einem Land mit ausgesprochen steilem Gelände wie Nepal erleichtert der Bau von Brücken und Strassen die Mobilität der Bevölkerung, ihren Zugang zur Grundversorgung (Bildung, Gesundheit, Verwaltung) und die Vermarktung ihrer Produkte. Das ist jedoch nicht alles: Die DEZA strebte mit ihrem weitreichenden Strasseninfrastrukturprojekt (1999–2014) auch den Einbezug der sozial und wirtschaftlich benachteiligten Bevölkerungsgruppen in die Entwicklung des Landes an.

Die lokale Bevölkerung wurde bereits bei der Planung der anstehenden Arbeiten einbezogen. Unabhängig von ihrer Kaste, Ethnie oder ihrem Geschlecht konnten Nepalesinnen und Nepalesen auf den Baustellen zu einem fairen und berechenbaren Lohn arbeiten. Für viele stellte diese Arbeit, die auch eine finanzielle Sicherheit brachte, eine wirtschaftliche Alternative zur Migration dar.

Der von der DEZA gewählte Ansatz, der alle einschliesst, wurde 2011 von der «International Road Federation» ausgezeichnet. In 15 Jahren wurden 600 Kilometer Strassen saniert oder neu gebaut. In Zukunft soll die Bevölkerung die lokalen Behörden bei Planungs- und Strassenunterhaltsarbeiten unterstützen.

Soziale Gerechtigkeit in fragilen Kontexten

Die DEZA hat bei ihrem Engagement in Nepal stets den Kontext des sozialen Konflikts einbezogen. Parallel dazu verfolgt die Abteilung für Menschliche Sicherheit des EDA friedensfördernde Initiativen. Die Schweiz versteht soziale Gerechtigkeit in fragilen Staaten wie Nepal als eine Voraussetzung für einen dauerhaften Frieden. Der Ausschluss von einzelnen sozialen Gruppen aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit, ihrer Religion oder ihres Geschlechts kann zu Konflikten führen. Die Schweiz unterstützt in diesen Ländern politische und soziale Reformen und bezieht die Begünstigten mit ein.

 «Nepals grüne, soziale und nachhaltige Strassen», Artikel aus «Eine Welt» (PDF, 1 Seite, 213.6 kB, Deutsch)