Die Schweiz und Österreich setzen sich gemeinsam für eine globale nachhaltige Entwicklung in Berggebieten ein

Bern, Medienmitteilung, 13.11.2013

Die Schweiz und Österreich wollen vermehrt zusammenspannen, um ihre Erfahrungen bezüglich nachhaltiger Entwicklung von Berggebieten weltweit möglichst vielen Bewohnerinnen und Bewohner von Berggebieten zugänglich zu machen. Zudem wollen sie auf politischer Ebene das Bewusstsein für die spezifische Sensibilität von Bergregionen fördern. Am 13. November 2013 haben Martin Dahinden, Direktor der schweizerischen Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), und Martin Ledolter, Geschäftsführer der Austrian Development Agency (ADA), ein entsprechendes Zusammenarbeitsabkommen unterzeichnet.

Das Abkommen sieht unter anderem gemeinsame Publikationen zur nachhaltigen Entwicklung von Berggebieten in Zusammenarbeit mit dem Centre for Development and Environment (CDE) der Universität Bern vor. Im Vordergrund stehen dabei Themen wie der nachhaltige Bergtourismus oder die familienbasierte Produktion landwirtschaftlicher Erzeugnisse. «Sowohl Österreich als auch die Schweiz verfügen über eine grosse, historisch gewachsene Expertise in Bezug auf die nachhaltige Entwicklung von Berggebieten», betonte DEZA-Direktor Martin Dahinden anlässlich der Unterzeichnung. «Damit haben sie auch eine gewisse moralische Bringschuld gegenüber weniger gut situierten Bergländern.»

Martin Ledolter, Geschäftsführer der Austrian Development Agency, der Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, führte weiter aus: «Das Abschlussdokument der Konferenz der Vereinten Nationen zur Nachhaltigen Entwicklung in Rio de Janeiro 2012 bezeichnete Berggebiete als Gebiete, die in den kommenden Jahrzehnten besondere Unterstützung benötigen. Die enge Zusammenarbeit zwischen Schweizer und Österreichischer Entwicklungszusammenarbeit zur Förderung des Wissensaustausches unter Bergregionen erlaubt es uns, dieser Willenserklärung auch Taten folgen zu lassen.»

Die strategische Allianz zwischen den beiden Staaten zielt ferner darauf ab, das Thema nachhaltige Entwicklung von Berggebieten vermehrt in der aktuellen internationalen Diskussion zu verankern – namentlich im Rahmen der Ausarbeitung globaler Entwicklungs- und Nachhaltigkeitsziele für die Zeit nach 2015 (Post-2015-Agenda). Damit tragen die Schweiz und Österreich gemeinsam der herausragenden Bedeutung von Berggebieten für die globale Entwicklung Rechnung. Letztere bedecken rund ein Viertel der Erdoberfläche, sind Lebensraum für ein Fünftel der Weltbevölkerung und Wasserquelle für mehr als die Hälfte aller Menschen. Dennoch werden sie oft vernachlässigt, ihre Bewohner kämpfen häufig gegen Armut und Hunger sowie gegen die zunehmend spürbaren negativen Auswirkungen des Klimawandels an. Die Probleme der Berggebiete betreffen aber auch die Bewohnerinnen und Bewohner tiefer liegender Gebiete – etwa durch die Verschmutzung des Trinkwassers oder durch Überschwemmungen infolge unsachgemässer Landnutzung.

Die Schweiz setzt sich seit Jahrzehnten für eine nachhaltige Entwicklung in Berggebieten ein. In der bilateralen Zusammenarbeit engagiert sie sich seit mehr als 50 Jahren mit spezifischen Projekten in Bergkontexten. So hilft sie beispielsweise in Nepal, das Leben armer und randständiger Personen in abgelegenen Dörfern durch einen Zugang zum Strassennetz zu verbessern. In Bhutan fördert das Projekt «Partizipative Waldbewirtschaftung» die Bildung von Gruppen zur Nutzung von Gemeinschaftswäldern. Im Hindukusch-Himalaya wiederum leistet die DEZAzusammen mit einem regionalen Forschungszentrum wichtige Grundlagenarbeit, um das Phänomen der schwindenden Gletscher besser zu verstehen und vorbeugende Massnahmen zu treffen.

Auf globaler Ebene wird dem Bergkontext seit der ersten Rio-Konferenz 1992 mehr Bedeutung geschenkt. So wurde in der Agenda 21 ein eigenes Kapitel dazu aufgenommen, und im Rio+20 Dokument von 2012 widmen sich drei Paragraphen der nachhaltigen Entwicklung in den Bergen. Die Schweiz hat die globale Bergagenda seit 1992 kontinuierlich unterstützt und wird dies auch in Zukunft tun.

In nächster Zeit finden weitere Anlässe rund um das Thema nachhaltige Entwicklung von Berggebieten statt, die von der DEZA unterstützt werden. Am 11. Dezember 2013 wird der International Mountain Day in der Schweiz mit drei Anlässen in Verbier, Scuol und im Alpinen Museum in Bern begangen. 2014 findet zudem in Cusco (Peru) das zweite World Mountain Forum statt – ebenfalls mit Unterstützung der Schweiz.


Weiterführende Informationen

Nachhaltige Entwicklung von Berggebieten,Post-2015-Agenda,Österreichische Entwicklungszusammenarbeit,Anlässe zum Internationalen Tag der Berge 2013 in der Schweiz


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