Die Schweizer Präsenz in Venezuela schaut auf eine lange Tradition zurück. Heute ist die Schweiz mit einer Botschaft in Caracas und einem Honorarkonsulat in Maracaibo vertreten. Die Botschaft ist in der Dialogförderung sowie dem Schutz der Menschenrechte aktiv, unterstützt Wirtschaftsakteure und führt kulturelle Veranstaltungen durch. Darüber hinaus ist die Schweiz ein wichtiger Geberstaat für humanitäre Hilfe in Venezuela und in der Region.
Bilaterale Beziehungen
Schwerpunkte der diplomatischen Beziehungen
Die Schweiz und Venezuela haben Abkommen in den Bereichen Investitionsschutz, Doppelbesteuerung und Luftverkehr abgeschlossen.
Die Botschaft arbeitet mit der Zivilgesellschaft in der Dialogförderung sowie dem Schutz der Menschenrechte zusammen und unterstützt Projekte in diesen Bereichen. Darüber hinaus führt sie Veranstaltungen durch und beteiligt sich an kulturellen Aktivitäten, wie z.B. Filmfestivals.
Wirtschaftliche Zusammenarbeit
2022 importierte die Schweiz Güter im Wert von 2.1 Millionen CHF aus Venezuela, vor allem landwirtschaftliche Erzeugnisse. Die Schweizer Exporte nach Venezuela beliefen sich auf 32.5 Millionen CHF und betrafen hauptsächlich Präzisionsinstrumente, Uhren und Schmuck, pharmazeutische Produkte sowie Maschinen.
Die Schweizer Direktinvestitionen in Venezuela betrugen 916 Millionen CHF per Ende 2021. Schweizer Firmen im Land beschäftigten 2307 Angestellte.
Länderinformationen Venezuela, SECO
Sanktionen
Der Bundesrat beschloss am 28. März 2018, sich den Sanktionsmassnahmen der EU gegen Venezuela anzuschliessen. Diese Massnahmen beinhalten ein Rüstungsgüterembargo, ein Exportverbot für Güter, welche Überwachungszwecken und der internen Repression dienen, sowie eine Sperre von Vermögenswerten und Reisesanktionen gegen aktuell 56 Personen. Diese gezielten Sanktionen haben keine Auswirkungen auf die venezolanische Zivilbevölkerung.
Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation
Forschende aus Venezuela können sich beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) um Bundes-Exzellenz-Stipendien bewerben. Basierend auf einem Mandat des SBFI koordiniert die Universität St. Gallen zurzeit Forschungskooperationen zwischen der Schweiz und Lateinamerika.
Bundes-Exzellenz-Stipendien für ausländische Forschende und Kunstschaffende, SBFI
Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe
Im Zusammenhang mit der Krise in Venezuela hat die DEZA ihre humanitäre Hilfe seit 2017 kontinuierlich ausgebaut.
Die Schweiz leistet finanzielle Beiträge an bilaterale und multilaterale Partnerorganisationen, um die dringendsten Bedürfnisse der Bevölkerung in Venezuela und der Migranten in der Subregion zu decken. Zudem stellt sie ausgewählten multilateralen Partnern Expertinnen und Experten des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH) zur Verfügung.
Das Engagement der Schweiz richtet sich konsequent an den vier humanitären Prinzipien Menschlichkeit, Neutralität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit aus und folgt bei der Bereitstellung von humanitärer Hilfe einem streng bedürfnisorientierten Ansatz.
Kulturaustausch
2004 nahm das Kultur- und Begegnungszentrum Espacio Suizo seinen Betrieb in Caracas auf. Ziel ist die sozialen und kulturellen Beziehungen zwischen den Mitgliedern der Schweizer Gemeinschaft in Venezuela und der venezolanischen Bevölkerung zu fördern.
Schweizerinnen und Schweizer in Venezuela
Ende 2022 lebten 904 Schweizerinnen und Schweizer in Venezuela.
Geschichte der bilateralen Beziehungen
Die Schweiz eröffnete 1909 in der Hauptstadt Caracas ein Honorarkonsulat und 1939 eine Gesandtschaft, die 1961 in eine diplomatische Vertretung (Botschaft) umgewandelt wurde.