7. Weltwasserforum 2015 in Daegu und Gyeongbuk
In einem für die nachhaltige Entwicklung entscheidenden Jahr nimmt das Weltwasserforum nach den «Lösungen» (Motto des 6. Weltwasserforums vom März 2012 in Marseille) nun die «Umsetzung» (Thema des 7. Forums) in Angriff. Zu den Themen des diesjährigen Forums, das vom 11. bis 17. April 2015 in Daegu und Gyeongbuk stattfindet, gehören die (zur Förderung eines nachhaltigen Wachstums sowie der menschlichen Entwicklung unerlässliche) koordinierte Bewirtschaftung des Wassers, die Prävention von Krisen infolge des erhöhten Drucks auf die Wasserreserven und das Engagement für ein universelles Wasserziel. Es werden rund 20’000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet. Die Schweizer Delegation wird von Pio Wennubst, Vize-Direktor der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA, geleitet.
Das seit 1997 alle drei Jahre durchgeführte Weltwasserforum ist ein wichtige Veranstaltung der internationalen Wassergemeinschaft. Dieses Jahr findet es zu einem idealen Zeitpunkt statt, nämlich einige Monate vor der Verabschiedung der neuen Agenda für eine nachhaltige Entwicklung, die im September 2015 in New York erfolgen soll. Delegierte aus der ganzen Welt werden sich für ein spezifisches Wasserziel und für Modalitäten zu dessen Umsetzung, Überwachung und Finanzierung einsetzen. Der bei dieser Gelegenheit lancierte Appell wird weltweit Beachtung finden und das Engagement für das Wasser stärken.
Ausserdem werden die Delegierten konkrete Beschlüsse fassen, um die zahlreichen Herausforderungen im Wasserbereich zu bewältigen. Wasser ist sowohl ein Menschenrecht als auch ein gemeinsames Gut und die nachhaltige Bewirtschaftung der Wasserressourcen gehört zu den globalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Es herrscht eine globale Wasserkrise, die die nachhaltige Entwicklung der Menschheit untergraben kann. Die Wasserressourcen der Erde sind beschränkt, und der Wasserbedarf (Grundbedarf, Landwirtschaft, Industrie) nimmt ständig zu. Bis 2025 wird die Hälfte der Weltbevölkerung in Regionen leben, wo die Nachfrage nach Wasser die verfügbaren Ressourcen übersteigt. Dies hat negative Folgen für die lokale Wirtschaft und den sozialen Zusammenhalt und stellt ein Konfliktrisiko dar.
Die Schweiz engagiert sich dieses Jahr stark am Weltwasserforum. Sie wird sich für drei Kernanliegen einsetzen:
Gewährleistung eines zuverlässigen, nachhaltigen Zugangs zu Wasser in ausreichender Quantität und Qualität, damit der Grundbedarf aller Menschen ohne Diskriminierung gedeckt und die Bedürfnisse der Ökosysteme und der Wirtschaft sichergestellt werden können.
Förderung des Abschlusses und der Umsetzung von Kooperationsabkommen im Bereich der Wasserbewirtschaftung, wobei der Fokus auf die nachhaltige und faire Unterstützung der sozialen Entwicklung und des Wirtschaftswachstums zu legen ist.
Das Engagement für ein spezifisches Wasserziel ist noch nicht beendet. Es ist erst Halbzeit. Der Wassersektor muss sein Engagement bis September aufrechterhalten.
Die Schweiz wird zusammen mit ihren Partnern hochrangige Panels (zur grenzüberschreitenden Bewirtschaftung von Wasserressourcen und für ein spezifisches Wasserziel) lancieren, in rund 40 von insgesamt 104 thematischen Sitzungen präsent sein und beim politischen Prozess mitwirken, der am 13. April zur Annahme einer Ministererklärung zur Festlegung der politischen Prioritäten für eine effiziente Bewältigung der Wasserprobleme führen soll.