Die Beziehungen zwischen der Schweiz und Argentinien sind gut und werden durch einen regelmässigen bilateralen Austausch gestärkt. Die beiden Länder sind kulturell eng miteinander verbunden. Argentinien beherbergt die grösste Schweizer Gemeinschaft in Lateinamerika.
Bilaterale Beziehungen Schweiz–Argentinien
Schwerpunkte der diplomatischen Beziehungen
Im Zentrum der bilateralen Beziehungen stehen der Handel, die schweizerischen Investitionen in Argentinien, die Kooperation im Steuerbereich und die Zusammenarbeit in internationalen Gremien, namentlich im Zusammenhang mit Menschenrechtsfragen. Die beiden Länder führen seit 2005 regelmässige politische Konsultationen. Seit Juli 2012 betreut das Regionale Konsularcenter in Buenos Aires alle konsularischen Anliegen, die Argentinien, Paraguay und Uruguay betreffen.
Die Schweiz und Argentinien haben verschiedene Abkommen abgeschlossen, namentlich in den Bereichen Handel, Investitionsschutz, Rechtshilfe, Doppelbesteuerung, soziale Sicherheit und Flugdienst.
Wirtschaftliche Zusammenarbeit
Argentinien ist der viertwichtigste Handelspartner und die drittwichtigste Exportdestination der Schweiz in Lateinamerika. 2023 importierte die Schweiz Waren im Wert von 1,1 Milliarde CHF, vor allem Edelmetalle und landwirtschaftliche Produkte. Die Schweizer Exporte nach Argentinien beliefen sich auf 684 Millionen CHF und betrafen hauptsächlich pharmazeutische und chemische Produkte, Maschinen, Präzisionsinstrumente und Uhren.
Ende 2022 beliefen sich die Schweizer Investitionen in Argentinien auf knapp 3,5 Milliarden CHF. Schweizer Unternehmen beschäftigten im Land 11'201 Personen.
Die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen EFTA–Mercosur wurden im August 2019 abgeschlossen.
Länderinformationen, Staatssekretariat für Wirtschaft SECO
Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation
Forschende und Kunstschaffende aus Argentinien können sich beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) um Bundes-Exzellenz-Stipendien bewerben.
Junge Berufsleute aus Argentinien können dank eines sogenannten Stagiaireabkommens ihre Berufs- und Sprachkenntnisse in der Schweiz erweitern.
Es bestehen zahlreiche Kontakte zwischen Universitäten und Forschungsinstituten der beiden Länder. Im Jahr 2016 wurde ein gemeinsames Forschungsprogramm lanciert und seither konnten bereits rund 100 Projekte durchgeführt werden. Basierend auf einem Mandat des SBFI koordiniert die Universität St. Gallen zurzeit Forschungskooperationen zwischen der Schweiz und Lateinamerika.
Bundes-Exzellenz-Stipendien für ausländische Forschende und Kunstschaffende, SBFI
Schweizerinnen und Schweizer in Argentinien
In Argentinien lebt die grösste Schweizer Kolonie Lateinamerikas. Ende 2023 waren 15'120 Schweizer Staatsangehörige in Argentinien registriert. Es gibt über fünfzig Schweizer Clubs in Argentinien sowie eine Vielzahl von Städte- und Gemeindepartnerschaften zwischen den beiden Ländern.
Geschichte der bilateralen Beziehungen
Schon Mitte des 17. Jahrhunderts wanderten die ersten Schweizer und Schweizerinnen in das Gebiet des heutigen Argentiniens ein. Die Schweiz verfügt seit 1834 über ein Konsulat in Buenos Aires. Aufgrund der grossen Einwanderungswelle aus der Schweiz wurde die Vertretung 1876 zum Generalkonsulat erhoben. Im Jahr 1891 eröffnete die Schweiz in Buenos Aires die erste diplomatische Vertretung in Südamerika. Eingewanderte Schweizerinnen und Schweizer gründeten in Argentinien mehrere Siedlungen. Tatsächlich haben Tausende argentinische Staatsangehörige ihre Wurzeln in der Schweiz und pflegen einen regen kulturellen Austausch.