Gemeinsam forschen für die Linderung globaler Probleme

Projekt abgeschlossen

Die negativen Auswirkungen des globalen Wandels und die Erarbeitung nachhaltiger Lösungsansätze sind Forschungsgegenstand einer Nord-Süd-Partnerschaftsprogramm zwischen schweizerischen Forschungsinstitutionen und Partnerorganisationen in Afrika, Asien und Lateinamerika.

Land/Region Thema Periode Budget
Weltweit
Klimawandel & Umwelt
Wasser
Gesundheit
Schutz der Biosphäre
Trinkwasser und Siedlungshygiene (WASH) (bis 2016)
Infektionskrankheit
01.07.2009 - 30.06.2014
CHF  14’185’000

Die globalen Veränderungen bringen in wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Hinsicht Risiken und Potenziale mit sich, die es zu erforschen und auf globaler Ebene anzugehen gilt. Der Nationale Forschungsschwerpunkt Nord-Süd «Forschungspartnerschaften für eine nachhaltige Entwicklung» (NFS Nord-Süd) untersucht globale Probleme und entwickelt wissenschaftlich fundierte und anwendungsorientierte Strategien zur Ursachenbekämpfung von unerwünschten Entwicklungstendenzen.

Der NFS Nord-Süd ist einer der 20 laufenden nationalen Forschungsschwerpunkte des Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (SNF). Die DEZA unterstützt die Forschungsaktivitäten der Südpartner, während der Schweizerische Nationalfonds die schweizerische Forschung finanziert.

Einfache und nachhaltige Lösungen 

Mittlerweile beteiligen sich rund 400 Wissenschafter und Wissenschafterinnen aus Afrika, Asien, Lateinamerika und der Schweiz am NCCR Nord-Süd. Sie vereinen in ihrer Arbeit wissenschaftliche Methoden mit praktischer Erfahrung und traditionellem Wissen, wodurch die Komplexität des globalen Wandels erfasst und neue Wege in der Suche nach wirksamen, praktikabeln und nachhaltigen Lösungen von drängenden Problemen in Entwicklungs- und Transitionsländern gefunden werden.

Einen der innovativsten Aspekte der Forschungsaktivitäten des NFS Nord-Süd bildet eine Reihe von klein angelegten, praktischen Studien, welche experimentelle Erfahrungen in der Anwendung von neuen Entwicklungsmethoden bringen. Diese sogenannten „Partnership Actions“ werden jeweils zur Linderung von einem spezifischen Problem in einem bestimmten Ort konzipiert und angewandt. Sie bieten eine empirische Grundlage für die Beurteilung der Forschungsarbeit und lösen Lernprozesse aus.

Beispielsweise konnte in Mali die lokale Milchproduktion dank der engen Zusammenarbeit zwischen Bauern und Nomaden und schweizerischen Forschenden innert drei Jahren versechsfacht werden. Es ist ihnen gelungen, die Milch in einem einfachen Verfahren hygienisch zu halten, zu konservieren und auf den Markt zu bringen. Ein weiteres Beispiel ist die Entwicklung von Faulschlammtanks in Thailand und Vietnam, anhand derer sich das Abwasser effizient und einfach reinigen lässt.

Gegenseitiges Lernen

Der Nationale Forschungsschwerpunkt Nord-Süd ermöglicht den direkten Austausch von Kompetenzen und Erfahrungen unter den Südpartnern sowie das gegenseitige Lernen von Forschenden in den Entwicklungsländern und der Schweiz. Im Rahmen des Forschungsprogramms werden Ausbildungsseminare für angehende Forschende aus allen Partnerregionen angeboten, um sie in die theoretischen und methodologischen Grundlagen interdisziplinärer und transdisziplinärer Forschung einzuführen. So haben die Wissenschafter und Wissenschafterinnen in sieben Jahren weltweit mehr als 1500 Papers veröffentlicht und genauso viele Vorlesungen und Präsentationen gehalten. Der dadurch entstehende Austausch von Wissen und Erfahrung stellt eine wesentliche Bereicherung für das gesamte wissenschaftliche Netzwerk des Programms dar.

Zu den langfristigen Zielen des NFS Nord-Süd zählt der Aufbau eines institutionellen Rahmens für die Forschung zur nachhaltigen Entwicklung sowohl in der Schweiz als auch in den Entwicklungs- und Transitionsländern. Seit seiner Umsetzung ist ein breites Forschungsnetzwerk mit institutionellen Partnern in Afrika, Asien, Lateinamerika und der Schweiz entstanden und hat somit eine Basis für erfolgreiche und innovative Forschung in der Entwicklungszusammenarbeit gelegt.