Kriminalität
Reisenden wird wegen der sehr hohen Kriminalitätsrate zu grösster Vorsicht geraten. Die Gewaltkriminalität ist im ganzen Land sehr hoch. Der Besitz von Schusswaffen ist weit verbreitet und Kriminelle machen häufig davon Gebrauch. Gewalttaten können von organisierten Banden oder Einzelpersonen ausgehen.
Die Kriminalität und die sexuelle Gewalt gegen Frauen ist sehr hoch, vor allem in den Grossstädten.
Taschen- und Entreissdiebstähle sowie bewaffnete Raubüberfälle auf der Strasse und in öffentlichen Verkehrsmitteln sind insbesondere während den Stosszeiten verbreitet.
Diebstähle von Autos unter Anwendung von Gewalt haben stark zugenommen. Insbesondere nachts errichten Kriminelle Strassenblockaden, um Geld und Wertgegenstände von Verkehrsteilnehmenden zu erbeuten. Sie tarnen sich dabei oft als Polizeipersonal oder Militär. Gezielt kommt es auch regelmässig zu Einbrüchen in Mietautos. Vor allem beliebte Touristenorte sind davon stark betroffen.
Gelderpressungsversuche und Entführungen nehmen im ganzen Land zu und sind vor allem in Mexiko-Stadt und anderen Grossstädten häufig. Opfer von Entführungen können auch ausländische Staatsangehörige sein. Die Entführer schrecken auch vor Mord nicht zurück.
Bei den zahlreichen sogenannten Express-Entführungen wird das Opfer zu Bargeldbezügen mit der Kreditkarte gezwungen. Bei sogenannten virtuellen (am Telefon vorgetäuschten) Entführungen (secuestros virtuales) werden Angehörige zur sofortigen Zahlung von Lösegeld gedrängt.
Im ganzen Land werden unter anderem nachstehende Vorsichtsmassnahmen empfohlen:
- Erkundigen Sie sich an Ihrem Aufenthaltsort bei ortsansässigen Kontaktpersonen oder im Hotel über die lokalen Gegebenheiten, insbesondere ob es Quartiere gibt, die gemieden werden sollten.
- Tragen Sie keine Wertgegenstände (Uhren, Schmuck usw.) und nur wenig Geld auf sich. Deponieren Sie Wertsachen im Hotelsafe.
- Meiden Sie isolierte Quartiere und einsame Strände.
- Nehmen Sie von Unbekannten keine Getränke an. Es kommt vor, dass Getränke mit Betäubungsmitteln versetzt werden, um das Opfer nachher leichter berauben oder entführen zu können.
- Vorsicht mit Geldautomaten - diese werden teilweise für Missbräuche manipuliert. Benutzen Sie nur überwachte Geldautomaten im Innern von Bankgebäuden.
- Lassen Sie bei der Bezahlung im Hotel, Restaurant, Geschäft usw. Ihre Kreditkarte nie unbeaufsichtigt, denn Missbrauch ist verbreitet.
- Machen Sie Unbekannten gegenüber keinerlei Angaben über sich selbst oder über Ihre Angehörigen. Solche Befragungen können bezwecken, zu Geld zu kommen, indem bei Ihrer Familie vorgegeben wird, dass Sie sich im Krankenhaus oder im Gefängnis befinden.
- Meiden Sie in Mexico-Stadt die U-Bahn sowie die Taxis "libres". Benutzen Sie ausschliesslich bestellte Taxis (beispielsweise Fahrdienste via Applikationen) oder Hotel-, Flughafen- und "Sitio"-Taxis mit festem Standplatz.
- Benutzen Sie nur gebührenpflichtige („cuotas“) oder stark befahrene Strassen.
- Unterwegs sollte nur an belebten Tankstellen und Raststätten Halt gemacht werden.
- Verzichten Sie auf nächtliche Überlandfahrten, sei es mit Personenwagen oder in Bussen.
- Verriegeln Sie die Autotüren von innen und halten Sie die Fenster geschlossen. Parken Sie an belebten Orten und vorzugsweise in bewachten Parkplätzen. Lassen Sie keine Wertsachen und Gepäck unbeaufsichtigt im Fahrzeug.
- Leisten Sie bei einem Überfall keinen Widerstand, denn die Gewaltbereitschaft ist hoch. Kriminelle sind oft schwer bewaffnet und schrecken auch vor Morden nicht zurück.
- Frauen wird zu besonderer Vorsicht geraten, vor allem in den Grenzgebieten zu den Vereinigten Staaten von Amerika, aber auch in den Touristenorten.
Die Rechtsunsicherheit ist gross: Straftaten und Verbrechen bleiben fast immer ungeahndet. Die Polizei leidet unter Korruption, Unerfahrenheit und Geldmangel. Es kommt vor, dass Überfälle durch Personen in Polizeiuniformen verübt werden. Es gibt Berichte, dass von Sicherheitskräften teils ungerechtfertigte und/oder überhöhte Bussgelder gefordert werden. Wenden Sie sich in Verdachtsfällen oder bei Unklarheiten an den mexikanischen Notruf unter 911. Das Justizsystem ist ineffizient und überlastet. Die Bevölkerung hat deshalb wiederholt Lynchjustiz angewendet.