Schweizer humanitäre Hilfe für die Ukraine weiter ausgebaut

Medienmitteilung, 07.03.2022

Heute Montag fährt eine vierte Hilfsgüterlieferung mit dringend benötigten Artikeln des täglichen Bedarfs per Eisenbahn Richtung Polen und ukrainische Grenze. Die Humanitäre Hilfe des Bundes hat in der polnischen Stadt Lublin einen Hub für Hilfsgüter errichtet, um von dort aus ihre Unterstützung für die ukrainische Bevölkerung koordinieren zu können. Ein weiteres Sofort-Einsatz-Team des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe ist nach Moldawien entsandt worden. Das Unterstützungspaket der Humanitären Hilfe der Schweiz beläuft sich in dieser ersten Phase vorerst auf 8 Millionen Franken.

Das 11-köpfige Schweizer Expertenteam des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH) hat in Lublin, im Osten Polens in Absprache mit den polnischen Behörden einen Logistik-Hub für Schweizer Hilfsgüter, eingerichtet. Ziel ist es, die dringend benötigten medizinischen Hilfsgüter und winterfesten Notunterkünfte so rasch als möglich in die Ukraine weiter zu transportieren. Die letzte Woche in Polen eingetroffene erste Hilfsgüterlieferung konnte an der ukrainischen Grenze an Caritas Ukraine übergeben werden, die das Material in das Landesinnere transportiert und dort weiterverteilt. Zusätzlich konnte die Schweiz mit Unterstützung der polnischen Behörden, der Stadt Warschau sowie den polnischen und den ukrainischen Staatsbahnen dringend benötigte Medikamente und medizinisches Material von der polnisch-ukrainischen Grenze per Bahn nach Kyiv schicken. Die Lieferung ist am Sonntagabend eingetroffen und wurde dort durch die lokalen Behörden entgegengenommen. Es handelt sich bereits um die zweite grössere Lieferung welche das Kriegsgebiet erreicht.

Am Montag, 07. März, startet eine vierte Schweizer Hilfsgüterlieferung für die ukrainische Bevölkerung, mit Hygieneartikeln des täglichen Bedarfs wie Babywindeln, Feuchttücher, Binden, Tampons, Zahnpasta, Flüssigseife aber auch Babynahrung im Wert von CHF 1 Million, die von der Migros und Coop zur Verfügung gestellt werden. Die Zugtransportkosten der 19 Güterbahnwagen übernimmt SBB Cargo.

Vier Lieferungen in sieben Tagen und ein zweites Team in Moldawien

Beim heutigen Zugtransport handelt es sich um die insgesamt vierte Hilfsgüterlieferung zugunsten der ukrainischen Bevölkerung innerhalb einer Woche. Bereits am Freitag war erneut ein Strassentransport bestehend aus zehn Lastwagen losgefahren. Die LKWs liefern 90 Tonnen Material, darunter Spitalbetten, medizinische Schutzanzüge, Desinfektionsmittel, Brandwundverbände, Schlafsäcke, Matratzen und Wolldecken an die ukrainische Grenze, um von dort mit Partnerorganisationen ins Landesinnere gebracht zu werden. Dieses Material wurde wie schon jenes für den ersten Strassentransport vergangenen Mittwoch von der Armeeapotheke des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) zur Verfügung gestellt.

Weitere humanitäre Hilfsgüterlieferungen werden gemäss Bedarfsmeldung und Kapazitäten in den kommenden Tagen von der Humanitären Hilfe des Bundes, die beim Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) angesiedelt ist, abgeklärt und organisiert. Es wurde entschieden, neben dem Schweizer Expertenteam in Polen heute Montag ein zweites Team von Schweizer Expertinnen und Experten nach Moldawien zu schicken, sowie später in der Woche auch Hilfsgüter, darunter winterfest ausgerüstete Familienzelte und Medikamente. Weitere Einsätze von SKH-Mitgliedern für internationale Organisationen werden laufend geprüft. 

Finanzielle Unterstützung humanitärer Organisationen

Die Schweiz unterstützt in der Ukraine das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) bereits mit 0,5 Millionen Franken und die UNO mit CHF 0,75 Millionen. Darüber hinaus gehen weitere 6,5 Millionen an internationale Organisationen und die UNO. Zum jetzigen Zeitpunkt sind folgende Beiträge beschlossen: 2,5 Millionen an das IKRK in der Ukraine, 2 Millionen an den «UN Flash Appeal für die Ukraine», der insbesondere den Aktivitäten von UNICEF (Wasser und Sanitärversorgung) und der WHO (Gesundheit) zugutekommen soll. Weitere 2 Millionen sind für den regionalen Aufruf des UN-Flüchtlingshochkommissars zur Unterstützung der ukrainischen Flüchtlinge in den Nachbarstaaten vorgesehen. Auch lokale Organisationen, die eine starke Präsenz vor Ort haben und bereits zum jetzigen Zeitpunkt humanitäre Hilfe leisten, sollen unterstützt werden. Für das Unterstützungspaket der 1. Phase der Humanitären Hilfe der Schweiz sind vorerst finanzielle Mittel aus bestehendem Budget im Umfang von 8 Millionen Franken vorgesehen.


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