Spezifische regionale Risiken
Bei der Beschreibung von Gefahrenzonen handelt es sich um ungefähre Angaben; Risiken lassen sich nicht auf exakt umrissene Gebiete einschränken.
Das Risiko von Landminen besteht in früheren und aktuellen Konfliktzonen, vor allem in den Provinzen Kachin, Chin, Kayah (Karenni), Mon, Kayin (Karen), in der östlichen und nördlichen Hälfte von Shan und Tanintharyi sowie im Norden der Provinz Rakhine. Die Minenfelder sind nur selten abgesperrt oder markiert. Halten Sie sich deshalb strikt an die Strassen und häufig benutzten Wege und informieren Sie sich im Zweifelsfall bei den lokalen Behörden und/oder der Bevölkerung.
Provinz Kachin: In der Provinz Kachin kommt es immer wieder zu teilweise heftigen Gefechten zwischen der Armee und bewaffneten Rebellengruppen, vor allem im Grenzgebiet zu China, wo der Waffenstillstand entweder nicht vereinbart oder gebrochen worden ist. Die Gefechte haben immer wieder zahlreiche Todesopfer gefordert und viele Menschen aus dem betroffenen Gebiet vertrieben. Seit Dezember 2017 haben die Gewaltakte und Unruhen zugenommen. Die Lage ist gespannt.
Von Reisen in die Provinz Kachin wird abgeraten.
Provinz Shan (Nord) und angrenzende Gebiete: Die Lage ist sehr angespannt. Seit 2015 gilt das Kriegsrecht für die Kokang-Region. Es kommt immer wieder zu gewaltsamen Zusammenstössen zwischen der Armee und Rebellengruppen, zum Beispiel im April und September 2020 in Muse, im September 2020 in Lashio sowie Tangyan und im Dezember 2019 in den Gebieten um Lashio, Namshan und Manton. Im August 2019 griffen bewaffnete Kämpfer verschiedene Polizei- und Armeeposten entlang des Mandalay-Muse Highway an und beschädigten mehrere Brücken. Auch eine Armeeschule in Pyin Oo Lwin (Mandalay Devision) wurde angegriffen. Im November 2018 sind bei Kämpfen zwischen rivalisierenden Rebellengruppen mehrere Personen verletzt und getötet worden. Bei einer Bombenexplosion in Lashio im Februar 2018 sind zwei Menschen getötet und mehrere verletzt worden.
Von Reisen in die Provinz Shan (Nord) wird abgeraten. Informieren Sie sich vor und während der Reise in die angrenzenden Gebiete bei den lokalen Behörden über die aktuelle Sicherheitslage.
Provinzen Rakhine und Chin: Die Lage ist sehr angespannt. Unruhen zwischen buddhistischen und muslimischen Bevölkerungsgruppen in der nördlichen Hälfte der Provinz Rakhine führen immer wieder zu zahlreichen Todesopfern und haben viele Menschen aus dem betroffenen Gebiet vertrieben. Ende August 2017 sind bei gewaltsamen Unruhen tausende Zivilisten getötet und hunderttausende Menschen vertrieben worden. Im Januar 2019 ist ein bewaffneter Konflikt zwischen der Rebellengruppe Arakan Army (AA) und der Armee in der nördlichen Hälfte der Provinz ausgebrochen. Dieser Konflikt hat sich seit Anfang 2020 vermehrt auf der angrenzenden südlichen Hälfte der Provinz Chin ausgeweitet. Im Oktober und November 2019 wurden im Rakhine State einheimische Zivilpersonen und Sicherheitskräfte sowie fünf indische Staatsangehörige durch die Rebellengruppe Arakan Army (AA) entführt. Es besteht das Risiko weiterer Entführungen im nördlichen Teil der Provinz Rakhine sowie im südlichen Teil der Provinz Chin.
Es wird abgeraten von Reisen in folgende Gebiete: in der Provinz Rakhine nach Sittwe und die Gebiete nördlich davon, einschliesslich Mrauk-U, sowie in der Provinz Chin in die Stadt Paletwa und die Gebiete südlich davon. Für Reisen in die Gebiete südlich von Sittwe, einschliesslich Ngapali Beach, erkundigen Sie sich bei Ihrem Reiseveranstalter oder bei den lokalen Behörden über die aktuelle Sicherheitslage und die aktuell empfohlene Reiseroute.
Grenzgebiete: Von Reisen in die Grenzgebiete zu Bangladesch, Indien, China, Laos und Thailand wird abgeraten. Obwohl teilweise Waffenstillstandsabkommen abgeschlossen worden sind, kann es jederzeit zu ethnischen Spannungen, Gewaltakten sowie zu Zusammenstössen zwischen der Armee und Rebellengruppen kommen.
Informieren Sie sich vor und während der Reise in die übrigen Gebiete der Grenzprovinzen bei den lokalen Behörden über die aktuelle Sicherheitslage. Beachten Sie jedoch, dass von Reisen in die Provinzen Kachin, Shan (Nord) und von Teilen der Provinzen Rakhine und Chin abgeraten wird (siehe oben).
Je nach Entwicklung der Lage erhalten Ausländer keine Reisebewilligung für einzelne Gebiete (siehe auch Kapitel besondere Hinweise).