Zehn Jahre Europäischer Forschungsrat: positive Bilanz aus Schweizer Sicht

Medienmitteilung, 06.07.2017

Am 6. Juli 2017 fand in Genf eine Jubiläumsveranstaltung anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Europäischen Forschungsrats (European Research Council, ERC) statt. Der ERC vergibt hochdotierte Stipendien an exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus allen Disziplinen zur Durchführung von Pionierforschungsarbeiten an einer Institution in einem EU-Mitgliedstaat oder einem assoziierten Staat. Die in der Schweiz tätigen Forschenden sind mit ihren Gesuchen um die begehrten ERC-Grants besonders erfolgreich. Staatssekretär Mauro Dell’Ambrogio lobte an der Jubiläumsveranstaltung die Pionierrolle des ERC und dessen Bedeutung für den gesamten europäischen Forschungsraum – so auch für die Schweiz.

Der ERC Scientific Council (Führungsgremium des ERC) ist vom 4. bis 7. Juli 2017 zu Gast am CERN in Genf, wo er seine Plenarversammlung abhält. Diesem Gremium gehören 22 renommierte Professorinnen und Professoren an, welche von der EU-Kommission eingesetzt werden. Im Rahmen dieses Besuchs veranstalteten das SBFI und das Informationsnetzwerk Euresearch die Jubiläumsfeier mit dem Titel «10 Years of ERC: Aiming for the Stars». Staatssekretär Mauro Dell’Ambrogio betonte dabei: «Die Förderpolitik des ERC steht vollkommen in Einklang mit unseren nationalen Förderprinzipien. Auch die Schweiz setzt bei der Forschungsförderung auf Wettbewerb, Exzellenz und den Bottom-up-Prozess bei der Themenwahl.»

Zusätzlich sprachen an der Veranstaltung der ERC-Präsident Prof. Jean-Pierre Bourguignon und Prof. Michael Hengartner, Präsident von swissuniversities, über die Bedeutung des ERC aus ihrer jeweiligen Sicht. Anschliessend diskutierten Staatssekretär Mauro Dell’Ambrogio, Prof. Reinhilde Veugelers (Mitglied des ERC Scientific Councils), Prof. Matthias Egger (Präsident des Forschungsrates des Schweizerischen Nationalfonds), Dr. Fabiola Gianotti (Generaldirektorin des CERN) und Prof. Martin Vetterli (Präsident der ETH Lausanne) über die Rolle des ERC und der Grundlagenforschung in Europa. Zum Schluss gab Robert-Jan Smits, Generaldirektor der Generaldirektion Forschung der Europäischen Kommission, einen Ausblick auf die zukünftige Ausrichtung des nächsten EU-Forschungsrahmenprogramms.

Der European Research Council wurde 2007 im Rahmen des 7. Forschungsrahmenprogramms der Europäischen Union zur Stärkung der Grundlagenforschung gegründet. Ein ERC-Stipendium ist für die wissenschaftliche Karriere von Forschenden von grosser Bedeutung. ERC-Präsident Jean-Pierre Bourguignon verwies auf die hohe Qualität der Forschungsprojekte und die grossen Ambitionen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die der ERC in den vergangenen zehn Jahren gefördert hat: «Die ERC-Stipendien führten zu vielen wissenschaftlichen Durchbrüchen».

Eine Bilanz über die ersten zehn Jahre zeigt, dass Forschende in der Schweiz im Wettbewerb um ERC-Grants sehr erfolgreich sind. Anträge aus der Schweiz haben die höchste Erfolgsquote. Diese liegt mit rund 24% deutlich über der gesamteuropäischen Quote von rund 11%. Seit 2007 wurden 520 ERC-Grants mit einer Beitragssumme von insgesamt ungefähr 900 Millionen Euro in die Schweiz vergeben. Damit steht die Schweiz im internationalen Vergleich in Bezug auf die Anzahl ERC-Projekte an fünfter Stelle nach dem Vereinigten Königreich, Deutschland, Frankreich und den Niederlanden.

Die Forschungsrahmenprogramme (FRP) sind die Hauptinstrumente der Europäischen Union zur Umsetzung ihrer gemeinschaftlichen Wissenschafts- und Technologiepolitik. Seit 2014 läuft die 8. Programmgeneration. Sie dauert bis 2020, trägt den Titel Horizon 2020 und hat ein Budget von knapp 82 Milliarden Euro. Vor 30 Jahren trat das Rahmenabkommen über die wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und der damaligen Europäischen Gemeinschaft in Kraft. Damit begründete die Schweiz 1987 offiziell ihre Beteiligung an den FRP.


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