Grundsätzliche Einschätzung
Der persönlichen Sicherheit ist grosse Aufmerksamkeit zu schenken.
Es bestehen hohe politische und soziale Spannungen, ebenso wie Spannungen zwischen religiösen beziehungsweise ethnischen Gemeinschaften. Sie können sich ohne grosse Vorwarnung in lokalen, gewaltsamen Zusammenstössen entladen und auch auf andere Ortschaften überspringen.
Das Land leidet unter einer schweren Wirtschafts- und Finanzkrise. Es kommt regelmässig zu Demonstrationen und Unruhen.
Es bestehen Engpässe bei der Versorgung mit Medikamenten, Strom, Treibstoff und Gütern des täglichen Bedarfs. Auch der touristische Verkehr kann von Treibstoffmangel betroffen sein. In den Warteschlangen an den Tankstellen kann es zu Aggressionen kommen.
Streiks (Hartals) und Demonstrationen sind jederzeit im ganzen Land möglich. Dabei kann es zu gewaltsamen Ausschreitungen zwischen Demonstrierenden verschiedener Lager sowie Demonstrierenden und Sicherheitskräften, Brandstiftungen und Strassenblockaden kommen.
Bei gewaltsamen Zusammenstössen zwischen Demonstrierenden und den Sicherheitskräften kann es vereinzelt auch zum Einsatz von Schusswaffen kommen. Unruhen haben Anfang Mai 2022 Todesopfer und Verletzte gefordert.
Im Falle von Strassenblockaden, Streiks und Treibstoffmangel bleibt den Reisenden nichts anderes übrig, als sich lokal über alternative Reisemöglichkeiten zu erkundigen und gegebenenfalls die Normalisierung der Lage abzuwarten. Die Schweizer Botschaft in Colombo hat bei Verkehrsbehinderungen nur eng begrenzte - je nach Situation gar keine - Möglichkeiten zur Unterstützung bei der Aus- oder Weiterreise.
Bei Unruhen kann die Regierung kurzfristig den Ausnahmezustand und/oder Ausgangssperren landesweit oder über die betroffenen Gebiete verhängen. Unter dem Ausnahmezustand kann die Regierung unter anderem die freie Meinungsäusserung und die Versammlungsfreiheit einzuschränken. Ausserdem können Verhaftungen ohne Haftbefehl vorgenommen werden.
Im ganzen Land besteht das Risiko von terroristischen Anschlägen. Die Rubrik Terrorismus und Entführungen macht auf die Risiken des Terrorismus aufmerksam.
Terrorismus und Entführungen
Am 21. April 2019 wurden mehrere Anschläge auf Hotels in Colombo sowie auf Kirchen in Batticaloa, Negombo und Colombo verübt. Sie haben über 250 Todesopfer und rund 500 Verletzte gefordert.
Informieren Sie sich vor und während der Reise in den Medien, bei Ihrem Reiseveranstalter und/oder einer lokalen Kontaktperson über die aktuelle Lage und allfällige Ausgangssperren. Vermeiden Sie politische Diskussionen, auch auf den sozialen Medien. Meiden Sie Kundgebungen jeder Art und befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Behörden (Sicherheitskontrollen, Ausgangssperren etc.).