Humanitäre Krise im Sudan: das EDA verstärkt seine Nothilfe

Medienmitteilung, 15.08.2025

Angesichts der rasch sich verschlechternden humanitären Lage im Sudan, insbesondere der Hungersnot, von der laut Angaben des Welternährungsprogramms die Bevölkerung in El Fasher, der Hauptstadt von Nord-Darfur, betroffen ist, stellt die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA 4 Millionen Franken aus ihrem Budget für den Humanitären Fonds der Vereinten Nationen für den Sudan bereit.

Mehr als zwei Jahre nach Kriegsbeginn hat sich die humanitäre Krise im Sudan weiter verschärft. Die Lage ist besorgniserregend. Anfang August 2025 warnte das Welternährungsprogramm (WFP) vor einer drohenden Hungersnot in El-Fasher, der Hauptstadt von Nord-Darfur. Die Stadt wird seit über einem Jahr von den Rapid Support Forces (RSF) belagert und ist von jeglichem humanitären Zugang abgeschnitten. Berichten zufolge greifen Familien zum Überleben auf Tierfutter und Lebensmittelabfälle zurück. Menschen, die aus der Region geflohen sind, berichten von Gewalteskalationen, Plünderungen und sexuellen Übergriffen. Eine weitere Bedrohung ist die Ausbreitung der Cholera, die Tausende von Opfern fordern könnte.

Laut WFP sind mittlerweile 64 Prozent der sudanesischen Bevölkerung und damit rund 28,4 Millionen Menschen von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen, im Vergleich zu 24,6 Millionen Ende 2024.

Die Schweiz mobilisiert Mittel

Angesichts dieser Situation hat die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) beschlossen, 4 Millionen Franken aus ihrem Budget für den Humanitären Fonds der UNO für den Sudan bereitzustellen. Die Mittel werden für Nothilfemassnahmen vor Ort eingesetzt. Insbesondere werden die internationalen, nationalen und lokalen NGO, die eher Zugang zu den am stärksten betroffenen und schwer zugänglichen Gebieten haben, stärker unterstützt. Da die Infrastruktur weitgehend zerstört oder unzugänglich ist, muss sichergestellt werden, dass die Akteure vor Ort Nahrungsmittel und sauberes Trinkwasser verteilen, Medikamente und medizinische Grundversorgung bereitstellen, Notunterkünfte errichten und Frauen und Kinder schützen können.

Der Krieg hält an

Vor über zwei Jahren haben die Kämpfe zwischen den sudanesischen Streitkräften (SAF) und den Rapid Support Forces (RSF) den Sudan in eine schwere humanitäre Krise gestürzt. Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) gibt es derzeit mehr als 10 Millionen Binnenvertriebene, und fast 4 Millionen Menschen sind in die Nachbarländer geflohen, vor allem nach Ägypten, in den Tschad und den Südsudan. Nach Angaben der UNO benötigen mehr als 30 Millionen Menschen im Sudan humanitäre Hilfe.

Seit April 2023 hat das EDA mehr als 135 Millionen Franken zur Unterstützung der betroffenen Bevölkerung im Sudan und in den Nachbarländern sowie für die Fortsetzung von friedenspolitischen Initiativen bereitgestellt. Diese Mittel wurden auf UNO-Organisationen, das IKRK und internationale Nichtregierungsorganisationen aufgeteilt, die eng mit lokalen Partnern zusammenarbeiten. Zur Unterstützung der internationalen humanitären Organisationen vor Ort hat die DEZA zudem mehrere Fachpersonen des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe entsandt.

Die Schweiz ist im Rahmen ihrer Friedenspolitik auch im Sudan aktiv. Seit Beginn des Konflikts hat sie mehrfach vertrauliche Gespräche in der Schweiz organisiert und bemüht sich, die Suche nach einer politischen Lösung für diesen Krieg zu unterstützen. Diese Bemühungen werden auch durch die Entsendung eines Sondergesandten für das Horn von Afrika unterstützt.


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