Die international bekannte Schweizer Künstlerin PIA FRIES (*1955), geschätzt für ihren einzigartigen Umgang mit der Malerei, präsentiert in ihrer ersten Einzelausstellung in einer Galerie in Österreich Arbeiten aus aktuellen Werkgruppen, in denen sie neue künstlerische Felder auslotet.
Der Titel «Unze für Unze» symbolisiert im übertragenen Sinne das Abwägen, Austarieren und Ausbalancieren von Farb- und Tonnuancen, die auf dem Bildkörper sich stets in Bewegung befinden. Beinahe universellen physikalischen Gesetzen ähnlich, bilden sich auf den jeweiligen Bildträgern Kräfte, Spannungen, Volumen und Gewichtungen, die FRIES Schritt für Schritt in faszinierende Konstellationen bringt. In ständiger Aktion und Reaktion, im Hören und Horchen, Tun und Trachten entstehen Spannungsmomente und Überraschungseffekte, die jedem Werk eine «eigene Biografie» verleihen. Bis ein Bild sein endgültiges Stadium erreicht hat, durchläuft es eine Metamorphose, die von der Beziehung zwischen Materie und Künstlerin lebt. «Ich stehe im Dienst der Malerei, der Farben, damit diese eben in all ihren Formen und Möglichkeiten auftreten und uns ansprechen können», betont sie.
Einen zentralen Aspekt von FRIES’ künstlerischem Schaffen stellt ihre Arbeitsweise dar, welche gleichzeitig ein Alleinstellungsmerkmal ist. Mit Arbeitsutensilien, die aus selbstgebauten Rechen, Spachteln, Kämmen, Messern und diversen Pinselarten bestehen, werden die Farben gekerbt, geglättet, aufeinander getürmt und wieder verteilt.
Anlässlich der Ausstellung sind neue Arbeiten auf Holz entstanden, in denen vibrierend leuchtende Orange-, Rot- Gelb- und Grüntöne vorherrschen. Scheinbar zufällig entstandene Gruppierungen und Variationen von Texturen, Formen und Farben bilden eine schwingende Dynamik. «Farben gibt es nicht in der Vereinzelung», so FRIES; «sie sind immer von anderen infiziert. Sie mischen sich in dieser oder jener Weise, verwandeln und relativieren sich gegenseitig».
Ausstellung:
22. März bis 10. Mai 2024