Förderung einer qualitativ guten Grundschulbildung im Tschad (ProQEB)

Projekt abgeschlossen
Während eines Kurses in einem Alphabetisierungszentrum in Oum Hadjer, Region Batha, Tschad, liest eine junge Mutter mit einem Lineal in der Hand an der Wandtafel.
Eine junge Mutter besucht einen Kurs in einem Alphabetisierungszentrum in Oum Hadjer, Region Batha, Tschad. © DEZA

Der Welttag der Alphabetisierung, der jedes Jahr am 8. September begangen wird, soll das Bewusstsein für die Bedeutung der Alphabetisierung und die nach wie vor bestehenden Herausforderungen fördern. Im Rahmen eines Programms zur Verbesserung des Zugangs und der Qualität der Grundbildung im Tschad unterstützt die DEZA ein Alphabetisierungsprojekt, das vor allem Frauen zugutekommt.

Land/Region Thema Periode Budget
Tschad
Bildung
Grundbildung
Alltagsfähigkeiten
Bildungseinrichtungen und Ausbildung
Ausbildung von Lehrkräften
01.07.2014 - 30.06.2018
CHF  10’955’000

Das tschadische Bildungssystem gehört zu schwächsten ganz Afrikas, was Zugang und Qualität betrifft. Nur 37% der Kinder schliessen die Primarschule ab (28% Mädchen, 47% Jungen). Die Analphabetenrate beträgt schätzungsweise 78%, wobei mehrheitlich Frauen betroffen sind. Jedes Jahr gelangen 100ʼ000 bis 150ʼ000 Jugendliche ohne Primarschulabschluss auf den Arbeitsmarkt.

Bedürfnisorientierte Angebote

Vor diesem Hintergrund unterstützt die Schweizerische Entwicklungszusammenarbeit den tschadischen Staat mit einem Projekt zur Förderung einer qualitativ guten Grundschulbildung und zur Entwicklung von Bildungsangeboten für Kinder, die keine Schule besuchen, sowie für erwachsene Analphabeten, vor allem Frauen. Sie verfolgt dabei einen systemischen Ansatz, der die verschiedenen Ursachen für das ungenügende Bildungssystem berücksichtigt, und legt besonderes Schwergewicht auf das nähere Umfeld des Kindes, um die Bildung innerhalb der Familie zu fördern. So unterstützt sie etwa Eltern- und Müttervereine. Ziel ist es, dass sich die Eltern für eine funktionierende Schule engagieren und Verantwortung für das schulische Fortkommen ihrer Kinder übernehmen.

Innovativer Unterrichtsansatz

Das Programm unterstützt zudem 60 Alphabetisierungszentren und Einrichtungen für alternative Bildung, wo Frauen und Männer, die die Schule nie besucht oder abgebrochen haben, eine zweite Chance erhalten. Auf diese Weise haben über 2000 erwachsene Analphabetinnen und Analphabeten lesen, schreiben und rechnen gelernt. Des Weiteren führte das Programm fächerübergreifende Unterrichtssequenzen zu einzelnen Themenbereichen wie «Wasser» oder «Malaria» ein. Dieser Ansatz ist neu. Die Texte, die lebensnahe Themen aus der Realität der Gemeinschaften behandeln, werden als Aufhänger genutzt, um solche Fragen zu besprechen. Diese Methode erleichtert es, lesen, schreiben und rechnen zu lernen und bewirkt gleichzeitig, dass die Zielgruppen ihre Einstellungen und Verhaltensweisen in Bezug auf diese Problematiken überdenken: Wie muss Brunnenwasser behandelt werden? Welche Folgen hat eine Beschneidung? Wie lassen sich Krankheiten verhüten?