Grundsätzliche Einschätzung
Tunesien befindet sich in einer politischen Übergangsphase mit grossen wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen, die zu Spannungen und vereinzelten sozialen Bewegungen führen. Obwohl die Situation im Land grösstenteils ruhig ist, können Streiks und Demonstrationen jederzeit im ganzen Land vorkommen. Zusammenstösse zwischen Demonstranten und den Sicherheitskräften sind möglich. Während Unruhen kann die Regierung eine Ausgangssperre verhängen.
Wiederholt sind in Tunis Selbstmordattentate gegen die tunesischen Sicherheitskräfte verübt worden, zum Beispiel im März 2020 in der Nähe der amerikanischen Botschaft sowie im Juni 2019 und im Oktober 2018. Die Attentate forderten vereinzelte Todesopfer und mehrere Verletzte, darunter auch Zivilpersonen.
Die tunesischen Behörden haben eine Reihe von Massnahmen getroffen, um Terrorzellen zu zerschlagen. Sicherheitsoperationen gegen terroristische Organisationen finden regelmässig in den Provinzen Kasserine, Le Kef, Jendouba, Béja und Sidi Bouzid statt. Sie sind aber auch in anderen Landesteilen möglich. Die tunesischen Behörden haben die Sicherheitsmassnahmen an Orten mit grossen Menschenansammlungen verstärkt. Sie haben insbesondere die Präsenz der Sicherheitskräfte im Land erhöht, namentlich in den Touristenorten.
Das Risiko von terroristischen Akten besteht weiterhin im ganzen Land, dies schliesst auch die Touristenorte mit ein. Vor allem in einigen Grenzgebieten zu Algerien und im Süden des Landes besteht das Risiko von Entführungen. Siehe Kapitel spezifisch regionale Risiken.
Der 2015 ausgerufene Notstand ist weiterhin landesweit gültig.
Beachten Sie auch die Rubrik Terrorismus und Entführungen.
Terrorismus und Entführungen
Lassen Sie erhöhte Wachsamkeit walten, besonders an öffentlichen Plätzen wie Busbahnhöfen, Einkaufszentren und Märkten sowie in der Nähe von Regierungsgebäuden, Polizeistationen, Militäreinrichtungen, religiösen Stätten, Museen und anderen touristischen Sehenswürdigkeiten sowie an religiösen Feiertagen.
Informieren Sie sich vor und während einer Reise in den Medien über die Entwicklung der Lage. Beachten Sie die Anweisungen der lokalen Behörden (z.B. Ausgangssperren) und der Reiseveranstalter. Erkundigen Sie sich lokal (Medien, Hotel, etc.) über allfällige Ausgangssperren, denn sie werden meistens kurzfristig verhängt und aufgehoben. Meiden Sie Kundgebungen jeder Art und treten Sie generell mit Zurückhaltung auf.
Erkundigen Sie sich bei den lokalen Behörden vor Reisen auf dem Landweg, ob auf der geplanten Strecke Sicherheitsrisiken wie illegale Strassenblockaden, Demonstrationen oder Protestaktionen (z.B. Steine werfen gegen unbekannte Fahrzeuge) zu befürchten sind. Achten Sie generell darauf, dass das Fahrziel vor Einbruch der Dunkelheit erreicht werden kann.