Erfolgreicher Abschluss der Energieprojekte in Slowenien

Artikel, 30.09.2015

Der Erweiterungsbeitrag der Schweiz an Slowenien beträgt 22 Millionen CHF. Fast die Hälfte davon floss in zwei Projekte in den Bereichen erneuerbare Energieproduktion sowie nachhaltige Nutzung von Energie. Dank den beiden Projekten sind heute rund 5‘000 Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler für diese Themen sensibilisiert und 41 Schulen heizen mit erneuerbarer Energie. Im Beisein von Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga fand am 16. September 2015 die Abschlussfeier des Projekts für umweltfreundliche Energieversorgung im slowenischen Alpenraum statt.

Simonetta Sommaruga mit Janez Fajfar, Bürgermeister von Bled, Alenka Smerkolj, Ministerin für Entwicklung und Kohäsion sowie Rok Šimenc, Direktor von BSC Kranj an Abschlussfeier des Projekts REAAL.
Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga freute sich bei der Projektabschlussfeier über die entstandenen schweizerisch-slowenischen Partnerschaften. © Republik Slowenien

Neben der Verminderung der wirtschaftlichen und sozialen Unterschiede innerhalb der erweiterten EU zielt der Erweiterungsbeitrag ebenfalls darauf ab, Randregionen in den Partnerländern zu stärken und dadurch der Abwanderung in die Städte entgegen zu wirken. Im Rahmen der beiden Energieprojekte „Renewable Energy Across the Alpine Land“ (kurz: REAAL) und „Renewable Energy Sources in Primorska Municipalities“ (kurz: GOLEA) war die Schweiz daher in insgesamt 20 vorwiegend ruralen Gemeinden im Westen Sloweniens tätig. Die unterstützten Gemeinden decken rund 14% der Fläche Sloweniens ab. Trotz der grossen Abdeckung war die Umsetzung äusserst effizient: Insgesamt 41 öffentliche Schulen heizen heute mit lokal vorhandenen Holzchips oder –pellets und/oder mit Wärmepumpen „made in Switzerland“, produzieren Strom über Fotovoltaikanlagen und benötigen weniger Energie dank neuen Fenstern, Dächern oder Wandisolationen. Zudem nutzt die Gemeinde Šempeter-Vrtojba eine Lärmschutzwand an der Autobahn auf einer Fläche von fast 1‘100 m2 zur Stromproduktion.

Emissionsziele und Förderung des Nachhaltigkeitsgedankens 

Die Investitionen tragen nun Früchte. Die Heiz- und Stromrechnungen aller Partnergemeinden reduzieren sich jährlich um rund 40-50%. Erste Messungen zeigen Einsparungen der CO2-Emissionen von rund 1‘600 Tonnen, was einem Äquivalent von 82‘500 Autofahrten von Bern nach Zürich entspricht. Zudem beziehen die Gemeinden die Ressourcen lokal, was auch das umliegende Gewerbe stärkt. Die Zusammenarbeit mit den Schulen spielt sich nicht ausschliesslich auf der Ebene der Schuldirektorinnen und –direktoren ab: Jährlich erhalten mehrere hundert Schülerinnen und Schüler zielgerichteten Unterricht im Bereich Energieeffizienz, erneuerbare Energie und Nachhaltigkeit. Die im Rahmen der Projekte erarbeiteten E-Learning Plattform, Unterrichtsmaterialien, Modellhäuser sowie ein ökologisches Klassenzimmer im Grünen unterstützen die Lehrerinnen und Lehrer dabei. Damit leistet die Schweiz einen wichtigen Beitrag zur Sensibilisierung der jüngeren Generationen. Das Projekt GOLEA erhielt von einem renommierten slowenischen Wirtschaftsmagazin den ersten Preis für die beste Sensibilisierungsarbeit im Energiebereich.

Projektabschluss unter Beisein von Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga 

Im Rahmen des offiziellen Staatsbesuchs von Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga in Slowenien Mitte September fand die Schlussfeier des Projekts REAAL im Schloss Bled statt. Unter Beisein der slowenischen Ministerin für Entwicklung und Kohäsion, Alenka Smrkolj, der Bürgermeister der Partnergemeinden sowie Vertreterinnen und Vertreter der Schulen brachte die Bundespräsidentin ihre Freude über die gute Zusammenarbeit aller Projektpartner zum Ausdruck. Sie betonte den Wert der auf allen Ebenen entstandenen Partnerschaften insbesondere auch für die Schweiz und unterstrich die Wichtigkeit der Nachhaltigkeitsthemen und der Bewusstseinsförderung im Energiebereich.