Die Schweiz und Ghana unterhalten sehr gute Beziehungen und blicken auf einen langjährigen, für beide Seiten fruchtbaren Austausch zurück. Der Schwerpunkt der Beziehungen liegt in der Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft und Umwelt. Seit 2002 ist Ghana ein Schwerpunktland der Wirtschaftlichen Entwicklungszusammenarbeit des SECO.
Bilaterale Beziehungen Schweiz–Ghana
Schwerpunkte der diplomatischen Beziehungen
Der Bundesrat hat eine Subsahara-Afrika-Strategie für den Zeitraum 2021–2024 verabschiedet.
Ghana gehört zu den «wirtschaftlichen Löwinnen» der Region. Dabei handelt es sich um dynamisch wachsende afrikanische Staaten mit hohem wirtschaftlichem Potenzial, insbesondere bezüglich Investitionen und Handel.
Die Schweiz und Ghana haben eine Reihe von bilateralen Abkommen abgeschlossen: 1991 über die Förderung und den Schutz von Investitionen, 2008 über die Vermeidung von Doppelbesteuerung und 2010 über geistige Eigentumsrechte. Ausserdem wurde 2020 ein Kooperationsabkommen im Klimabereich im Sinne von Artikel 6 des Übereinkommens von Paris unterzeichnet.
Subsahara-Afrika-Strategie 2021–2024 (PDF, 48 Seiten, 3.0 MB, Deutsch)
Staatsverträge Umsetzung Klimaübereinkommen von Paris, Artikel 6
Wirtschaftliche Zusammenarbeit
Ghana ist ein wichtiger Handelspartner der Schweiz in Afrika. 2022 verzeichnete die Schweiz mit Ghana ein Handelsvolumen von 3,2 Milliarden CHF, wovon die Goldimporte aus Ghana in die Schweiz mehr als 97 Prozent ausmachten. Die Schweiz setzt sich in diesem Zusammenhang in Ghana für eine bessere Einhaltung der Menschenrechte bei der Rohstoffförderung ein. Ausserdem ist Ghana der wichtigste Kakaolieferant der Schweiz. Im Bereich der Nachhaltigkeit unterstützt die Schweiz die Plattform für Nachhaltigen Kakao, die in Projekte in Ghana investiert.
Die Schweizer Exporte nach Ghana bestehen zum Grossteil aus Pharmazeutika und Maschinen.
Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation
Forschende aus Ghana können sich beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) um Bundes-Exzellenz-Stipendien bewerben.
Bundes-Exzellenz-Stipendien für ausländische Forschende und Kunstschaffende, SBFI
Friedensförderung und menschliche Sicherheit
Die Schweiz gehört zu den drei Hauptsponsoren des «Kofi Annan International Peacekeeping Training Centre» (KAIPTC) in Teshie (Accra). Seit 2006 unterrichten mehrere Angehörige der Schweizer Armee am KAIPTC. Die Unterstützung der Schweiz trägt dazu bei, dass das KAIPTC seine Funktion als Kompetenzzentrum im Bereich der zivilen und militärischen Friedensförderung wahrnehmen kann. Das Zentrum betreibt Forschung und bietet Trainingsprogramme an. Seit 2003 hat das KAIPTC über 170 Kurse in diversen Bereichen der Friedenserhaltung durchgeführt.
Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe
Seit 2010 gilt Ghana als Land mittleren Einkommens (middle income country). Ghana zählt zu den Schwerpunktländern für die wirtschaftliche Zusammenarbeit des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO). Die Unterstützung des SECO hat in erster Linie zum Ziel, die Resilienz und Selbständigkeit des Landes zu stärken. Zu den thematischen Schwerpunkten gehören:
- Verbesserung der Rahmenbedingungen für ein nachhaltiges Wachstum.
- Unterstützung von Initiativen zur Schaffung von mehr und besseren Arbeitsplätzen sowie von menschenwürdigen Einkommensmöglichkeiten.
Schweizerinnen und Schweizer in Ghana
Ende 2022 lebten gemäss Auslandschweizerstatistik 338 Schweizerinnen und Schweizer in Ghana und 1341 ghanaische Staatsangehörige in der Schweiz.
Geschichte der bilateralen Beziehungen
Die Schweiz anerkannte die Republik Ghana am 6. März 1957, dem Tag der ghanaischen Unabhängigkeit. Im gleichen Jahr nahmen die beiden Staaten diplomatische Beziehungen auf.
Die Schweizer Präsenz in Ghana geht jedoch weiter zurück: Bereits 1828 liessen sich Schweizer Missionare der Basler Mission an der damaligen «Goldküste» nieder. Die Arbeit der Basler Mission lebt heute in der Presbyterian Church of Ghana und ihren Schulen und Spitälern fort. Die Missionare brachten auch die Kakaopflanze ins Land. Heute bezieht die Schweiz über 47 Prozent ihres Kakaobedarfs aus Ghana.