Um beispielsweise die EU-Luftqualitätsrichtlinie oder die EU-Wasserrahmenrichtlinie erfüllen zu können, muss Estland über zuverlässige Umweltdaten verfügen. Bisher musste Estland chemische Analysen oftmals im Ausland teuer einkaufen. Nun stattet die Schweiz estnische Laboratorien und Umweltüberwachungsstationen mit modernen Mess- und Analysegeräten aus. Der Grossteil der Geräte ist bereits geliefert und erste Schulungen haben stattgefunden. Bei Projektbesuchen vor Ort konnte sich eine Schweizer Delegation vom Nutzen der neuen Geräte selbst überzeugen.
Schweiz unterstützt Estland bei Feinstaubmessungen
Der weisse Bus auf dem Parkplatz in Tallinn sah auf den ersten Blick eher unscheinbar aus, doch in seinem Inneren offenbarten sich die von der Schweiz finanzierten High-Tech-Geräte. Der grosse Vorteil des mobilen Labors sei, dass sie die Daten zur Feinstaubbelastung in Echtzeit erhalten, erklärte ein Mitarbeiter des estnischen Umweltforschungszentrums der Schweizer Delegation. Dank diesen können die Experten feststellen, woher die Feinstaubbelastung kommt. Das wiederum ermöglicht es, zielgerichtete Aktionspläne gegen die Luftverschmutzung in städtischen Gebieten zu entwickeln. Der Schweizer Beitrag finanziert aber nicht nur die neuen Geräte, sondern ermöglicht auch den Erfahrungsaustausch zwischen Feinstaubexperten aus Estland und der Schweiz. So führte das estnische Umweltforschungszentrum in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Paul Scherrer Institut zu Forschungszwecken vergleichende Messungen durch.