Mehr Arbeitsmöglichkeiten für Jugendliche in Kosovo


Ein Mann betrachtet das Gemüse.
Es werden Trainings für den richtigen Umgang mit Saatgut durchgeführt. © Swisscontact

Kosovo ist mit einer hohen Jugendarbeitslosigkeit konfrontiert. Ein Grund dafür ist die ungenügende internationale Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Das Projekt «Promoting Private Sector Employment» (PPSE) stärkt Unternehmen aus der Nahrungsmittel- und Tourismusindustrie und fördert die Schaffung neuer Arbeitsplätze.   

Land/Region Thema Periode Budget
Kosovo
Beschäftigung & Wirtschaftsentwicklung
nothemedefined
Schaffung von Arbeitsplätzen
01.04.2013 - 15.11.2017
CHF  7’130’000

In Kosovo betreten jedes Jahr rund 36‘000 Jugendliche den Arbeitsmarkt. Gleichzeitig ist die  Jugendarbeitslosenquote mit  55,3% hoch. Die Schweiz unterstützt Kosovo dabei, konkurrenzfähige Produkte für den lokalen und globalen Markt zu produzieren. Der bessere Zugang zum Markt und die Erhöhung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit ermöglichen die Schaffung neuer Arbeitsplätze und tragen somit zur Überwindung der Armut bei. 

Unterstützung Ausgewählte Branchen unterstützen 

Mit dem Projekt «Promoting Private Sector Employment» (PPSE) werden dank finanzieller Unterstützung der DEZA schlecht laufende KMU und Branchen besser organisiert, ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöht und Frauen gefördert. Beispielsweise der Lebensmittelverarbeitungsbereich in Kosovo ist kaum organisiert, da die Unternehmen keine Lieferverträge für Rohstoffe abschliessen. Die Bäuerinnen und Bauern richten deshalb ihre Produktion hauptsächlich auf den Frischwarenmarkt aus. 

Im Projekt stehen folgende Ziele im Zentrum: 

  • KMU aus ausgewählten Branchen erhöhen ihre Produktivität und generieren zusätzliche Einkommen und Arbeitsplätze. Danach nehmen sie Einfluss auf rechtliche und wirtschaftliche Bereiche ihrer Branche. 

  • Besser organisierte und gestärkte KMU nehmen aktiv Einfluss auf das rechtliche und wirtschaftliche Umfeld in ihrer Branche. 

  • Weniger Barrieren für Frauen bei der Erwerbstätigkeit und mehr Einfluss bei Entscheidungen  in den Branchen, in denen PPSE tätig ist. 

Lebensmittelverarbeitungs- und Tourismusbranche als wirtschaftliche Hoffnungsträger 

Branchenstudien haben gezeigt, dass auf dem Arbeitsmarkt die Lebensmittelverarbeitung und der Tourismus Wachstumspotenzial haben. In beiden Branchen werden die Kapazitäten von KMU nicht ausgeschöpft, und die Unternehmen sind noch nicht in der Lage, neue Produkte zu entwickeln, anzubieten oder mit ihren Dienstleistungen im Wettbewerb zu bestehen. 

Lebensmittelverarbeitung

Laut Schätzungen werden  in der Lebensmittelverarbeitung mit etwa 85‘000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern rund  470 Mio. CHF jährlich erwirtschaftet. Das zusätzliche Beschäftigungspotenzial  über die nächsten fünf Jahre wird auf 55‘000 Arbeitsplätze geschätzt. Aussichtsreichste Teilbranche ist dabei  die Verarbeitung von Früchten und Gemüsen. Im Moment werden 70% der Früchte und Gemüse importiert. Dafür gibt es drei Ursachen: 

  1. Probleme bei  der Produktion und Lieferung von Rohstoffen

  2. Fehlender Marktzugang

  3. Fehlende Nutzung von Dienstleistungen wie Marketing, Management und Zertifizierung. Dabei besteht in Kosovo grosse Nachfrage für verarbeitete, inländische Lebensmittel. 

Tourismus

Kosovo ist ein kleines Land, welches touristisch  viel zu bieten hat. In der westlichen Region des Landes befinden sich prachtvolle Gebirgsregionen wie z.B. die Prokletije, auf Deutsch die verwunschenen Berge. Sie ermöglichen sowohl Sommer- als auch Wintertourismus. Laut dem Schweizer Bergsteiger Thomas Ulrich lassen sich in der Region Prokletije mindestens 25–35 erstklassige Ski- und Snowboardtouren organisieren. Im Rahmen des Projektes wird ebenfalls  das Destinationsmanagement (Destination Management) gestärkt. Dazu gehören z.B.  Tourismusarrangements (tourism packages) für nationale und internationale Gäste.  

Die Projektverantwortlichen rechnen mit insgesamt 750 KMU, die ihre Produktivität erhöhen, zusätzliches Einkommen erwirtschaften und neue Arbeitsplätze generieren. Das Netto-Einkommen der Unternehmen soll sich um 1,9 Millionen CHF steigern, 800 neue Arbeitsplätze sollen geschaffen werden.