Diplomatenausbildung im Mittelmeer
Die Schweiz und Malta pflegen eine langjährige Partnerschaft zur Förderung von Frieden und Stabilität im Mittelmeerraum. Durch seine geographische Lage zwischen Europa und Afrika nimmt Malta eine Mediatorrolle im Nord-Süd-Dialog ein. 1990 riefen die beiden Länder gemeinsam die Mediterranean Academy of Diplomatic Studies (MEDAC) ins Leben, welche junge Diplomaten ausbildet. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Themen, welche den Mittelmeerraum betreffen; entsprechend kommen viele Aspiranten aus Nordafrika und dem Nahen Osten. Über die Jahre gelang es der MEDAC, sich einen international ausgezeichneten Ruf betreffend der Ausbildung junger Diplomaten zu erarbeiten.
Durch das Projekt „Support to the MEDAC“ werden die langjährigen, guten Beziehungen zwischen Malta und der Schweiz weitergeführt und zusätzlich verstärkt. Das Projekt finanziert bis zu 60 Stipendien für angehende Diplomaten an der MEDAC. Ein Schweizer Professor wird in Malta den so genannten „Schweizer Einsitz“ einnehmen und Kurse abhalten. Durch den Erweiterungsbeitrag werden zusätzlich Sommerkurse zum Thema Menschenrechte für 20 bis 30 Teilnehmende angeboten, in welchem die Grundlagen der Menschenrechte und des internationalen Rechts vermittelt werden. Durch die Ausbildung von Diplomaten aus unterschiedlichen Mittelmeerregionen und dem Aufbau eines Netzwerkes von ehemaligen Akademieabgängern wird die Zusammenarbeit zwischen den Mittelmeerländern vertieft und intensiviert. Dies trägt zur Sicherung der Stabilität und des Friedens zwischen Europa, Nordafrika und dem Nahen Osten bei.
Der finanzielle Anteil der Schweiz an diesem Projekt beläuft sich auf 1.9 Millionen Franken. Das Projekt wird über vier akademische Jahre andauern und Ende 2014 abgeschlossen sein.
Ein grosser Schritt zur Verbesserung der Krebsdiagnostik in Malta
Im Spital Sir Paul Boffa in Malta existiert bereits die Infrastruktur für Krebstherapie. Die Mehrheit der an Krebs erkrankten Malteser lässt sich in diesem Spital behandeln. Um Krebs sinnvoll bekämpfen zu können, muss man jedoch zuerst herausfinden, wo sich dieser befindet und welche Körperteile betroffen sind. Die radiologische Infrastruktur für eine frühzeitige Krebsdiagnose ist in Malta ungenügend. Eine neue, genaue und schnelle Variante der Krebsdiagnose ist die Positronen-Emissions-Tomographie (PET). Eine solche Behandlung ist indes sehr kostenintensiv. Krebspatienten, die eine profunde Krebsdiagnose erhalten wollen, müssen ins Ausland reisen und sich dort in dafür ausgerüsteten medizinischen Zentren behandeln lassen. Ein PET-Scan-Gerät wurde zwar kürzlich in einer Klinik in Malta installiert. Da es sich jedoch um eine Privatklinik handelt, ist dieser PET-Scanner für die meisten maltesischen Patienten nicht zugänglich. Durch die hohen Kosten der Auslandreisen oder der Nutzung des PET-Scanners in der Privatklinik entstehen Ungleichheiten im Pflegebereich innerhalb der maltesischen Bevölkerung.
Durch das Projekt „Establishing Positron Emission Tomography (PET) Scanning“ wird ein solcher PET-Scanner im öffentlichen Spital Mater Dei in Malta finanziert und installiert. Dadurch wird der Zugang der maltesischen Bevölkerung zu einer Positronen-Emissions-Tomographie zur Krebsdiagnose gewährleistet. Die Installation des PET-Scanners in einem öffentlichen Spital und damit im öffentlichen Gesundheitswesen trägt zum gleichberechtigten Zugang zur Pflege in Malta bei. Die finanziell schwächeren Bevölkerungsteile und die älteren Leute werden für diese Therapiemöglichkeit in Zukunft nicht mehr selber aufkommen müssen, denn die Kosten der onkologischen Behandlung im Mater Dei Spital werden dem Patienten vom maltesischen Gesundheitswesen zurückerstattet. Dies ist zugleich der erste Schritt in Richtung eines eigenständigen Onkologiezentrums im Spital Mater Dei. Dabei arbeitet das Spital bei der Auswahl des PET-Scanners sowie zu Ausbildungszwecken des Personals bei der Handhabung des Gerätes mit dem Onkologischen Institut der italienischen Schweiz (IOSI) in Bellinzona zusammen.