«openIMIS » – die Open-Source-Software für das Management von (Kranken-)Versicherungen

Projekt abgeschlossen

Jedes Jahr fallen weltweit 100 Millionen Menschen in die Armut, weil sie unvorhergesehene Gesundheitsausgaben zu schultern haben. Daher fördern viele Länder niedrigen und mittleren Einkommens unterschiedliche Systeme sozialer Sicherung, einschliesslich für ärmere Bevölkerungsgruppen. Um die Effizienz solcher Sicherungsmechanismen sicherzustellen, braucht es eine elektronische Datenverwaltung. Die openIMIS-Initiative strebt an, eine «open-source»-Software anzubieten, die erschwinglich und handhabbar ist und kontinuierlich optimiert wird, damit sie bestmöglich auf verschiedene lokale Bedürfnisse angepasst werden kann.

Land/Region Thema Periode Budget
Weltweit
Gesundheit
Governance
nothemedefined
Stärkung der Gesundheitssysteme
Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT)
01.06.2016 - 15.12.2019
CHF  1’929’000
Hintergrund Jedes Jahr fallen weltweit 100 Millionen Menschen in die Armut, weil sie unvorhergesehene Gesundheitsausgaben zu schultern haben, und 150 Millionen Menschen leiden unter sehr hohen Gesundheitskosten. Es ist daher von wesentlicher Bedeutung, die allgemeine Gesundheitsversorgung und den finanziellen Schutz vor hohen Gesundheitsausgaben Schritt für Schritt auf einen grösseren Teil der Bevölkerung auszudehnen. Viele Länder niedrigen und mittleren Einkommens fördern unterschiedliche Systeme sozialer Sicherung. Die Einführung grösserer Versicherungen mit einer nationalen Reichweite oder die Ausdehnung bestehender kleinerer Mechanismen verlangt Datenverwaltungssysteme, die auf verlässlichen und kostengünstigen Informations- und Kommunikationstechnologien beruhen. Jedoch fehlt es der Grosszahl der Länder an finanziellen und technischen Mitteln, um die relativ komplexe Informations- und Kommunikationstechnologien einzuführen, an lokalen Bedürfnisse anzupassen und zu unterhalten.
Ziele Das übergeordnete Ziel der Initiative ist es, Armut durch die Einbindung von verwundbaren Gruppen in Systeme sozialer Gesundheitssicherung abzubauen. Ihre Integration wird durch die Entwicklung, Einführung und stetige Verbesserung eines «open source»-basierten, elektronischen Datenverwaltungssystems erleichtert, da dadurch das Management effizienter, transparenter und kostengünstiger und so die Einbindung von bisher von Versicherungen ausgeschlossener Personen wie ärmere Bevölkerungsgruppen ermöglicht wird.
Zielgruppen Primäre Zielgruppe sind soziale Versicherungsträger aller Art einschliesslich Krankenversicherungen in Ländern niedrigen und mittleren Einkommens. openIMIS wird ihnen helfen, ihre Geschäftsprozesse besser steuern zu können. Letztlich aber soll openIMIS aber Menschen wie Arbeitende des informellen Sektors zugutekommen, die bisher von Sicherungsmechanismen ausgeschlossen waren und von effizienter geführten Versicherungen profitieren. Zum Beispiel erlaubt openIMIS, verschiedene Leistungspakete zu berechnen, die an die Bedürfnisse der unterschiedlichen Kunden angepasst sind.
Mittelfristige Wirkungen
  1. « Open source»-basierte Datenverwaltungssysteme oder spezifische Module für Versicherungen (openIMIS) sind an Länderbedürfnisse angepasst und werden dort eingeführt sowie in bestehende, weiter gefasste nationale Gesundheitsdatensysteme integriert.

  2. Eine « IT/open source Developers Community » entwickelt kontinuierlich die Masterversion der openIMIS-Software weiter und ermöglicht durch den regelmässigen Austausch mit Anwendern auf Länderebene die Anpassung der openIMIS-Module an spezifische Bedürfnisse auf lokaler Ebene.

  3. Die lokalen Kompetenzen auf Länder- und Regionalebene werden so gestärkt, dass diese openIMIS selber einführen, gemäss Länderbedürfnissen anpassen und unterhalten können.

Resultate

Erwartete Resultate:  

  1. Die Masterversion (source code) von openIMIS ist allen Ländern und Versicherungen öffentlich zugänglich unter einer « open source »-Lizenz veröffentlicht (bereits verfügbar).

  2. openIMIS ist modular und mit anderen Gesundheitsdatensystemen verknüpfbar und wird als open-source weiterentwickelt (fortlaufende Arbeit).

  3. Die « IT-Entwickler und Anwender-Communities » sind seit 2018 aufgebaut

  4. Ein regelmässiger Austausch zwischen Entwicklern und Anwendern wird sichergestellt. Die lokalen Kompetenzen für eine Anpassung, Einführung und Pflege von openIMIS auf nationaler Ebene sind aufgebaut (fortlaufende Arbeit).


Resultate von früheren Phasen:  

Ergebnisse aus vorherigen Projektphasen :

OpenIMIS basiert auf einem innovativen Pilotprodukt, welches im Rahmen eines bilateralen Vorhabens der DEZA in Tansania entwickelt wurde und mittlerweile auch in Nepal und Kamerun angewendet wird. In der tansanischen Pilotregion ist der kumulierte Anteil versicherter Personen von 4% auf 23% der Bevölkerung gestiegen, auch dank des Einsatzes des openIMIS-Systems.

 

Während der Vorbereitungsphase wurde auf Basis der drei bestehenden Länderversionen (Tansania, Nepal und Kamerun) eine Masterversion openIMIS erstellt. Diese wurde 2017 als open source-Software veröffentlicht. Danach wurden funktionale Anforderungen für eine stärkere Modularisierung und Verknüpfbarkeit mit anderen Gesundheitsdatensystemen definiert und eine Road Map für die schrittweise Entwicklung erstellt.


Verantwortliche Direktion/Bundesamt DEZA
Kreditbereich Entwicklungszusammenarbeit
Projektpartner Vertragspartner
Ausländische staatliche Institution


Andere Partner

Vertragsnehmerin :
Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)

Umsetzungspartner :
Mehrere Partner, einschliesslich des Swiss Tropical and Public Health Institute (Swiss TPH)

Andere strategische und Finanzierungspartner :
Deutsches Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Koordination mit anderen Projekten und Akteuren Providing for Health (P4H), ein auf globaler Ebene von der Schweiz unterstütztes Netzwerk; Health Promotion and System Strengthening Project (HPSS), ein von der Schweiz in Tansania unterstütztes Programm, Projet PASS; ein im Sud-Kivu von der Schweiz unterstütztes Projekt im Rahmen des Regionalprogrammes «Grosse Seen».
Budget Laufende Phase Schweizer Beitrag CHF    1’929’000 Bereits ausgegebenes Schweizer Budget CHF    2’707’192 Projekttotal seit Anfangsphase Schweizer Beitrag CHF   1’652’851
Projektphasen Phase 2 01.09.2020 - 31.08.2023   (Completed)

Phase 1 01.06.2016 - 31.03.2021   (Completed)