Internationaler Tag des Wassers: Die Schweiz setzt sich für ein umfassendes Wasserziel in der Post-2015-Agenda ein

Artikel, 21.03.2014

Am 22. März ist der internationale Tag des Wassers. Die Erhaltung der globalen Wasserressourcen ist für die Schweiz eine Priorität. Zahlreiche globale Themen und Herausforderungen hängen mit der Wassersicherheit zusammen – zum Beispiel die Nahrungssicherheit, die Energieproduktion, die Erhaltung der Umwelt und die Gesundheit der Weltbevölkerung. Die Schweiz setzt sich dafür ein, dass ein umfassendes Wasserziel auf die Agenda der Entwicklungs- und Nachhaltigkeitsziele Post-2015 gesetzt wird. Dies mit einer Strategie, die aus vier Wirkungsrichtungen besteht.

Die Trinkwasserressourcen sind ein lebensnotwendiges Allgemeingut, das es zu schützen gilt. Werden die Wasservorräte weiterhin übernutzt, verschwendet und verschmutzt, droht eine weltweite Krise. Damit es nicht soweit kommt, muss die Wasserproduktivität gesteigert, für alle Menschen ein gleichberechtigter Zugang zu Wasser geschaffen und gleichzeitig die Umwelt geschützt werden. Der Internationale Tag des Wassers erinnert an die Notwendigkeit, die globalen Wasservorräte zu schützen.

Schweizer Wasserziel mit vier Stossrichtungen
Die Schweiz engagiert sich seit langem intensiv und international für Verbesserungen im Wasserbereich; dies zusammen mit ihren Partnern, insbesondere UN-Water. Sie setzt sich für ein umfassendes Wasserziel in der Entwicklungsagenda Post-2015 ein. Dieses besteht aus vier Achsen mit entsprechenden Teilzielen:

  • Wasser, sanitäre Anlagen und Hygiene
    Ziel: Globaler Zugang zu sauberem Trinkwasser und zu sanitären Anlagen sowie verbesserte Hygiene
  • Umgang mit Wasserressourcen
    Ziel: Nachhaltige Bewirtschaftung der Wasserressourcen sowie gesteigerte Wasserproduktivität bei gleichzeitigem Schutz der Umwelt
  • Abwasser-Management
    Ziel: Bessere Verwaltung und Nutzung von Abwasser, um die Wasserressourcen und das Ökosystem zu schützen
  • Bewältigung von Wasserkatastrophen
    Ziel: Reduktion der Verwundbarkeit durch Wasserkatastrophen mit Fokus auf die Bedürfnisse armer Bevölkerungsgruppen

Universales Problem – länderspezifische Bedürfnisse
Die Wasserfrage ist ein globales Problem und betrifft die sozialen, ökonomischen und ökologischen Bereiche der Entwicklungszusammenarbeit. Dennoch hat jedes Land andere Bedürfnisse in Bezug auf Wasser und erfordert andere Prioritäten in der Entwicklungszusammenarbeit: Während ein fehlender Zugang zu sauberem Trinkwasser und mangelnde Hygienestandards eher arme Länder und Regionen betreffen, sind übermässiger Wasserverbrauch und Abwasserentsorgung Themen, die in Ländern mit einem hohen Pro-Kopf-Einkommen im Vordergrund stehen.

Wassersicherheit – eine globale Herausforderung
Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Anlagen sind Menschenrechte – dies hat die UNO 2010 in der Resolution 64/292 festgehalten. Dennoch haben gemäss der World Health Organization (WHO) und UNICEF gegen 800 Mio. Menschen ungenügenden Zugang zu sauberem Wasser. Noch mehr Menschen trinken oder verwenden Wasser, das ihre Gesundheit gefährdet. 2,5 Mrd. Menschen leben mit ungenügenden sanitären Einrichtungen und über eine Mrd. Menschen haben keinen Zugang zu einer Toilette.

In Zukunft braucht es noch mehr Wasser für die Bewässerung, die Energieproduktion und für die Menschen in den anwachsenden Städten – gleichzeitig wird die Menge an Abwasser ansteigen. Diese Herausforderungen werden verstärkt durch den Umstand, dass mehr als 260 wichtige Flüsse und Seen grenzüberschreitende Einzugsgebiete haben. Nur eine partnerschaftliche Zusammenarbeit kann mithelfen, zukünftige Konflikte abzuwenden.