7. Weltwasserforum 2015 in Daegu und Gyeongbuk, Südkorea: starkes Engagement der Schweiz

Artikel, 10.04.2015

Das Weltwasserforum ist der grösste internationale Anlass zum Thema Wasser. Die Plattform dient der Zusammenarbeit von Zivilgesellschaft, Politik sowie Entscheidungsträgern aus allen Regionen der Welt.

Pio Wennubst (hintere Reihe, 5.v.l.), Vize-Direktor der DEZA und Leiter der Schweizer Delegation am Weltwasserforum 2015, umrahmt von einem Teil der 164 in Südkorea anwesenden Delegationsleiter. FDFA

Medienmitteilung, 13.4.2015

 

Ministerielle Erklärung

Die in Gyeongbuk verabschiedete ministerielle Erklärung nimmt die wichtigsten Punkte der Schweizer Position in Bezug auf die grenzüberschreitenden Fragen und das Menschenrecht auf Wasser auf.  Immer mehr Länder engagieren sich für die grenzüberschreitenden Themen.

Ministerielle Erklärung, 13. April 2015 (PDF, 4 Seiten, 75.9 kB, Englisch)

 

Neben der Ministerkonferenz fand auf dem Ausstellungsgelände des Forums in Daegu ein von der Schweiz organisierter Empfang statt. Es nahmen über 100 Personen teil, darunter auch zahlreiche Persönlichkeiten. Grossen Enthusiasmus löste eine junge koreanische Jodlergruppe aus, die «Alpenrose Örgeli Kapelle». Die Veranstaltung bestätigt die Rolle der Schweiz als treibende Kraft in der Lobbyarbeit für die Festlegung eines globalen Wasserziels. © EDA

7. Weltwasserforum 2015 in Daegu und Gyeongbuk

In einem für die nachhaltige Entwicklung entscheidenden Jahr nimmt das Weltwasserforum nach den «Lösungen» (Motto des 6. Weltwasserforums vom März 2012 in Marseille) nun die «Umsetzung» (Thema des 7. Forums) in Angriff. Zu den Themen des diesjährigen Forums, das vom 11. bis 17. April 2015 in Daegu und Gyeongbuk stattfindet, gehören die (zur Förderung eines nachhaltigen Wachstums sowie der menschlichen Entwicklung unerlässliche) koordinierte Bewirtschaftung des Wassers, die Prävention von Krisen infolge des erhöhten Drucks auf die Wasserreserven und das Engagement für ein universelles Wasserziel. Es werden rund 20’000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet. Die Schweizer Delegation wird von Pio Wennubst, Vize-Direktor der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA, geleitet.

Das seit 1997 alle drei Jahre durchgeführte Weltwasserforum ist ein wichtige Veranstaltung der internationalen Wassergemeinschaft. Dieses Jahr findet es zu einem idealen Zeitpunkt statt, nämlich einige Monate vor der Verabschiedung der neuen Agenda für eine nachhaltige Entwicklung, die im September 2015 in New York erfolgen soll. Delegierte aus der ganzen Welt werden sich für ein spezifisches Wasserziel und für Modalitäten zu dessen Umsetzung, Überwachung und Finanzierung einsetzen. Der bei dieser Gelegenheit lancierte Appell wird weltweit Beachtung finden und das Engagement für das Wasser stärken.

Ausserdem werden die Delegierten konkrete Beschlüsse fassen, um die zahlreichen Herausforderungen im Wasserbereich zu bewältigen. Wasser ist sowohl ein Menschenrecht als auch ein gemeinsames Gut und die nachhaltige Bewirtschaftung der Wasserressourcen gehört zu den globalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Es herrscht eine globale Wasserkrise, die die nachhaltige Entwicklung der Menschheit untergraben kann. Die Wasserressourcen der Erde sind beschränkt, und der Wasserbedarf (Grundbedarf, Landwirtschaft, Industrie) nimmt ständig zu. Bis 2025 wird die Hälfte der Weltbevölkerung in Regionen leben, wo die Nachfrage nach Wasser die verfügbaren Ressourcen übersteigt. Dies hat negative Folgen für die lokale Wirtschaft und den sozialen Zusammenhalt und stellt ein Konfliktrisiko dar.

Die Schweiz engagiert sich dieses Jahr stark am Weltwasserforum. Sie wird sich für drei Kernanliegen einsetzen:

  • Gewährleistung eines zuverlässigen, nachhaltigen Zugangs zu Wasser in ausreichender Quantität und Qualität, damit der Grundbedarf aller Menschen ohne Diskriminierung gedeckt und die Bedürfnisse der Ökosysteme und der Wirtschaft sichergestellt werden können.

  • Förderung des Abschlusses und der Umsetzung von Kooperationsabkommen im Bereich der Wasserbewirtschaftung, wobei der Fokus auf die nachhaltige und faire Unterstützung der sozialen Entwicklung und des Wirtschaftswachstums zu legen ist.

  • Das Engagement für ein spezifisches Wasserziel ist noch nicht beendet. Es ist erst Halbzeit. Der Wassersektor muss sein Engagement bis September aufrechterhalten.

Die Schweiz wird zusammen mit ihren Partnern hochrangige Panels (zur grenzüberschreitenden Bewirtschaftung von Wasserressourcen und für ein spezifisches Wasserziel) lancieren, in rund 40 von insgesamt 104 thematischen Sitzungen präsent sein und beim politischen Prozess mitwirken, der am 13. April zur Annahme einer Ministererklärung zur Festlegung der politischen Prioritäten für eine effiziente Bewältigung der Wasserprobleme führen soll.

7. Weltwasserforum: «Water for our Future»

Das Weltwasserforum ist der grösste internationale Anlass zum Thema Wasser. Die einzigartige Plattform dient der Zusammenarbeit von Zivilgesellschaft, Politik sowie Entscheidungsträgern aus allen Regionen der Welt. Sarah Dousse, Beraterin der DEZA, erklärt im Interview, welche Rolle die Schweiz am diesjährigen Weltwasserforum spielt.

Das Weltwasserforum, der grösste internationale Anlass zum Thema Wasser, findet alle drei Jahre statt. 2015 wird das Forum vom 12.-17. April in Korea durchgeführt.

Die einzigartige Plattform dient der Zusammenarbeit von Zivilgesellschaft, Politikerinnen und Politikern sowie Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger aus allen Regionen der Welt. Die diesjährige siebte Ausgabe des Forums wird sich vor allem auf die Umsetzung der Lösungsansätze fokussieren, welche 2012 am vorherigen Forum in Frankreich ausgearbeitet wurden. 20 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus über 150 Ländern werden erwartet.

Sarah Dousse ist Beraterin der DEZA für das Weltwasserforum 2015.
Sie erklärt im Interview, welche Rolle die Schweiz am Weltwasserforum in Korea spielen wird.

Sarah Dousse
Sarah Dousse © Alexander Wunsch

Sarah Dousse, welche Bedeutung hat das Weltwasserforum für die Schweiz und die DEZA?
Das Weltwasserforum ist die wichtigste internationale Diskussions- und Austauschplattform für Politiker, Entscheidungsträger und wissenschaftliche Expertinnen und Experten in diesem Bereich. Das Forum ist ein Meilenstein für die Schweiz, die in der globalen Debatte um das Thema Wasser zu den führenden Akteuren zählt und diese Rolle anlässlich des Forums bestätigen kann.

Wie engagiert sich die Schweiz an diesem Anlass?
Die Schweiz hat den Vorteil, dass sie ihre internationalen politischen Positionen auf ihre konkrete Feldarbeit abstützen kann. Die politischen Botschaften, die wir anlässlich des Forums vermitteln, waren Gegenstand departementsübergreifender Konsultationen. Dank der Beteiligung von rund fünfzig ihrer Partner – Vertreterinnen und Vertreter von Zivilgesellschaft, Wissenschaft, privaten und internationalen Organisationen – wird die Schweiz stark präsent sein. Ein Länderpavillon bietet ihr Gelegenheit, ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit Akteuren aus aller Welt auszutauschen. Die DEZA war die treibende Kraft hinter der Schaffung dieser Plattform.

Welchen thematischen Schwerpunkt wird die Schweiz am Forum setzen?
Die Schweiz setzt sich für ein eigenständiges Wasserziel in der Post-2015-Agenda für eine Nachhaltige Entwicklung ein, die im September 2015 verabschiedet werden soll. Wassersicherheit ist unerlässlich, damit die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Zieldimensionen der nachhaltigen Entwicklung erreicht werden können.

Die Schweiz wird zudem ihr anwaltschaftliches Engagement für eine raschere Umsetzung des Grundrechts auf Wasser und sanitäre Grundversorgung auf der Basis konkreter Ziele gemeinsam mit einer wachsenden Koalition von Ländern fortführen. Gute Regierungsführung als länderübergreifendes Bewirtschaftungsinstrument ist ein weiteres Anliegen, für das sie sich am Weltwasserforum stark machen wird.