Seitens der Schweiz nahm auch Bundesrätin Karin Keller-Sutter, Vorsteherin des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements (EJPD), an den offiziellen Gesprächen im Bernerhof teil. Der slowakischen Delegation gehörte Aussenminister Ivan Korčok an. Beide Seiten betonten die Perspektiven und Chancen in den Beziehungen zwischen der Schweiz und der Slowakischen Republik. Gewürdigt wurden der rege politische Austausch, die gute Zusammenarbeit zwischen Forschungs- und Bildungsstätten und das Potential in den Wirtschaftsbeziehungen, das insbesondere auch im Cleantech-Bereich verortet wird.
Beim Austausch über den Krieg in der Ukraine und dessen Folgen unterstrichen beide Länder die Wichtigkeit des internationalen Dialogs und der Zusammenarbeit zur Bewältigung der sicherheitspolitischen und humanitären Herausforderungen. Der Bundespräsident und Bundesrätin Keller-Sutter würdigten die grosse Solidarität der slowakischen Bevölkerung und der Behörden mit den Geflüchteten aus der Ukraine.
Bundespräsident Cassis erläuterte die Politik und das Engagement der Schweiz seit dem 24. Februar 2022. Mit Blick auf die Ukraine Recovery Conference (URC2022), die am 4./5. Juli in Lugano stattfinden wird, betonte er die Notwendigkeit, die verschiedenen internationalen Initiativen für den Wiederaufbau gut zu koordinieren.
Hinsichtlich der Europapolitik bekräftigte die Schweizer Delegation den Willen des Bundesrats, den bilateralen Weg mit der Europäischen Union (EU) zu stabilisieren und weiterzuentwickeln. Zu den Zielen der Schweiz zählt es, die solidarische Partnerschaft mit den Ländern Europas und der EU zur Förderung von Sicherheit, Frieden und Demokratie fortzusetzen. Stabile, gute Beziehungen zwischen der Schweiz und der EU sind für beide Seiten wichtig und Bundespräsident Cassis legte die vom Bundesrat entschiedene Stossrichtung für ein Verhandlungspaket mit der EU dar. Zur Sprache kamen auch die angestrebte Assoziierung der Schweiz an Horizon Europe und Erasmus+, sowie der zweite Schweizer Beitrag an ausgewählte EU-Mitgliedstaaten, darunter die Slowakei.
Weitere Gesprächsthemen waren die Migration und die Lage im westlichen Balkan. Bundesrätin Keller-Sutter betonte die Bedeutung einer koordinierten europäischen Asyl- und Migrationspolitik über die aktuelle Flüchtlingskrise hinaus.
Des Weiteren erläuterten die Delegationen die Strategien ihrer Länder bei der Klima- und Umweltpolitik. In Ländern mit Berggebieten wie der Schweiz und der Slowakei sind die Auswirkungen des Klimawandels besonders deutlich. Es sei wichtig, die Innovationskraft zu stärken, um Lösungen für ein nachhaltiges Leben und einen dauerhaften Wandel herbeizuführen, betonte der Bundespräsident.
Zweiter Besuchstag in Zürich
Das Gala-Dinner im Bernerhof beschliesst den ersten Besuchstag. Den zweiten Tag des Staatsbesuchs verbringen Präsidentin Čaputová und Bundespräsident Cassis in Zürich. Anlässlich eines Besuchs an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) wird an Aurel Stodola (1859-1942) erinnert: Der aus dem Norden der heutigen Slowakei stammende Gelehrte trug Ende des 19. Jahrhunderts als ETH-Professor für Maschinenkonstruktion mit seiner Weiterentwicklung des Turbinenbaus wesentlich zum Aufstieg von Schweizer Industrieunternehmen wie Escher Wyss und Brown, Boveri & Cie. bei.
Projekte, die junge Forschende derzeit entwickeln, um der globalen Klima- und Umweltkrise zu begegnen, werden an der ETH-eigenen Denk- und Werkstätte «Student Project House» vorgestellt. Ebenfalls auf dem Programm steht ein Austausch mit slowakischen Studierenden. Anschliessend werden Präsidentin Čaputová und der Bundespräsident im Landesmuseum Zürich ein slowakisch-schweizerisches Wirtschaftstreffen eröffnen, bei dem insbesondere die Zusammenarbeit im Cleantech-Bereich zur Sprache kommen wird.
Weiterführende Informationen
Bilaterale Beziehungen Schweiz–Slowakei
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