Die Schweiz erhöht ihre Hilfe zur Bekämpfung der Ebola-Epidemie in Westafrika

Bern, Medienmitteilung, 01.09.2014

Die Schweiz erhöht ihre Hilfe zur Bekämpfung der Ebola-Epidemie in Westafrika. Die Humanitäre Hilfe des Bundes stellt zusätzlich eine Million Franken zur Finanzierung verschiedener Direktmassnahmen in Liberia bereit. Heute Montag startet ein Charterflugzeug mit 14 Tonnen medizinischem Material an Bord. Ausserdem wurde die Vereinbarung zwischen der Humanitären Hilfe und den Genfer Universitätsspitälern (HUG) aktiviert. Zwei Experten reisen am Montag aus der Schweiz ab, um vor Ort eine Bedarfsanalyse durchzuführen.

Angesichts der anhaltenden Ausbreitung der Ebola-Epidemie in Westafrika hat die Humanitäre Hilfe des Bundes beschlossen, zusätzlich eine Million Franken für die Massnahmen zur Bekämpfung des Virus vor Ort bereitzustellen. Mit den zusätzlichen Mitteln wird die Humanitäre Hilfe Hilfsgüter bereitstellen, den humanitären Flugdienst der Vereinten Nationen (UNHAS) finanziell unterstützen und Médecins sans frontières (MSF), dem Welternährungsprogramm (WFP) und der WHO Fachkräfte zur Verfügung stellen.

Der Betrag wurde zusätzlich zu den 650 000 Franken gesprochen, welche die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) bereits als direkte Reaktion auf die Ebola-Krise bereitgestellt hatte. Der Gesamtbetrag der finanziellen Unterstützung der Schweiz seit dem Auftreten der ersten Fälle im März 2014 beträgt somit 1,65 Millionen Franken.

Auf Ersuchen der Behörden von Liberia startet am Montagabend, 1..September 2014, ein von der Humanitären Hilfe eigens gechartertes Flugzeug mit 14 Tonnen medizinischem Material an Bord von Zürich-Kloten nach Monrovia (Liberia). Die Hilfslieferung, bestehend unter anderem aus 31 000 Flaschen Handdesinfektionsmittel, 300 000 Schutzhandschuhen, 100 000 Masken, 200 Bergungshüllen, 6840 Infusionen und 3000 Rehydrationslösungen, wird von Mitarbeitenden der DEZA vor Ort entgegengenommen und anschliessend den liberianischen Behörden übergeben.

Seit dem Ausbruch des Ebola-Virus im März 2014 in Guinea-Conakry, verfolgt die DEZA von ihrem Programmbüro in Liberia aus und in Zusammenarbeit mit ihren Partnern die Lage sehr aufmerksam. Die jüngste Entwicklung der Epidemie zeigt, dass dringend zusätzliches medizinisches Material und medizinisches Personal benötigt werden. In diesem Zusammenhang wurde die Vereinbarung zwischen der Humanitären Hilfe und den Genfer Universitätsspitälern (HUG) aktiviert, damit eine gemeinsame Bedarfsermittlungsmission (needs assessment) nach Westafrika entsandt werden kann. Dr. Olivier Hagon, Leiter der Fachgruppe Medizin des Schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe (SKH), und Prof. Laurent Kaiser, Chefarzt der Abteilung für Infektionskrankheiten der HUG und Leiter des Labors für Virologie, dem Nationalen Referenzzentrum für neuauftretende Virusinfektionen, verlassen am Montag die Schweiz in Richtung Liberia. Die beiden Experten sollen den Gesundheitsschutz des DEZA-Personals vor Ort sicherstellen, eine Lagebeurteilung vornehmen und die nächsten Aktionsschwerpunkte bestimmen. Zudem wird erwogen, den Partnerorganisationen (WHO, MSF, WFP, UNICEF) Fachkräfte des SKH zur Verfügung zu stellen.

Auf globaler Ebene koordiniert die WHO sämtliche Massnahmen zur Bekämpfung und Prävention der Ebola-Epidemie. Das Globalbudget der Schweiz zur Finanzierung der WHO beträgt für das Jahr 2014 rund 12 Millionen Franken.


Weiterführende Informationen

Weltgesundheitsorganisation: Flambées épidémiques (fr)


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