Benin
Die internationale Zusammenarbeit der Schweiz unterstützt private und öffentliche Akteure in Benin bei der Armutsbekämpfung und beim Aufbau eines solidarischen, fortschrittlichen und sozial gerechten Staates. Das Engagement konzentriert sich auf die Bereiche lokale Gouvernanz, wirtschaftliche Entwicklung im ländlichen Raum sowie Grund- und Berufsbildung.

Kontext Benin
Benin verbindet den Sahel mit dem Golf von Guinea und verfügt damit über eine strategische Lage in Westafrika. Aufgrund des hohen Bevölkerungswachstums und der geringen Bodenschätze hat Benin Mühe, der Bevölkerung quantitativ und qualitativ gute Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen. Die beninische Wirtschaft beruht hauptsächlich auf der Landwirtschaft, vor allem dem Baumwollanbau, und dem Handel über den Hafen von Cotonou. Auch wenn Benin seit 2020 nicht mehr zu den 25 ärmsten Ländern der Welt gehört, bestehen nach wie vor grosse Ungleichheiten: Das Wachstum ist wenig inklusiv, und in ländlichen und stadtnahen Gebieten gibt es immer noch viele Haushalte mit niedrigem Einkommen. Zudem steigt die Unsicherheit, vor allem im Norden Benins.
Die Aktivitäten der Schweiz konzentrieren sich auf die Departemente Borgou, Alibori, Atacora und Donga im Norden des Landes.
Dezentralisierung und lokale Gouvernanz
Die DEZA unterstützt die von der beninischen Regierung angestrebte Dezentralisierung der staatlichen Strukturen. Dieser Ansatz soll für bürgernahe Institutionen sorgen, die den Bedürfnissen der Bevölkerung besser gerecht werden und qualitativ bessere Leistungen erbringen. Die DEZA stützt sich dabei auf Lokalverwaltungen und zivilgesellschaftliche Organisationen. Ihre Aktivitäten umfassen:
- die Stärkung der lokalen Kapazitäten in den Bereichen Bauherrschaft und soziale Infrastruktur;
- die Unterstützung des Mitteltransfers vom Zentralstaat an die Gemeinden;
- die Förderung von Gemeinschaftsradios zur Information der Bevölkerung;
- die Organisation von öffentlichen Veranstaltungen für die Bevölkerung durch die gewählten Amtsträgerinnen und Amtsträger;
- die Stärkung der Geschlechtergleichstellung in der beninischen Gesellschaft.
Wirtschaftsentwicklung im ländlichen Raum
Die Schweiz trägt zur Steigerung der Produktion in den bäuerlichen Familienbetrieben bei, um die Ernährungssicherheit des Landes zu verbessern und den Aufbau anderer Wirtschaftszweige zu fördern. Dadurch werden neue Arbeitsplätze im ländlichen und stadtnahen Raum geschaffen. Sie setzt sich für die Modernisierung der landwirtschaftlichen Kleinbetriebe ein und arbeitet mit Bauernorganisationen zusammen. Die Schweiz unterstützt beispielsweise:
- das Wachstum kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) durch Schulungen in den Bereichen Technik und Management;
- die Förderung unternehmerischer Initiativen im Bereich Landwirtschaft und Handel;
- die Schaffung kosteneffizienter ländlicher Wirtschaftsstrukturen.
Grund- und Berufsbildung
Die DEZA setzt sich für eine inklusive Bildung ein, die allen Menschen eine Chance gibt. Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die keinen Zugang zur Bildung hatten, können so Kompetenzen aufbauen, mit denen sie nicht nur eine Erwerbsbeschäftigung finden, sondern auch zur Gesellschaft beitragen und ihre bürgerlichen Rechte ausüben können. Die DEZA unterstützt in Benin beispielsweise:
- Alphabetisierungsprogramme;
- den Vertrieb von Zeitungen in lokalen Sprachen zur Förderung der Alphabetisierung;
- die Entwicklung von Berufsbildungsprogrammen nach dem dualen Ansatz, die an den ländlichen Kontext angepasst sind.
Ansatz und wichtigste Partner
Die DEZA setzt das Kooperationsprogramm 2022-2025 um, während das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) seit 2020 ergänzende Massnahmen erarbeitet, vor allem im Bereich der Stadtentwicklung.
Die wichtigsten Partner der Schweiz in Benin sind:
- Ministerien und Gebietskörperschaften;
- Zivilgesellschaftliche Organisationen;
- Privatsektor;
- Lokale und internationale Nichtregierungsorganisationen;
- Bilaterale, regionale und multilaterale Organisationen und Geber;
- Nationale und internationale Universitäten und Forschungsinstitute.
Geschichten

Krisengeschütteltes Afrika, aufstrebendes Afrika
Afrika wird oft als aufstrebender Kontinent angesehen, dessen Wirtschaftswachstum von einer jungen Bevölkerung angetrieben wird. Gleichzeitig ist der Kontinent mit schweren Krisen konfrontiert.

Die Schweizer Entwicklungszusammenarbeit, eine zuverlässige und flexible Akteurin
Interview mit DEZA-Direktorin Patricia Danzi, zu ihrem Besuch in Benin und im Tschad, wo sie nach Adré an die Grenze zum Sudan reiste.

Den Frauen Benins eine Stimme geben
Nach den Wahlen ziehen die gewählten Abgeordneten in die Versammlung. Die Frauen eroberten 28 der 109 Sitze – ein Novum in der Demokratiegeschichte Benins.

Keine nachhaltige Entwicklung ohne Bildung
Die Schweiz unterstützt die Globale Bildungspartnerschaft seit 2008. Einblick in die Schweizer Entwicklungszusammenarbeit in diesem Bereich in Afghanistan und in Benin.
Kontakt
Eichenweg 5
3003 Bern