Innovative Massnahmen zugunsten von Menschen in Not: Schweiz und IKRK bauen Zusammenarbeit aus

Medienmitteilung, 01.05.2017

Bundesrat Didier Burkhalter und der Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Peter Maurer, haben am 1. Mai 2017 die Vereinbarung zur Zusammenarbeit der Schweiz und des IKRK aus dem Jahr 2013 erneuert und erweitert. Mit der Vereinbarung soll das Potenzial innovativer Massnahmen des IKRK bei der Umsetzung seines Humanitären Mandats genutzt werden. Dies könnte neue technische Lösungen wie etwa die Reproduktion medizinischer Instrumente vor Ort mittels 3D-Drucker ebenso betreffen wie die Umsetzung neuartiger Finanzierungsmodelle. Dem internationalen Genf kommt bei der Zusammenarbeit der Schweiz und des IKRK eine zentrale Rolle zu.

Bundesrat Didier Burkhalter und IKRK-Präsident Peter Maurer bei der Unterzeichnung der Vereinbarung über eine engere Kooperation zwischen dem EDA und dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz.

Mehr und immer länger dauernde Konflikte, wachsende humanitäre Bedürfnisse, eine zunehmende Zahl von Verletzungen des humanitären Völkerrechts: Für das Internationale Komitee vom Roten Kreuz stellen diese Entwicklungen grosse Herausforderungen dar. Die Schweiz unterstützt das IKRK bei der Entwicklung innovativer Massnahmen, um angemessen, das heisst im Sinne der Menschen in Not auf die Herausforderungen reagieren zu können. Grundlage der Zusammenarbeit ist eine Vereinbarung zwischen dem EDA und dem IKRK aus dem Jahr 2013. Bei ihrem jährlichen Strategietreffen erneuerten Bundesrat Didier Burkhalter und IKRK-Präsident Peter Maurer  heute in Bern die Vereinbarung und erweiterten sie um neue Kooperationsbereiche.

Über den bestehenden Wissens- und Informationsaustausch im operativen Bereich, den strategischen Dialog sowie den gemeinsamen Einsatz zur Stärkung des Humanitären Völkerrechts hinaus unterstützt das EDA das IKRK künftig bei der Entwicklung innovativer Instrumente. Dies betrifft zum Beispiel ein neuartiges Finanzierungsmodell, das die Abgeltung finanzieller Leistungen enger an die Versorgung bedürftiger Menschen bindet (so genannte Humanitarian Impact Bonds). Bei den Innovationen unterstützt die Schweiz auch die Initiative des IKRK und des UNO-Hochkommissariats für Flüchtlinge (UNHCR), humanitäre Akteure und Vertreter aus dem Privatsektor sowie der Forschung im Rahmen des Global Humanitarian Lab (GHL) zusammenzubringen. Das GHL soll neue technische Lösungen entwickeln, etwa die lokale Reproduktion von medizinischen Instrumenten mittels 3D-Drucker, die Menschen in Not dadurch rascher zur Verfügung gestellt werden können.

Künftig wird das EDA bei der Kooperation mit dem IKRK im Bereich der humanitären Hilfe vermehrt auch Instrumente der Entwicklungszusammenarbeit einbeziehen. Diese „Humanitär+“-Massnahmen ergänzen die kurzfristig ausgerichtete Nothilfe. Damit kann der Komplexität vieler Krisen besser Rechnung getragen werden.

Eine besondere Funktion kommt bei der Zusammenarbeit der Schweiz mit dem IKRK dem internationalen Genf zu. Für das IKRK spielt Genf eine zentrale Rolle für die Pflege seiner Beziehungen zu UNO-Organisationen und Ständigen Vertretungen sowie zur Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften. Die Präsenz der Vertretungen, Organisationen und Institutionen machen Genf zu einem der globalen Zentren für die Entwicklung von Lösungen im humanitären Bereich. Dies betrifft unter anderem auch das Engagement für die Stärkung des humanitären Völkerrechts, bei dem die Schweiz und das IKRK eng zusammenarbeiten, und das angesichts der steigenden Zahl von Verletzungen des Humanitären Völkerrechts nichts von seiner Dringlichkeit verloren hat.

Das IKRK ist der bedeutendste Partner der DEZA im humanitären Bereich. Im laufenden Jahr wird die Organisation von der Schweiz mit rund 145 Mio. CHF unterstützt. Durch ihre neutrale und vertrauliche Arbeitsweise ist sie eine der wenigen - wenn nicht die einzige - humanitäre Organisation, die von den jeweiligen Konfliktparteien respektiert wird. Dadurch kann die Hilfe des IKRK die vielen Bedürftigen erreichen.


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