Schulung für den Ernstfall – Partnerschaft zur Feststellung und Messung gefährlicher Substanzen

Artikel, 19.03.2015

Anfangs Februar 2015 hat eine slowakische Delegation des nationalen Bevölkerungsschutzes eine fachtechnische Weiterbildung im LABOR SPIEZ erhalten. Das Ziel der Zusammenarbeit zwischen den Labors ist der Erfahrungs- und Wissensaustausch beim Aufspüren und Messen von gefährlichen chemischen und radioaktiven Substanzen. Der Erfahrungsaustausch ist Teil eines grösseren Projekts zur Verbesserung der slowakischen Rettungsdienste, das die Schweiz im Rahmen des Erweiterungsbeitrags mitfinanziert.

Mitarbeitende in weissen Schutzanzügen messen radioaktive Strahlung.
Das Control Chemical Laboratory des slowakischen Innenministeriums führt im Rahmen eines ständigen Monitorings regelmässige Strahlenmessungen auf dem Gelände eines Kernkraftwerks durch. DEZA/SECO

Die Schweiz unterstützt die Slowakei dabei, gefährliche chemische und radioaktive Substanzen zu erkennen, zu beurteilen und zu analysieren. Sie bietet slowakischen Fachpersonen  fachtechnische Weiterbildungen an und finanziert moderne Mess- und Analysegeräte für die drei nationalen chemischen Labors. Diese Weiterbildung wird durch das schweizerische LABOR SPIEZ durchgeführt, welches als nationales Institut für den Schutz der Schweizer Bevölkerung vor atomaren, biologischen und chemischen Bedrohungen und Gefahren verantwortlich ist. Das Ziel dieser Partnerschaft ist der Erfahrungs- und Wissensaustausch im Bereich der Radioaktivität und Chemie. 

Fünf Kader und Mitarbeitende der drei nationalen Labors der Slowakei haben anfangs Februar 2015 eine Weiterbildung im LABOR SPIEZ zu Themen wie radioaktive Analyse und atomare Forensik erhalten. Das war das zweite Ausbildungsmodul dieser Art, nach dem ersten im Oktober 2013. Umgekehrt ist letztes Jahr auch eine Delegation des LABOR SPIEZ in die Slowakei gereist, um sich vor Ort ein Bild über die Control Chemical Laboratory  zu machen. 

Beide Delegationen beschreiben die Partnerschaft als sehr wertvoll und hilfreich. Nicht nur die Slowakei profitiert von der Schweizer Erfahrung und Fachwissen, auch für die Schweiz ist die Förderung solcher Partnerschaften von grossem Interesse. Denn die Bewältigung von chemischen und radiologischen Ereignissen in Europa betrifft auch die Schweiz. Schmuggel von radioaktiven Substanzen oder nuklearer Terrorismus machen nicht an den Landesgrenzen halt und sind mögliche Gefahren für die Schweiz. Ausserdem bildet die Slowakei ein Teil der Aussengrenze des EU- bzw. Schengen-Raums und durch die Unterstützung der Schweiz können diese besser gesichert werden. 

Diese schweizerisch-slowakische Partnerschaft wurde ins Leben gerufen, weil in der Slowakei Naturkatastrophen und kriminelle sowie terroristische Gefahren zugenommen haben und es dem Land teilweise an der notwendigen technischen Ausrüstung und an modernem Wissen für die Bewältigung solcher Situationen fehlt.

Mitarbeitende diskutieren in einem chemischen Labor.
Die slowakische Delegation beim Besuch im LABOR SPIEZ. © DEZA/SECO