In «Kraft» (2017) schickte Jonas Lüscher einen Tübinger Rhetorikprofessor ins Silicon Valley und liess ihn zwischen Hölderlinturm und Hoover Tower, Sitz eines neoliberalen Thinktanks, die Welt zwischen Leibnitz' Theodizee und disruptivem Spätkapitalismus durchdenken. Nun erkundet er in «Verzauberte Vorbestimmung» die Unterwerfung des Menschen unter die Maschinerien des Kapitalismus und erzählt etwa von einem algerischen Soldaten im ersten deutschen Giftgasangriff 1915 und dem Maschinensturm eines böhmischen Webers. Nicht zufällig ist Peter Weiss, der in der Ästhetik des Widerstandes das Scheitern sozialistischer Kämpfe und die totalitaristische Beugung des Menschen zum Thema macht, ein zentraler Bezugspunkt im Roman.

Jonas Lüscher, *1976 im Kanton Zürich, lebt als Autor und Publizist in München. Zuletzt u.a.: «Ins Erzählen flüchten. Poetikvorlesung» (2020).

Lesungen: 
23. April 2025, 19 Uhr
Alte Schmiede, Schönlaterngasse 9, 1010 Wien

26. April 2025, 20:15 Uhr
«Literatur und Wein», Brunnensaal Stift Göttweig

23. Mai 2025, 19:30 Uhr
Literaturhaus Salzburg