Die Schweiz unterhält gute Beziehungen zu Guatemala. Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern konzentriert sich auf die Bereiche Wirtschaft, Justiz, menschliche Sicherheit, Kultur und Wissenschaft.
Bilaterale Beziehungen Schweiz–Guatemala
Schwerpunkte der diplomatischen Beziehungen
Die Schweiz und Guatemala haben in verschiedenen Bereichen Abkommen abgeschlossen: Handel, Luftverkehr, Investitionsförderung und Investitionsschutz. Die Schweizerische Botschaft setzt folgende Schwerpunkte: Stärkung des Rechtssystems, Kampf gegen die Straflosigkeit, Schutz der Menschenrechte, Vergangenheitsarbeit, Umweltschutz und Klimawandel, Wirtschaftsförderung und Kulturaustausch.
Die konsularischen Angelegenheiten werden von der Schweizerische Botschaft in San José (Costa Rica) betreut.
Wirtschaftliche Zusammenarbeit
Der Handel zwischen Guatemala und der Schweiz ist bescheiden. 2022 importierte die Schweiz Güter im Wert von 78,3 Millionen CHF, fast ausschliesslich Landwirtschaftsprodukte. Die Exporte nach Guatemala beliefen sich 2022 auf knapp 34,6 Millionen CHF, namentlich Maschinen, Chemikalien, pharmazeutische Produkte sowie Präzisionsinstrumente und Uhren. 2014 ist das Freihandelsabkommen zwischen der EFTA und den zentralamerikanischen Staaten (Costa Rica und Panama) in Kraft getreten. Guatemala hat das Übereinkommen 2020 ratifiziert. Das Beitrittsverfahren ist jedoch noch nicht abgeschlossen und das Abkommen ist in Guatemala noch nicht in Kraft getreten.
Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation
Forschende aus Guatemala können sich beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) um Bundes-Exzellenz-Stipendien bewerben.
Bundes-Exzellenz-Stipendien für ausländische Forschende und Kunstschaffende, SBFI
Friedensförderung und menschliche Sicherheit
Das EDA setzt sich in Guatemala gegen Straflosigkeit und Korruption ein. Aus diesem Grund unterstützte die Schweiz die Internationale Kommission gegen Straflosigkeit in Guatemala (CICIG) von 2007 bis zum Ende ihres Mandats im September 2019. Ausserdem unterstützt die Schweiz die Vergangenheitsarbeit, fördert den Frieden, die Rechte der Frauen sowie die freie Meinungsäusserung und Pressefreiheit und spricht sich für ethnische Vielfalt aus. Verschiedene Schulungsmassnahmen und Ausstellungen zu diesen Themen wurden durchgeführt beziehungsweise unterstützt.
Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe
Zentralamerika ist seit über vierzig Jahren eine Schwerpunktregion der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit. Im Rahmen der bilateralen Zusammenarbeit und der humanitären Hilfe erhielt Guatemala 2021 rund 1,3 Millionen CHF von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA). Die DEZA fokussiert ihre Aktivitäten zwar hauptsächlich auf Nicaragua und Honduras, von Projekten mit regionalem Ansatz profitiert aber auch Guatemala, zum Beispiel bei der Prävention und Bewältigung von Naturkatastrophen, die die Region immer wieder heimsuchen (z. B. Hurrikane Eta und Iota Ende 2020). Die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit in der Region wird sich Ende 2024 aus der Region zurückziehen, während die humanitäre Hilfe weiterhin aktiv bleibt.
Kulturaustausch
Die Schweizerische Botschaft unterstützt regelmässig Konzerte, Theateraufführungen und Ausstellungen von Schweizer und guatemaltekischen Künstlerinnen und Künstlern.
Schweizerinnen und Schweizer in Guatemala
Ende 2022 lebten 1135 Schweizerinnen und Schweizer in Guatemala.
Geschichte der bilateralen Beziehungen
1821 erlangte Guatemala die Unabhängigkeit. Der guatemaltekische Nationalstaat wurde indessen erst 1839 gegründet und von der Schweiz umgehend anerkannt. Seit 1891 besteht in Guatemala-Stadt ein schweizerisches Konsulat, seit 1962 eine Botschaft. Diplomatische Beziehungen unterhalten die beiden Länder seit 1957.