Wasser
Wasser ist lebensnotwendig, und der Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Anlagen ist ein entscheidender Faktor für nachhaltige Entwicklung. Die DEZA fördert den Zugang zu sauberem Trinkwasser, eine ausreichende Sanitärversorgung und verbesserte Methoden der Wasserbewirtschaftung. Sie trägt damit zur Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG) der Agenda 2030 bei, mit einem besonderen Fokus auf der Verbesserung der Wassersicherheit.

Thematischer Kontext
Der Klimawandel verändert die globalen Wasserkreisläufe. Die Folge sind Wetterextreme wie Dürren, Überschwemmungen und veränderte Regenmuster, die Anpassungen erforderlich machen. Gleichzeitig nimmt der Wasserstress zu und treibt die Risiken in den Hotspot-Regionen im Nahen Osten, in Zentral- und Südasien sowie in Nord- und Subsahara-Afrika in die Höhe, was den steigenden Trinkwasserbedarf zusätzlich unter Druck setzt. Infolgedessen verschärft sich der Wettbewerb um Wasser innerhalb eines Lands, zwischen Ländern und zwischen Sektoren.
Wasser und Geopolitik sind eng verknüpft, da Wasserunsicherheit Ungleichheiten verschärfen und zu akuter Ernährungsunsicherheit, politischer Instabilität, gewaltsamen Konflikten und Vertreibungen beitragen kann. Die Verweigerung des Zugangs zu Wasser wird zunehmend als Kriegswaffe eingesetzt, was einen Verstoss gegen das Völkerrecht darstellt. Konflikte entstehen nicht nur zwischen Nutzergruppen innerhalb eines Landes, sondern auch zwischen Ländern, die sich Trinkwasserressourcen teilen. Umgekehrt kann die Zusammenarbeit im Wasserbereich die Gefahr von Konflikten verringern und die Grundlage für gemeinsamen Wohlstand schaffen.
Schweizer Know-how
Die Schweiz setzt sich seit Langem aktiv für den Zugang zu Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene (WASH), die integrierte Bewirtschaftung von Wasserressourcen sowie grenzüberschreitende Wasserkooperation ein. Sie ist aufgrund ihrer Erfahrung und ihrer Fachkompetenz gut positioniert, um als Treiberin von Innovation und Wandel zu agieren. Die Schweiz entwickelt nachhaltige und transformative Lösungen für benachteiligte Gemeinschaften und fördert den notwendigen Dialog mit politischen und anderen Entscheidungsträgerinnen und -trägern auf lokaler, nationaler und globaler Ebene. Dabei kann die DEZA auf ein beachtliche Palette von Schweizer Akteuren zählen. Dazu gehören spezialisierte Einrichtungen des Privatsektors (wie WATALUX SA/Antenna Foundation (Englisch)), der Wissenschaft (wie EAWAG/SANDEC, Geneva Water Hub (Englisch) oder das Labor Spiez) und der Zivilgesellschaft (wie Toilet4All oder Helvetas). Mit der interdisziplinären Gemeinschaft Aguasan (Englisch), die sich aus Vertreterinnen und Vertretern verschiedener in der Schweiz ansässiger Stakeholder-Gruppen zusammensetzt, kann sich die DEZA zudem auf die älteste bestehende Community of Practice (CoP) im WASH-Sektor stützen. Diese wird von der Fachgruppe für Wasser- und Sanitärversorgung des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH) unterstützt, die über anerkannte Erfahrung und Kompetenz in der Nothilfe weltweit verfügt.
Schwerpunkte
Die Arbeit der DEZA im Wasserbereich konzentriert sich auf drei thematische Schwerpunkte: «Wasser für den Frieden», «Wasser für die Gesundheit» und «Wasser für die Natur».
Im Rahmen von «Wasser für den Frieden» setzt sich die DEZA dafür ein, die zunehmenden Risiken von Wasserkonflikten in Chancen umzuwandeln, um wirtschaftliche Stabilität, gesellschaftliches Wohlergehen und Frieden zu fördern. Die Schweizer «Blue Peace»-Initiative verknüpft Wasserdiplomatie und Entwicklungszusammenarbeit, um die Risiken von Konflikten um Wasserressourcen in Regionen mit knappen Süsswasservorkommen zu mindern.
Im Rahmen von «Wasser für die Gesundheit» setzt sich die DEZA dafür ein, dass benachteiligte Personen, insbesondere Frauen und Mädchen, gesicherten Zugang zu einer nachhaltigen WASH-Grundversorgung haben. Dies soll durch Projekte mit Signalwirkung wie dem Sanitär- und Hygienefonds (Englisch) erreicht werden. Diese Multi-Geber-Initiative der Vereinten Nationen (UNO) zielt insbesondere auf den Aufbau nationaler Märkte im Bereich Sanitärwirtschaft und Menstruationshygiene ab. Zudem trägt die DEZA zur Finanzierung des Schweizer NGO-Konsortiums für Wasser und Sanitäranlagen (Englisch) bei, dem acht in Afrika und Asien tätige Schweizer Nichtregierungsorganisationen (NGO) angehören.
Im Rahmen von «Wasser für die Natur» legt die DEZA den Fokus auf die zentrale Rolle funktionierender Wasserkreisläufe als Schlüsselfaktoren für widerstandsfähige Ökosysteme, welche dauerhaft lebensnotwendige Leistungen für Mensch und Natur erbringen. Mit Projekten wie El Agua Nos Une (Englisch) fördert die DEZA ein integriertes Wasserressourcenmanagement in mehreren Ländern. Zu diesem Zweck unterstützt sie entsprechende staatliche und privatwirtschaftliche Massnahmen sowie Investitionen in die natürliche Infrastruktur.
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Geschichten

Wasser für eine nachhaltige Zukunft – der Beitrag der Jugend
Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) setzt sich dafür ein, die Menschenrechte im Bereich Wasser und die nachhaltige Wasserbewirtschaftung auf allen Ebenen zu fördern. Dabei arbeitet sie eng mit der Jugend zusammen.

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Libanon: mehr Wasser, weniger Spannungen
Im Bekaa-Tal realisiert die DEZA ein Projekt für ein besseres Wassermanagement. Dieses trägt auch zur Minderung der Spannungen rund um die Wassernutzung bei.

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