Bundespräsident Ignazio Cassis bespricht humanitäre Lage mit Moldovas Präsidentin Maia Sandu

Medienmitteilung, 22.03.2022

Bundespräsident Ignazio Cassis ist am Dienstag, 22. März 2022, mit der moldawischen Präsidentin Maia Sandu zusammengekommen. Ausserdem traf er Ministerpräsidentin Natalia Gavrilița. Es handelt sich um den ersten Besuch eines Schweizer Bundespräsidenten in Moldova. Neben einer Würdigung der bilateralen Beziehungen standen die Fluchtbewegungen aus der Ukraine und die humanitäre Lage im Fokus der Gespräche.

Der Bundespräsident würdigte die grosszügige Aufnahme von Flüchtenden aus der Ukraine. Die Solidarität der moldawischen Bevölkerung und der Behörden des Landes mit den vom Krieg betroffenen Menschen verdiene höchste Anerkennung. «Als langjährige Partnerin Moldovas wird die Schweiz das Land auch in dieser Krise unterstützen», betonte Bundespräsident Cassis. Zusätzlich zu den vom Bundesrat gesprochenen 80 Millionen Franken für die humanitäre Hilfe der Schweiz in der Ukraine und der Region kündigte er eine finanzielle Soforthilfe von zwei Millionen Franken an, um den grossen Aufwand der moldawischen Behörden bei der Bewältigung der Krise mitzutragen.

Bei den hochrangigen Treffen kam auch der Bedarf nach einem europaweit koordinierten Umgang mit den Fluchtbewegungen aus der Ukraine zur Sprache. Der Bundespräsident erklärte, dass die Schweiz bereit sei, pragmatisch und unbürokratisch auf die grossen aktuellen Herausforderungen zu reagieren. Ebenfalls auf der Agenda standen am Dienstag die bilateralen Beziehungen und das Schweizer Kooperationsprogramm in Moldova. Die beiden Staaten pflegen gute Kontakte und die Schweiz gehört heute zu den wichtigsten bilateralen Geberländern.

Die diplomatischen Beziehungen waren vor 30 Jahren unmittelbar nach der Unabhängigkeit der Republik Moldova aufgenommen worden. Weil aufgrund des Krieges in der Ukraine die Botschaft in Kyiv vorübergehend geschlossen wurde, wird ein Teil des für die Ukraine und Moldova zuständigen Personals der Schweizer Botschaft temporär nach Chișinău verlegt, wie der Bundespräsident in der moldawischen Hauptstadt ankündete.   

Schweizer Gesundheitsteam im Einsatz

Als Teil der Schweizer Hilfe vor Ort entsandte die Schweiz am 7. März ein Soforteinsatzteam des Schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe (SKH) nach Moldova. Aktuell leisten 14 SKH-Mitglieder Dienst in dem Land. In einem Durchgangszentrum für Flüchtlinge, welches der Bundespräsident und die moldawische Premierministerin am Dienstag gemeinsam besuchten, ist ein Schweizer Gesundheitsteam mit einer Kinderärztin, einer Hebamme sowie einer Pflegefachfrau im Einsatz. Sie helfen mit, die Grundversorgung von Müttern mit Kindern aus der Ukraine sicherzustellen.

Der Bundespräsident nutzte zudem die Gelegenheit, um sich mit dem Team des Kooperationsbüros vor Ort auszutauschen und mehr über das Schweizer Engagement zur Unterstützung des moldawischen Gesundheitssystems zu erfahren. Ausserhalb von Chișinău besuchte die Delegation zusammen mit der moldawischen Präsidentin eine Unterkunft, in der Geflüchtete dauerhafter in einem Berufsbildungszentrum untergebracht sind.

Mit dem Besuch in Moldova ging eine zweitägige Reise zu Ende, die Bundespräsident Cassis zuvor nach Polen geführt hatte. Auf seiner Reise wurde er von Nationalrat Franz Grüter, Präsident der Aussenpolitischen Kommission (APK-NR) sowie Nationalrätin Edith Graf-Litscher, Mitglied der Sicherheitspolitischen Kommission (SiK-NR) begleitet.


Weiterführende Informationen

Bilaterale Beziehungen Schweiz - Moldova
Seite DEZA Moldova


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