Grundsätzliche Einschätzung
Von Reisen nach Tschad wird abgeraten.
Mitte April 2021 fanden in der Region um Mao (Provinz Kanem) Kämpfe zwischen Regierungstruppen und der Rebellengruppe FACT statt. Nach dem Tod von Präsident Idriss Déby übt seit dem 20. April 2021 ein interimistischer Militärrat die Macht aus und hat am 2. Mai 2021 eine Übergangsregierung ernannt. Die Lage ist im ganzen Land unsicher und die weitere Entwicklung ist ungewiss.
Die politische, wirtschaftliche und soziale Lage ist weiterhin sehr angespannt; es kann zu Demonstrationen und Ausschreitungen kommen. Am 27. April 2021 haben gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und den Sicherheitskräften Todesopfer und Verletzte gefordert. Auch zahlreiche Verhaftungen sind gemeldet worden. Weitere Ereignisse dieser Art sind möglich.
Die Sicherheitslage in den Nachbarländern ist Besorgnis erregend und kann sich auf die Lage in Tschad auswirken.
Seit November 2009 wurden mehrere Ausländerinnen und Ausländer in der Sahara/Sahelzone verschleppt. Es handelte sich um Touristinnen und Touristen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Hilfsorganisationen und ausländischen Firmen. Das Risiko von weiteren Entführungen kann nicht ausgeschlossen werden.
Das Risiko von Anschlägen besteht im ganzen Land.
Beachten Sie die Informationen auf den spezifischen Internet-Seiten:
Entführungsrisiko in der Sahara und Sahelzone
Terrorismus und Entführungen
Zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen bestehen latente Spannungen, die sich regelmässig in lokalen, gewaltsamen Konflikten entladen. So haben seit Januar 2021 in der Region Salamat gewaltsame Zusammenstösse wiederholt zahlreiche Todesopfern gefordert.
(Banden-)Kriminalität besteht im ganzen Land: bewaffnete Überfälle, Diebstahl von Autos, Strassenräuber etc.
In den ehemaligen Kampfzonen besteht das Risiko von Blindgängern sowie in den Regionen Tibesti, Borkou und Ennedi wo ausserdem noch Landminen vorhanden sind.