Kinderheime und ein moderner Rettungsdienst für Estland

Artikel, 21.07.2010

In Estland kann bereits mit der Implementation von Projekten begonnen werden. Im Juni besuchte Andreas Keiser, Journalist von swissinfo, zwei ausgewählte Projekte in Estland, um sich vor Ort ein Bild über deren Stand der Umsetzung zu machen.

Kinderheim in Estland
Im Ganzen sollen durch den Bau der Kinderheime 80 Kinder eine Chance auf ein neues Zuhause erhalten. SDC

Der schweizerische Erweiterungsbeitrag in Estland beläuft sich auf insgesamt 39 Millionen Schweizer Franken. Bis 2012 werden anhand des Erweiterungsbeitrags Projekte zur Verminderung der wirtschaftlichen und sozialen Ungleichheiten genehmigt. Bei einigen Projekten - so auch bei den hier beschriebenen Projekten zum Bau von neuen Kinderheimen und der Modernisierung des Notruf- und Ambulanzsystems - kann bereits mit der Umsetzung begonnen werden. Die beiden Artikel von Herrn Keiser finden Sie unter den angegebenen Links auf der Homepage von swissinfo.ch.

Neue Kinderheime nötig

Herr Keiser besuchte einen bereits erbauten Prototypen eines Kinderheimes in Viljandi. Da in Estland im Verhältnis zur Bevölkerungszahl überdurchschnittlich viele Kinder in Heimen leben, sind neue Kinderheime dringend nötig. Die bestehenden Institutionen zur Betreuung für Kinder in Estland sind zumeist in alten und verlotterten Häusern untergebracht. Oft sind diese Kinderheime auch energietechnisch veraltet, was bei den kalten Wintern die Kinder oft zu spüren bekommen. Auch aus ökonomischer Sicht stellt dies ein Problem dar, der Aufwand für Heizkosten ist sehr hoch. Durch den schweizerischen Erweiterungsbeitrag werden ein Dutzend solcher Kinderheime gebaut werden können. Vier weitere Kinderheime in Viljandi sind bereits im Jahr 2010 zum Bau vorgesehen. Im Ganzen sollen durch den Bau der Kinderheime 80 Kinder eine Chance auf ein neues Zuhause erhalten. Der Schweizer Beitrag an den neuen Kinderheimen beträgt insgesamt 5.64 Millionen Franken.

Estland auf dem Weg zur Reform der Kinderheime (swissinfo.ch)

Ein optimiertes Notruf- und Ambulanzsystem

Des Weiteren besuchte Herr Keiser die veraltete Notrufzentrale in Tallinn. Mit dem durch den Erweiterungsbeitrag finanzierten Projekt werden die Einsatzzentralen und die Rettungsdienste technologisch optimiert. Dadurch wird die Schnelligkeit und die Effizienz des Notrufdienstes verbessert, eine Massnahme, die Leben retten kann. Insgesamt werden 120 Ambulanzfahrzeuge und 55 ärztliche Betreuungszentren mit moderner Software ausgerüstet. Neue Software ermöglicht die genaue Lokalisierung der eingehenden Anrufe. In Kombination mit den in die Ambulanzfahrzeuge eingebauten GPS-Systemen kann der Einsatz schnell und effizient geplant werden. Bis anhin muss die hilfsbedürftige Person in einem zeitaufwändigen Verfahren seine Position der Zentrale mitteilen, welche wiederum auf der Basis von oft wenigen Anhaltspunkten über Funk den Einsatz mit den Ambulanzfahrzeugen koordinieren musste. Die anhand des Schweizer Beitrags finanzierte Modernisierung des Notruf- und Ambulanzsystems ermöglicht in der Zukunft einen koordinierten und somit ungleich effizienteren Einsatz der Rettungskräfte. Der Betrag an der Modernisierung des estnischen Notrufs- und Ambulanzsystems beläuft sich auf 3.3 Millionen Franken

Innovative Technologien für den estnischen Notruf (swissinfo.ch)