Spezifische regionale Risiken
Ostjerusalem:
Lassen Sie in Ostjerusalem grosse Vorsicht walten (insbesondere Altstadt und Silwan). Es kommt immer wieder zu Demonstrationen mit gewaltsamen Ausschreitungen und Konfrontationen mit den Sicherheitskräften. Es besteht das Risiko von Gewaltakten.
Befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Sicherheitskräfte, und verzichten Sie an jüdischen und islamischen Feiertagen auf den Besuch von religiösen Stätten, z.B. Tempelberg / Haram esh-Sharif und Umgebung. Lassen Sie Wachsamkeit walten, wenn Sie die Jerusalem Light Rail benutzen und verzichten Sie auf Fahrten auf dem Streckenabschnitt Shu’fat - Ammunition Hill. Die Linie führt durch Gebiete, in denen latente Spannungen bestehen und wo es wiederholt gewaltsame Ausschreitungen und Angriffe auf Züge gegeben hat.
Westjordanland:
Selbst während Phasen vordergründiger Ruhe können die hohen Spannungen sowie Militäraktionen der israelischen Sicherheitskräfte im Westjordanland ohne Vorwarnung sicherheitsrelevante Ereignissen auslösen: gewaltsame Proteste, Gewalttaten zwischen der israelischen und palästinensischen Bevölkerung oder gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen der Bevölkerung und den Sicherheitskräften. Sie fordern immer wieder Todesopfer und Verletzte. Wiederholt sind Personen in Autos angegriffen worden, besonders auf der Nord-Süd-Verbindung «Route 60».
Eine Verschlechterung der Lage ist jederzeit möglich. Das Risiko, unversehens in eine gewaltsame Auseinandersetzung zu geraten, ist nicht auszuschliessen. Es bestehen zahlreiche Strassensperren und Checkpoints, bei denen Reisende sich mit ihrem Pass ausweisen müssen. Beachten Sie unter anderem folgende Vorsichtsmassnahmen:
- Lassen Sie sich von einer ortskundigen Person begleiten und klären Sie mit ihr die Sicherheitslage vorgängig ab.
- Halten Sie sich an die Anweisungen der lokalen Behörden.
- Lassen Sie grösste Vorsicht walten, besonders in der Nähe von Checkpoints, der israelischen Siedlungen sowie den palästinensischen Flüchtlingslagern und auf der Route 60.
- Vermeiden Sie Fahrten nach Einbruch der Dunkelheit.
- Verzichten Sie an jüdischen und islamischen Feiertagen auf den Besuch von religiösen Stätten.
- Meiden Sie Demonstrationen und grosse Menschenansammlungen jeder Art.
Gazastreifen:
Wegen des hohen Sicherheitsrisikos wird von Reisen in den Gazastreifen abgeraten, sowohl auf dem Land- als auch auf dem Seeweg.
Die Lage im Gazastreifen ist äusserst gespannt. Zeitweise kommt es zu Massenprotesten entlang der Grenze zu Israel. Gewaltsame Konfrontationen zwischen Demonstrierenden und der israelischen Armee fordern immer wieder Todesopfer und Verletzte.
Trotz eines Waffenstillstandsabkommens nehmen die Spannungen periodisch zu und führen immer wieder zu Raketenbeschüssen auf israelische Gebiete und zu militärischen Aktionen der israelischen Armee im Gazastreifen, die auf beiden Seiten Todesopfer und Verletzte fordern. Im August 2022 und im Mai 2021 kam es zu mehrtägigen Schlagabtauschen.
Das Risiko von Entführungen kann nicht ausgeschlossen werden. Die Infrastruktur ist stark beschädigt, die medizinische Versorgung ist nicht gewährleistet.
Es kommt vor, dass die Grenzübergänge zwischen Israel und dem Gazastreifen vorübergehend und ohne Vorwarnung auf unbestimmte Zeit abgeriegelt werden. Auch die politischen Entwicklungen in Ägypten haben direkte Auswirkungen auf den Gazastreifen, indem die ägyptischen Behörden die Grenze ohne Vorwarnung auf unbestimmte Zeit abriegeln.
Der Seeweg wird durch die israelischen Behörden systematisch abgeriegelt. Wer die Abriegelung nicht respektiert, setzt sich einem hohen Risiko aus.