Gültig am:
Publiziert am: 07.12.2023

Diese Reisehinweise sind überprüft und mit redaktionellen Änderungen publiziert worden.


Reisehinweise für Kanada

Diese Reisehinweise entsprechen der aktuellen Lagebeurteilung des EDA. Sie werden laufend überprüft und bei Bedarf angepasst.

Beachten Sie auch die nachstehenden länderunabhängigen Reiseinformationen und die Fokus-Themen; sie sind Bestandteil dieser Reisehinweise.

Grundsätzliche Einschätzung

Die politische Lage ist stabil. In den grossen Städten kann es jedoch sporadisch zu Demonstrationen kommen. Lassen Sie in der Umgebung von Demonstrationen Vorsicht walten.

Die kanadische Regierung weist auf das Risiko von terroristischen Akten hin.
Public Safety Canada

Die Rubrik Terrorismus und Entführungen macht auf die Risiken des Terrorismus aufmerksam.
Terrorismus und Entführungen

Kriminalität

Beachten Sie die üblichen Vorsichtsmassnahmen gegen Kleinkriminalität. In den Grossstädten kann die Kriminalität je nach Stadtteil erheblich variieren. In einzelnen Stadtteilen ist es wiederholt zu Schusswechseln zwischen verschiedenen kriminellen Banden gekommen.
Erkundigen Sie sich in den Grossstädten bei ortsansässigen Kontaktpersonen oder im Hotel, ob es Quartiere gibt, die – vor allem abends und nachts – besondere Vorsicht erfordern.
Es kommt vermehrt vor, dass Schusswaffen eingesetzt werden z.B. bei Überfällen, Bandenkriegen oder Amokläufen. Das Risiko unversehens in eine Schiesserei zu geraten, kann nicht ausgeschlossen werden.

Verkehr und Infrastruktur

Der Strassenzustand ist teilweise schlecht, vor allem nach strengen Wintern. Unterschätzen Sie bei der Routenplanung aber die immensen Distanzen nicht. Tragen Sie im Winter den klimatischen Bedingungen Rechnung (Schneestürme, Eisregen) und beachten Sie die Wettervorhersagen und Warnungen der lokalen Behörden, bevor Sie lange Überlandfahrten antreten.

Die Verkehrsvorschriften können sich in den einzelnen Provinzen und Territorien unterscheiden.
Government of Canada: Driving in Canada

Government of Québec: Traffic and road safety

Öffentlicher Verkehr: Kanada verfügt über zahlreiche Flug-, Bahn- und Busverbindungen im Fernverkehr und ein gutes öffentliches Verkehrsnetz in den Grossstädten.

Die Unfallrate mit Schneemobilen ist hoch. Alkoholkonsum und überhöhte Geschwindigkeit sind die Ursache der meisten schweren Unfälle. Unerfahrenen Lenkerinnen und Lenkern wird empfohlen, sich an die Schneemobilpisten zu halten und grösste Vorsicht walten zu lassen. In Bezug auf Alkohol am Steuer gelten dieselben Gesetze wie für die anderen Motorfahrzeuge.

Besondere rechtliche Bestimmungen

Die Gesetze und Rechtsprechungen können sich in den einzelnen Provinzen und Territorien unterscheiden.

Alkoholkonsum ist für Personen unter 19 Jahren in den meisten Provinzen und Territorien verboten. Das Trinken von Alkohol auf öffentlichen Plätzen und in öffentlichen Anlagen ist in Kanada verboten. Alkoholische Getränke dürfen nur zu Hause oder in lizenzierten Lokalen konsumiert werden.

Die körperliche Bestrafung von Kindern (z.B. Ohrfeigen) kann von Amtes wegen vor Gericht gebracht werden, was meist mit einer Untersuchungshaft von zwei bis drei Tagen verbunden ist. Dasselbe gilt für jede Art von körperlicher Aggression. In öffentlichen Badeanstalten und -orten sind Badeanzüge (auch für Kleinkinder) obligatorisch.

Vergehen gegen das Betäubungsmittelgesetz werden je nach Provinz schon bei geringen Mengen mit mehrjährigen Haftstrafen geahndet (bis lebenslänglich).
Government of Canada: Substance use

Naturbedingte Risiken

In Kanada gibt es verschiedene Zonen mit sehr unterschiedlichen und teils extremen klimatischen Bedingungen. Überschwemmungen können im ganzen Land vorkommen, insbesondere im Frühling während der Schneeschmelze und nach heftigen Regenfällen. Im Winter können heftige Schneestürme (Blizzards) auftreten. Sporadisch kommen Tornados und an der Ostküste Hurrikane vor.

Im Sommer besteht die Gefahr von Waldbränden. Sie können neben verheerenden Schäden Atembeschwerden durch die Rauchentwicklung verursachen.

Die Westküste liegt in einem Erdbebengebiet. Erdbeben können nebst Verwüstungen auf dem Land auch Tsunami auslösen.
Tsunami, die durch Vulkanausbrüche oder Erdbeben im pazifischen Raum ausgelöst werden, können auch Kanada erreichen.

Beachten Sie die Wettervorhersagen sowie die Warnungen und Anweisungen der lokalen Behörden.
Government of Canada: Weather, climate and hazards

Canadian Wildland Fire Information System (CWFIS)

Government of Canada: Earthquakes Canada

National Oceanic and Atmosphere Administration (NOAA) – U.S. Tsunami Warning System

Government of Canada: Natural Hazards of Canada

Government of Canada: Hazards and Emergencies

Sollte sich während Ihres Aufenthalts eine Naturkatastrophe ereignen, melden Sie sich möglichst rasch bei Ihren Angehörigen und befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Behörden. Sind die Verbindungen ins Ausland unterbrochen, kontaktieren Sie das nächstgelegene schweizerische Generalkonsulat (Montréal oder Vancouver).

Medizinische Versorgung

Die medizinische Versorgung ist gewährleistet, aber wesentlich teurer als in der Schweiz. In den meisten Städten bieten die sogenannten Walk-in Clinics Konsultationen ohne Voranmeldung an. Die Kosten müssen sofort am Behandlungsort beglichen werden.

Wenn Sie auf bestimmte Medikamente angewiesen sind, sollte Ihre Reiseapotheke einen ausreichenden Vorrat enthalten. Bedenken Sie jedoch: In vielen Ländern gelten besondere Vorschriften für die Mitnahme von betäubungsmittelhaltigen Medikamenten (z.B. Methadon) und Substanzen, mit denen psychische Erkrankungen behandelt werden. Erkundigen Sie sich gegebenenfalls vor der Abreise direkt bei der zuständigen kanadischen Vertretung (Botschaft oder Konsulat) und konsultieren Sie die Rubrik Reiselinks, wo Sie unter anderem weitere Informationen zu diesem Thema sowie generell zur Reisemedizin finden.
Über die Verbreitung von Krankheiten und mögliche Schutzmassnahmen informieren medizinische Fachpersonen und Impfzentren.
Reiselinks

Besondere Hinweise

Einzig die kanadischen Behörden können zuverlässige und verbindliche Informationen über die Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen für Kanada erteilen. Informieren Sie sich in diesem Zusammenhang rechtzeitig bei der kanadischen Migrationsbehörde oder bei der kanadischen Botschaft in Paris, besonders wenn Sie ein Studium, ein Praktikum oder eine bezahlte oder unbezahlte Arbeit aufnehmen möchten. Die kanadischen Immigrationsbehörden prüfen bei der Einreise den Aufenthaltszweck genau. Im Zweifelsfall können sie die Einreise verweigern.
Citizenship and Immigration Canada

Ambassade du Canada

Für Ferien- und Geschäftsreisen von weniger als 90 Tagen müssen schweizerische Staatsangehörige im Besitz einer elektronischen Einreisebewilligung durch das ETA/AVE System sein, bevor sie ihre Flugreise nach Kanada antreten. Für weitere Auskünfte:
Government of Canada
: ETA/AVE: Electronic travel authorization

Um zu verhindern, dass Krankheitserreger eingeschleppt werden, sind die Einfuhrbestimmungen und -kontrollen für Tiere und Pflanzen sowie tierische und pflanzliche Produkte sehr streng. Wer solche Güter auf der Zolldeklaration nicht aufführt, muss mit Bussen rechnen. In Extremfällen werden gar Gerichtsverfahren eingeleitet. Informieren Sie sich vor der Abreise bei der kanadischen Botschaft in Bern über die genauen Vorschriften oder konsultieren Sie die Internetseite der kanadischen «Food Inspection Agency».
Canadian Food Inspection Agency

Nützliche Adressen

Notrufnummer: 911 (in abgelegenen Gebieten: 0911)

Kanadische Zollvorschriften: Canada Border Services Agency

Schweizer Vertretungen im Ausland: Wenn Sie im Ausland in eine Notlage geraten, können Sie sich an die nächste Schweizer Vertretung oder an die Helpline EDA wenden.
Schweizer Vertretungen in Kanada
Helpline EDA

Ausländische Vertretungen in der Schweiz: Auskunft über die Einreisevorschriften (zugelassene Ausweise, Visum etc.) erteilen die zuständigen ausländischen Botschaften und Konsulate. Sie informieren auch über die Zollbestimmungen für die Ein- und Ausfuhr von Tieren und Waren: elektronische Geräte, Souvenirs, Medikamente etc.
Ausländische Vertretungen in der Schweiz

Ausschluss der Haftung
Die Reisehinweise des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) stützen sich auf eigene, als vertrauenswürdig eingeschätzte Informationsquellen. Sie verstehen sich als nützliche Hinweise zur Planung einer Reise. Das EDA kann Reisenden aber den Entscheid und die Verantwortung für die Vorbereitung und Durchführung der Reise nicht abnehmen.
Gefahrensituationen sind oft nicht vorhersehbar, unübersichtlich und können sich rasch ändern. Das EDA übernimmt keine Gewähr für die Vollständigkeit der Reisehinweise und für die Richtigkeit des Inhalts von verlinkten externen Internetseiten. Es lehnt jede Haftung für allfällige Schäden im Zusammenhang mit einer Reise ab. Forderungen im Zusammenhang mit der Annullierung einer Reise sind direkt beim Reisebüro oder der Reiseversicherung geltend zu machen.