
Rund 90% des Energiebedarfs werden in Polen durch Kohle gedeckt. Damit hat Polen eine der umweltschädlichsten Energieproduktionen Europas. Polen hat sich im Rahmen der EU-Richtlinie zu den erneuerbaren Energien zum Ziel gesetzt, bis im Jahr 2020 den Anteil erneuerbarer Energien an der gesamten verbrauchten Energie auf 15% zu steigern. Die nun fertig gestellte biomassebetriebene Wärme-Kraft-Kopplungs-Anlage in Lebork trägt zu diesem nationalen Ziel bei.
Im Sommer kann Lebork dank der neuen Anlage sogar vollständig auf den Betrieb der alten, kohlebetriebenen Anlage verzichten. Die Einnahmen aus dem Verkauf der aus der Anlage produzierten Elektrizität decken die Mehrkosten für die Biomasse, die preislich mit der Kohle nicht mithalten könnte. Da sowohl private als auch öffentliche Gebäude an das Fernwärmenetz angeschlossen sind, profitieren davon nicht nur die an das Netzwerk angeschlossenen 13‘000 privaten Haushalte, sondern die gesamte Bevölkerung der Stadt.
Biomasse aus der Umgebung
Die Stadt Lebork hat 35'000 Einwohner und liegt in Pommern im Norden Polens, rund 60 Kilometer von Danzig entfernt. Die Region Pommern mit seinen ausgedehnten Wäldern hat ein grosses Potenzial für die Nutzung erneuerbarer Energiequellenn, und für Biomasse im Besonderen. Die für den Betrieb der Anlage benötigte Biomasse steht in der Umgebung praktisch unbegrenzt zur Verfügung. Reste der lokalen Holzindustrie decken den grössten Teil des Biomassebedarfs für den Betrieb der Anlage. Die kurzen Transportwege für die Biomasse tragen positiv zur Energiebilanz bei. Die Biomasse wird in einer einfachen Stahlkonstruktion gelagert, welche direkt neben der Anlage errichtet wurde. Um die Biomasse auch beim Transport vom Lagerplatz zur Anlage vor Wind und Regen zu schützen, wurde darüber hinaus eine Überdachung vom Lager zur Anlage gebaut.
Verbesserte Energiebilanz dank weiteren Massnahmen
Die Stadt Lebork hat die öffentlichen Gebäude bereits mit weiteren öffentlichen Geldern isoliert und die bestehenden Wärmeverteilerstationen modernisiert. Die am Fernwärmenetzwerk angeschlossenen öffentlichen Gebäude können dadurch ihren Energiebedarf reduzieren.