Bern, Medienmitteilung, 17.02.2010

In Montreux fand vom 15. bis 16. Februar 2010 ein internationaler Workshop zur Sicherung der Wasserversorgung im Nahen Osten statt. An dieser Veranstaltung nahmen 60 führende Entscheidungsträger, darunter auch Parlamentarier, ehemalige Regierungsmitglieder und Forscher in leitenden Positionen in Wasserkommissionen und Forschungsinstitutionen aus dem ganzen Nahen Osten teil.

Der Workshop wurde von der Strategic Foresight Group, einer in Indien basierten Denkfabrik, in Zusammenarbeit mit der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) im Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten und der schwedischen Behörde für Entwicklungs­zusammenarbeit organisiert. Der Workshop ist der erste Schritt in einem Prozess: Weitere Konsultationen und Treffen mit dem Ziel, einvernehmliche Lösungen für die dringenden Wasserprobleme der Region zu finden, werden folgen.  

Die Schweiz und Schweden haben ähnliche Vorstellungen, wie im Nahen Osten Frieden, Menschenrechte, Wirtschaftswachstum und Umweltschutz gefördert werden können. Beide Länder unterstützen die Bemühungen um eine bessere Sicherung der Wasserversorgung in dieser Region. 

Seine Königliche Hoheit Prinz Hassan bin Talal von Jordanien rief zur Schaffung einer regionalen Wasser- und Energiegemeinschaft auf. Er drückte seine Besorgnis über den zunehmenden Wassermangel in Asien und Afrika aus und wies auf die Dringlichkeit der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit hin. Er schlug vor, Wasservorkommen und die Umwelt als ein «regionales gemeinsames Gut» zu betrachten. Prinz Hassan sagte: «Wir müssen einen regionalen Masterplan mit innovativen Konzepten zur Sicherung der Wasserversorgung entwickeln. Ein solcher Plan müsste insbesondere die Bedürfnisse von Millionen von Menschen berücksichtigen, die die schweigende Mehrheit bilden.»  

Die Schweiz wies ebenfalls auf die Notwendigkeit eines integrierten regionalen Plans zur Sicherung der Wasserversorgung hin. Am Beispiel des Einzugsgebiets des Rheins und der Rolle der Schweiz bei der Lösung von Ungleichgewichten im Bereich der Wasserversorgung in Zentralasien plädierte sie für einen kooperativen Ansatz bei der Bewirtschaftung von grenzüberschreitenden Wasserressourcen. Die Schweiz wies auch auf die Bedeutung des technischen Aspekts des Wassermanagements hin. 

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer legten langfristige Szenarien für die nächsten zwanzig Jahre vor. Aufgrund des Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstums, des Klimawandels und lokaler Ungleichgewichte wird das verfügbare Wasser pro Kopf in fast allen Ländern der Region bis 2030 stark abnehmen. Mehrere Süsswasser­quellen inkl. Flüsse, Seen und Grundwasservorkommen sind schon am austrocknen und leiden unter Verschmutzung und Verunreinigungen. Angesichts des Ausmasses der Krise waren sich die Teilnehmenden einig, dass es keine andere Option gibt, als den Umgang mit Wasser zu verbessern und Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu prüfen.  

Die Strategic Foresight Group wird den Montreux-Prozess mit weiteren Workshops, Projekten der Forschungszusammenarbeit und Konsultationen fortsetzen, um in Zusammenarbeit mit allen Akteuren nachhaltige Lösungen zu finden.


Weiterführende Informationen

Das Engagement der DEZA im Bereich Wasser
Das Engagement der DEZA im Nahen Osten


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Letzte Aktualisierung 13.01.2023

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