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Veröffentlicht am 7. April 2025

Migration und Flucht

Migration ist ein globales Phänomen, das massgeblich zu einer nachhaltigen Entwicklung beiträgt, gleichzeitig aber auch Risiken für die Menschen auf der Flucht sowie gesamtgesellschaftliche Herausforderungen mit sich bringt. Migration ist deshalb ein Schwerpunktthema der Aussenpolitik und der internationalen Zusammenarbeit der Schweiz. Die DEZA geht die Herausforderungen von Vertreibung und irregulärer Migration an und fördert lokale Lösungen für Zwangsvertriebene.

Luftaufnahme eines Marktes im Flüchtlingslager Kakuma, Kenia: Eine Obstverkäuferin sitzt neben bunten Ständen mit Bananen, Orangen und anderen Früchten.

Thematischer Kontext

Migration ist eine der ältesten und wirksamsten Strategien, um der Armut zu entkommen und wirtschaftliches Wachstum zu fördern. Von den 281 Millionen Migrantinnen und Migranten weltweit sind 60% der Arbeitsmigration zuzurechnen, was einen hohen wirtschaftlichen und entwicklungspolitischen Nutzen generiert. Für die Zielländer schafft die Arbeitsmigration Nutzen durch die Bereitstellung von Arbeitskräften und Kompetenzen, als Treiber von Innovation, Unternehmertum und mehr. Für die Herkunftsländer zeigt sich der Nutzen am besten anhand von Geldüberweisungen, die die öffentliche Entwicklungshilfe um mehr als das Dreifache übertreffen. Die Migration birgt jedoch auch Risiken und Herausforderungen. Migrantinnen und Migranten sind einem erhöhten Risiko von Ausbeutung, Diskriminierung, fehlendem Zugang zu sozialer Absicherung und Justiz sowie der Gefahr des Menschenhandels ausgesetzt. Die unsichere und irreguläre Migration, getrieben durch Zwangsvertreibungen infolge von bewaffneten Konflikten, Klimawandel und Naturkatastrophen, stellt eine globale Herausforderung dar. Besonders stark belastet sind Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen, die 75% der Flüchtlinge aufnehmen.

Schweizer Know-how

Das Engagement der Schweiz im Bereich Flucht und Vertreibung gründet in ihrer humanitären Tradition als Depositarstaat der Genfer Konventionen und als Gastland der internationalen Organisationen für Migrationsfragen.

Aufgrund ihres ausgewogenen Ansatzes, der auf Partnerschaften mit Herkunfts-, Transit- und Zielländern beruht, ist die Schweiz eine glaubwürdige und verlässliche Partnerin vor Ort. Neben ihrem langjährigen multilateralen und bilateralen Engagement im Bereich humanitäre Hilfe und Schutz von Zwangsvertriebenen gehört die Schweiz auch zu den ersten Ländern, die sich zum Thema Migration und Entwicklung positioniert haben. So unterstützt sie langfristig das Globale Forum über Migration und Entwicklung (Englisch) und leistet Pionierarbeit auf dem Gebiet der Arbeitsmigration. Die Schweiz nahm zudem eine führende Rolle im internationalen Dialog über katastrophenbedingte Vertreibung und nachhaltige Lösungen im Umgang mit Binnenvertriebenen ein. Eine besondere Stärke der Schweiz liegt dabei in ihrer Fähigkeit, mit einem breiten Spektrum von Akteuren zusammenzuarbeiten, darunter auch mit dem Privatsektor und mit Städten.

Schwerpunkte

Kurzfristig setzt sich die DEZA durch Kernbeiträge an das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR), das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und andere multilaterale und bilaterale Partner für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Vertriebenen und den Schutz von Flüchtlingen in ihren Aufnahmeländern ein. Sie unterstützt die Bereitstellung von humanitärer Hilfe bei aktuellen Krisen wie jenen in Afghanistan, der Ukraine, Syrien, dem Sudan und anderen Ländern, aus denen die meisten Flüchtlinge stammen (2024).

Mittelfristig zielt die internationale Zusammenarbeit darauf ab, Lösungen zur Integration von Migrantinnen und Migranten sowie Vertriebenen in den Partnerländern zu finden. So unterstützt die DEZA beispielsweise die sozioökonomische Integration von ukrainischen Flüchtlingen und besonders benachteiligten Personen in der Republik Moldova, um ihre Abhängigkeit von humanitärer und Sozialhilfe zu verringern und ihre Eigenständigkeit zu stärken. Die Massnahmen kamen im ersten Jahr über 14’000 Personen, darunter mehr als 9500 Flüchtlingen, zugute. Am Horn von Afrika konnten dank der Unterstützung der Schweiz mehr als 6000 Zwangsvertriebene ihre Lebensbedingungen und ihre Beschäftigungssituation auf den lokalen Märkten in Kenia und Somalia verbessern.

Langfristig trägt die DEZA dazu bei, die tiefer liegenden Ursachen von irregulärer Migration und Vertreibung zu bekämpfen, zum Beispiel Armut, ungenügender Zugang zur Grundversorgung, bewaffnete Konflikte, schlechte Regierungsführung sowie Umweltzerstörung, Naturkatastrophen und die Auswirkungen des Klimawandels. Die DEZA setzt sich für menschenwürdige Arbeit und die wirtschaftliche und finanzielle Integration von Migrantinnen und Migranten ein, um deren volkswirtschaftliches Potenzial zu maximieren.

Die internationale Zusammenarbeit setzt mithilfe sogenannter flexibler Fonds punktuelle Entwicklungsprogramme mit Migrationsbezug in Nicht-Schwerpunktländern der DEZA um. Die Auswahl der Länder beschliesst die Interdepartementale Struktur zur internationalen Migrationszusammenarbeit (IMZ) auf Antrag des Staatssekretariats für Migration (SEM).

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Kontakt

DEZA / Thematische Zusammenarbeit
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