Bilaterale Beziehungen Schweiz–Malta

Die bilateralen Beziehungen zwischen der Schweiz und der Republik Malta sind gut und werden zunehmend intensiver. Die strategische Lage im Mittelmeer und seine Geschichte weisen Malta eine Brückenfunktion zwischen Europa und Nordafrika sowie dem Nahen Osten zu.

Schwerpunkte der diplomatischen Beziehungen

Ein wichtiges Element der bilateralen Beziehungen ist die 2002 gemeinsam gegründete und von der Schweiz mitfinanzierte DiploFoundation, die sich in Kleinstaaten und Entwicklungsländern für den Kapazitätsaufbau im Politikbereich engagiert.

Zudem werden die bilateralen Beziehungen im Bereich der multilateralen Politik durch den gemeinsamen Einsitz der beiden Länder als nichtständige Mitglieder im UNO-Sicherheitsrat 2023–2024 intensiviert.

Die Schweiz im UNO-Sicherheitsrat

Wirtschaftliche Zusammenarbeit

Die bescheidenen Handelsbeziehungen mit der Schweiz betreffen vor allem die Maschinen-, die Chemie- und die Pharmaindustrie. Dabei weist die Schweiz einen Handelsbilanzüberschuss aus. Die Schweizer Importe aus Malta beliefen sich 2021 auf 33 Millionen CHF. Die Exporte betrugen im selben Jahr 144 Millionen CHF. Malta ist eine beliebte Destination für Touristinnen und Touristen aus der Schweiz.

Handelsförderung, Switzerland Global Enterprise

Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation

Im Zentrum stehen die Zusammenarbeit bei der Wissenschaftsdiplomatie, die in beiden Ländern in der aussenpolitischen Strategie verankert ist, sowie die DiploFoundation, die auf den Kapazitätsaufbau im Politikbereich in Kleinstaaten und Entwicklungsländern spezialisiert ist.

DiploFoundation (en)

Schweizer Beitrag an ausgewählte EU-Mitgliedstaaten

Malta zählte zu den Empfängern des ersten und zweiten Schweizer Beitrags zugunsten neuer EU-Mitgliedstaaten zur Verringerung der wirtschaftlichen und sozialen Ungleichheiten. Im Rahmen des zweiten Schweizer Beitrags wurden 3,56 Millionen CHF bereitgestellt. Die Mittel werden in Zusammenarbeit mit der Direktion für Entwicklungszusammenarbeit (DEZA) für die Durchführung eines Projekts im Bereich der Herz-Kreislauf-Gesundheit verwendet.

Der Bundespräsident unterzeichnet in Malta ein Abkommen über die Umsetzung des zweiten Schweizer Beitrags, Medienmitteilung, 18.11.2022

Zweiter Schweizer Beitrag an ausgewählte EU-Mitglied-Staaten

Schweizerinnen und Schweizer in Malta

Stand April 2021 lebten gemäss Auslandschweizerstatistik 412 Schweizer Staatsangehörige auf Malta.

Geschichte der bilateralen Beziehungen

Bereits kurz nach der Unabhängigkeit Maltas 1964 erfolgte die Akkreditierung des Schweizer Botschafters in Rom bei der maltesischen Regierung. 2003 wurde das seit 1937 in Valletta existierende Schweizer Honorarkonsulat zum Generalkonsulat mit Honorarvertreterin oder Honorarverteter aufgewertet. Seit 2008 ist in der Schweiz eine Botschafterin oder ein Botschafter Maltas akkreditiert (mit Sitz in Malta).

1990 gründeten die Schweiz und Malta gemeinsam die «Mediterranean Academy for Diplomatic Studies» (MEDAC).

Malta, historisches Lexikon der Schweiz

Mediterranean Academy for Diplomatic Studies (MEDAC) (en)