Hochrangige Kontakte zwischen der Schweiz und Sri Lanka: Bundesrat Cassis telefoniert mit sri-lankischem Aussenminister und entsendet Diplomaten, um den Dialog aufrecht zu erhalten

Medienmitteilung, 19.12.2019

Die Schweiz führt die hochrangigen Gespräche mit Sri Lanka zur Lösung der Krise weiter. In einem Telefongespräch hat Bundesrat Ignazio Cassis am 18. Dezember 2019 seinen sri-lankischen Amtskollegen Dinesh Gunawardena darüber informiert, dass er mit alt Botschafter Jörg Frieden einenerfahrenen Diplomaten nach Sri Lanka entsandt hat. Unter seiner Leitung sollen Möglichkeiten zur Klärung des Sicherheitsvorfalls an der Schweizer Botschaft in Colombo ausgelotet werden. Gegenüber Aussenminister Gunawardena betonte Bundesrat Cassis zudem, dass für das EDA die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeitenden vorrangig sind und es in der Verantwortung der sri-lankischen Behörden liege, dass diese auch im weiteren Verfahren geschützt werden.

Bei seinem telefonischen Kontakt mit dem sri-lankischen Aussenminister schilderte Bundesrat Cassis am Mittwoch den Standpunkt der Schweiz: Der Sicherheitsvorfall hat den Gesundheitszustand der lokalen Angestellten der Schweizer Botschaft stark beeinträchtigt. Für das EDA als Arbeitgeber steht die Gesundheit und Sicherheit seiner Mitarbeitenden im Vordergrund. Bundesrat Cassis hielt fest, dass die sri-lankischen Behörden die Verantwortung dafür tragen, dass diese geschützt sind, auch im laufenden Verfahren.

Der Vorsteher des EDA bedauerte den Entscheid der zuständigen Untersuchungsrichterin, die lokale Mitarbeitende in Untersuchungshaft zu setzen. Die Umstände im Gefängnis tragen ihrem Gesundheitszustand in keiner Weise Rechnung. Bundesrat Cassis bat deshalb Aussenminister Gunawardena, dass die Mitarbeitende aus humanitären Gründen an einen angemessenen Platz verlegt werden soll, etwa in ein Spital. Die Schweiz sieht die sri-lankischen Behörden in der Verantwortung für die Gesundheit und Sicherheit des gesamten Botschaftspersonals.

Bereits am Dienstag hatte der Schweizer Botschafter in Colombo, Hanspeter Mock, bei einem Treffen mit dem sri-lankischen Generalstaatsanwalt deutlich gemacht, dass in diesem exemplarischen Fall das Ansehen Sri Lankas als Rechtsstaat auf dem Spiel stehe.

Suche nach konstruktiver Lösung

Bei seinem telefonischen Kontakt mit Aussenminister Gunawardena hielt Bundesrat Cassis zudem fest, dass die starke Mediatisierung, der fehlende Schutz der Privatsphäre und öffentliche Vorverurteilungen nicht nur die Mitarbeitenden der Schweizer Botschaft in Gefahr bringen, sondern auch die Vertrauensbasis schmälere, welche für eine gemeinsame Klärung des Vorfalls nötig ist.

Er betonte, dass die Schweiz gemeinsam mit den sri-lankischen Behörden den Vorfall klären will. Deshalb habe er mit alt-Botschafter Jörg Frieden einen erfahrenen Diplomaten nach Colombo entsandt. Dieser soll im Kontakt mit den sri-lankischen Behörden Lösungsmöglichkeiten ausloten und damit auch die Schweizer Botschaft entlasten. Der zusätzliche Kontakt auf diplomatischer Ebene soll darüber hinaus die Vertrauensbasis zwischen beiden Ländern wieder stärken.

Als Folge des Telefongesprächs zwischen Bundesrat Cassis und Aussenminister Gunawardena trafen heute Botschafter Hanspeter Mock und alt Botschafter Jörg Frieden mit Aussenminister Gunawardena zusammen, um den Dialog im Hinblick auf eine Lösung aufrecht zu erhalten. Dabei unterstrichen sie, dass im vorliegenden Fall die Unschuldsvermutung gilt und dass die Sicherheit und die Gesundheit der Mitarbeitenden der Botschaft oberste Priorität haben.

Die Schweiz will weiterhin enge Beziehungen mit Sri Lanka unterhalten und das Land auf seinem Weg vorwärts unterstützen.


Adresse für Rückfragen:

Information EDA
Bundeshaus West
CH-3003 Bern
Tel.: +41 58 462 31 53
E-Mail: info@eda.admin.ch
Twitter: @EDA_DFAE


Herausgeber:

Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten

Letzte Aktualisierung 13.01.2023

Kontakt

Kommunikation EDA

Bundeshaus West
3003 Bern

Telefon (nur für Journalisten):
+41 58 460 55 55

Telefon (für alle anderen Anfragen):
+41 58 462 31 53

Zum Anfang