Die Schweiz aus Sicht des Auslands 2023: Credit Suisse und Ukrainekrieg im Medienfokus, weiterhin gutes Image bei der Bevölkerung

Medienmitteilung, 05.03.2024

Der Zusammenbruch der Credit Suisse und dessen Folgen sorgte 2023 weltweit für immense Aufmerksamkeit der internationalen Medien für die Schweiz. Die Haltung der Schweiz im Kontext des Ukrainekrieges wurde wie 2022 regelmässig thematisiert. Bei der breiten Bevölkerung im Ausland ist das Image der Schweiz insgesamt weiterhin sehr gut. In einzelnen Ländern zeigen sich allerdings auch kritische Entwicklungen.

In einem weiterhin von geopolitischen Krisen und Spannungen geprägten internationalen Umfeld dominierten zwei Themen, wenn ausländische Medien 2023 über die Schweiz berichteten. Zum einen standen der Zusammenbruch der Credit Suisse und deren Übernahme durch die UBS weltweit im medialen Fokus. Diese Entwicklung sorgte temporär für eine historisch umfangreiche Berichterstattung in ausländischen Medien. Diese war überwiegend kritisch. Häufig wurde die Ansicht vertreten, der Niedergang der CS bedeute auch für den gesamten Finanzplatz Schweiz einen gravierenden Reputationsschaden. Das Agieren der Schweizer Behörden bei der Krisenbewältigung wurde hingegen differenzierter beurteilt. Der Umfang der Berichterstattung flachte schon nach kurzer Zeit wieder deutlich ab.

Zum anderen thematisierten ausländische Medien regelmässig die Haltung und das Handeln der Schweiz im Kontext des Ukrainekrieges, vor allem in Europa, den USA und Russland. Im Zentrum standen dabei Aspekte wie die Verhinderung der Weitergabe von Rüstungsgütern, die Neutralität, die Sanktionen gegen Russland, sowie die Solidarität und Verlässlichkeit der Schweiz – oft mit einem eher kritischen Ton.

Aktualitätsbedingt berichteten die ausländischen Medien 2023 aber auch immer wieder über andere Ereignisse mit Bezug zur Schweiz. Dazu zählen unter anderem der Forschungsdurchbruch in Lausanne, der einem Querschnittsgelähmten das Gehen wieder ermöglichte, verschiedene in der Schweiz durchgeführte Strafverfahren auf der Basis des Weltrechtsprinzips – ein Prinzip, das es ermöglicht, eine Täterschaft für im Ausland begangene gravierende Verbrechen zur Rechenschaft zu ziehen – oder die Meldung, dass Toblerone das Matterhorn sowie den Hinweis «Made in Switzerland» von der Verpackung entfernen musste. Auf diese Weise fanden auch Ereignisse aus Bereichen wie Bildung, Forschung und Innovation, Justiz oder «Swissness» Eingang in die internationale Medienberichterstattung und prägten die Wahrnehmung der Schweiz im Ausland. Diese stiessen auf weniger mediale Resonanz als obige Themen, waren aber von der Tonalität her meist positiver besetzt.

Image der Schweiz sehr positiv und weitgehend stabil

Bei der breiten Bevölkerung im Ausland ist das Image der Schweiz wie bereits in den vergangenen Jahren bei der grossen Mehrheit weiterhin insgesamt sehr positiv und weitgehend stabil. Dies zeigt der Anholt-Ipsos Nation Brands Index 2023, eine repräsentative Befragung der Bevölkerung in zwanzig Ländern weltweit, in der das Image der Schweiz den sehr guten 7. Gesamtrang erreicht. Insbesondere die Schweizer Regierungsführung und die Standort- und Lebensqualität geniessen global einen sehr guten Ruf. In spezifischen Aspekten, insbesondere der Sympathie, hat sich die Wahrnehmung der Schweiz seit 2021 in einzelnen Ländern jedoch punktuell verschlechtert (u.a. in Deutschland, Russland und Saudi-Arabien). Diese Entwicklungen gilt es im Auge zu behalten.

Dies sind die wichtigsten Ergebnisse des jährlichen Berichts von Präsenz Schweiz über das Bild der Schweiz im Ausland. Präsenz Schweiz gehört zum EDA und ist für die Umsetzung der Strategie für Landeskommunikation des Bundesrats zuständig. Dazu gehört die permanente Beobachtung der Wahrnehmung der Schweiz im Ausland anhand der Berichterstattung in klassischen und sozialen Medien sowie der Analyse von Imagestudien. Grundlage der Aktivitäten von Präsenz Schweiz bilden das Bundesgesetz und die Verordnung über die Pflege des schweizerischen Erscheinungsbilds im Ausland.


Weiterführende Informationen

Analyse: Die Schweiz aus Sicht des Auslands 2023


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