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Veröffentlicht am 15. April 2025

Myanmar

Myanmar befindet sich seit dem Militärputsch von 2021 in einer tiefen politischen, sozialen, wirtschaftlichen und humanitären Krise. Das Schweizer Kooperationsprogramm für Myanmar 2024-2027 kombiniert Instrumente der Entwicklungszusammenarbeit, der humanitären Hilfe, der Friedensförderung und der Menschenrechtsdiplomatie, um der komplexen Krise und den Bedürfnissen des Landes gerecht zu werden.

Ein Arbeiter im Feuchtgebiet des Golfs von Mottama trägt Lasten auf der Schulter und blickt in die Kamera.

Kontext Myanmar

Nach einem Jahrzehnt der politischen und wirtschaftlichen Öffnung hat der Militärputsch im Februar 2021 Myanmar in eine tiefe politische, soziale, wirtschaftliche und humanitäre Krise gestürzt. In mehreren Landesteilen führen bewaffnete Widerstandstruppen einen asymmetrischen Kampf gegen das Militär. Die eskalierende Gewalt verschärft die bestehenden Konflikte und hat katastrophale Folgen für die Zivilbevölkerung. Trotz des Militärputsches von 2021 setzt sich die Schweiz weiterhin für eine friedliche, demokratische, inklusive und aufstrebende Gesellschaft ein. In Absprache mit anderen gleichgesinnten Ländern und den Vereinten Nationen (UNO) hat die Schweiz ihren Ansatz und ihre Partnerschaften angepasst, um sicherzustellen, dass die Militärregierung keine technische oder finanzielle Unterstützung erhält. Sie richtet ihre Zusammenarbeit mit Myanmar auf die Grundbedürfnisse der Bevölkerung aus und setzt ihre Unterstützung in drei Interventionsbereichen um.

Friedensförderung und Schutz

Die Schweiz pflegt den Dialog mit allen Konfliktparteien (Regierung der nationalen Einheit, Militärregime, bewaffnete ethnische Organisationen und andere Akteure), um sie in ihren Bemühungen zu unterstützen, eigene Prozesse und Wege zu einer gewaltfreien und inklusiven Lösung zu entwickeln.

Gleichzeitig setzt sie sich für die Einhaltung des humanitären Völkerrechts und der internationalen Menschenrechtsnormen, den ungehinderten humanitären Zugang in Konfliktregionen und den Schutz der Zivilbevölkerung ein. Die Rolle der Schweiz wird von allen wichtigen Akteuren und der internationalen Gemeinschaft anerkannt und geschätzt.

Ernährungssicherheit und Lebensgrundlage

Die Schweiz unterstützt die landwirtschaftliche Produktion, die soziale Absicherung und Nothilfeprogramme. Zudem fördert sie Berufsbildungsmassnahmen sowie kleinste, kleine und mittlere Unternehmen, um die Beschäftigungsfähigkeit und das Einkommen von jungen Menschen zu verbessern. Nicht zuletzt stärkt sie landwirtschaftliche Wertschöpfungsketten im Hinblick auf Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel.

Gouvernanz und Grundversorgung

Die Schweiz unterstützt lokale Dienstleisterinnen und Dienstleister sowie lokale Gouvernanzsysteme in ethnischen Gebieten in den Bereichen Nachhaltigkeit und Rechenschaftspflicht. Im Vordergrund stehen die Verbesserung des Zugangs zu einer gerechten und inklusiven Grundversorgung (insbesondere Gesundheit und Bildung) sowie der Schutz des zivilgesellschaftlichen Raums.

Ansatz und wichtigste Partner

Das Schweizer Kooperationsprogramm für Myanmar 2024-2027 kombiniert Instrumente der Entwicklungszusammenarbeit, der humanitären Hilfe, der Friedensförderung und der Menschenrechtsdiplomatie, um der komplexen Krise und den Bedürfnissen des Landes gerecht zu werden. Die DEZA führt in Myanmar bilaterale und multilaterale Projekte durch, darunter eine Direktaktion. Die Abteilung Frieden und Menschenrechte (AFM) des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) unterstützt die Konflikttransformation, die Gewaltreduktion und die Friedensvermittlung. Ergänzt wird das Portfolio durch regionale Projekte, die vor allem von den thematischen Sektionen des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) und der DEZA durchgeführt werden.

Die wichtigsten Partner der Schweiz in Myanmar sind:

  • Verschiedene Organisationen der Vereinten Nationen: das Welternährungsprogramm (World Food Programme, WFP), das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (United Nations Development Programme, UNDP), der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (United Nations Population Fund, UNFPA), das Hochkommissariat für Flüchtlinge (United Nations High Commissioner for Refugees, UNHCR) sowie das Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (United Nations Office for the Coordination of Humanitarian Affairs, UNOCHA);
  • das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK);
  • schweizerische, lokale und internationale Nichtregierungsorganisationen (NGO);
  • zivilgesellschaftliche Organisationen;
  • ethnische Organisationen;
  • der Privatsektor.

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