Bilaterale Beziehungen Schweiz–Dänemark

Die beiden Länder gleichen sich nicht nur in Fläche und Bevölkerungszahl; sie vertreten auch auf multilateraler Ebene häufig gemeinsame Standpunkte und Interessen.

Schwerpunkte der diplomatischen Beziehungen

In Fragen wie Konfliktprävention, Demokratie, Menschenrechte, humanitäres Völkerrecht sowie Entwicklungszusammenarbeit vertreten die Schweiz und Dänemark vielfach gleiche Werte und Anliegen. Dänemarks grosses Engagement für Umwelt und nachhaltige Entwicklung eröffnet zahlreiche Möglichkeiten zur Zusammenarbeit.

Im multilateralen Bereich gehen die Interessen der Schweiz und Dänemarks oft in dieselbe Richtung. Aufgrund der institutionellen Verankerung Dänemarks in der Europäischen Union und dem Nordatlantischen Bündnis (NATO) sind die Verhältnisse in der Wirtschafts- und Sicherheitspolitik jedoch unterschiedlich.

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Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation

Die Schweiz und Dänemark haben beide ein duales, arbeitsmarktorientiertes Berufsbildungssystem. Dänemark gehört im Bereich Berufsbildung zu den langfristigen strategischen Partnern der Schweiz. Beide Länder pflegen einen regelmässigen Austausch zu Herausforderungen und gemeinsamen Interessen in der Berufsbildung.

Zwischen schweizerischen und dänischen Universitäten bestehen exzellente und langjährige Kooperationen im Bereich der Klimaforschung in Grönland.

Forschende und Kulturschaffende aus Dänemark können sich beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) um Bundes-Exzellenz-Stipendien bewerben.

Bundes-Exzellenz-Stipendien für ausländische Forschende und Kunstschaffende, SBFI

Kulturaustausch

Der Schwerpunkt der von der Schweizer Botschaft aktiv organisierten und begleiteten kulturellen Zusammenarbeit liegt gegenwärtig in der Förderung von Schweizer Design, Architektur, Frankophonie und Schweizer Literatur. Dank finanzieller Unterstützung seitens Pro Helvetia konnten zudem wiederholt Konzerte von Schweizer Musikern sowie Veranstaltungen im Bereich der bildenden Künste realisiert werden.

Das berühmte Luzerner Löwendenkmal wurde vom dänischen Bildhauer Bertel Thorvaldsen entworfen und zeugt von der langen Tradition des kulturellen Austauschs. Das Werk ist im Dänischen als «Schweizerløven» bekannt.

Schweizerinnen und Schweizer in Dänemark

Anfang 2022 lebten gemäss Auslandschweizerstatistik 3537 Schweizerinnen und Schweizer in Dänemark.

Auslandschweizerstatistik, EDA

Geschichte der bilateralen Beziehungen

Die ersten offiziellen Kontakte gehen ins 17. Jahrhundert zurück, als sich die Tagsatzung für den Aufenthalt hugenottischer und piemontesischer Emigranten in Dänemark einsetzte. 1850 führte der zunehmende Handel zwischen der Schweiz und Dänemark zur Errichtung eines dänischen Konsulats in Bern, dem weitere in St. Gallen (1854), Genf (1866), Zürich, Basel und La Chaux-de-Fonds folgten.

An der Konferenz des Internationalen Roten Kreuzes von 1864 äusserte Dänemark gegenüber der Schweiz den Wunsch nach einem Freundschafts- und Niederlassungsvertrag. 1875 wurde dieser unterzeichnet.

Zur Wahrung ihrer Handelsinteressen errichtete die Schweiz 1887 ein Honorarkonsulat in Kopenhagen, das 1921 in ein Generalkonsulat umgewandelt wurde. Bis 1945 vertrat die Schweiz ihre Interessen durch die Schweizer Gesandtschaft in Stockholm. 1945 wurde das Generalkonsulat in Kopenhagen in eine Gesandtschaft umgewandelt und 1957 zur Botschaft aufgewertet.

1918 trat der dänische Geschäftsträger seinen Posten in Bern an; mit der Aufnahme voller diplomatischer Beziehungen 1920 wurde er als bevollmächtigter Minister akkreditiert. 

Dänemark, Historisches Lexikon der Schweiz