Der Taifun Haiyan, der lokal unter dem Namen Yolanda bekannt ist, kostete im November 2013 auf den Philippinen über 6000 Menschenleben und machte Millionen von Menschen obdachlos. Nach Abschluss der Nothilfephase unterstützte die Schweiz zusätzlich zum laufenden Wiederaufbau die Organisation einer Konferenz über die Verringerung von Risiken und die Bewältigung von Naturkatastrophen. Die Konferenz zum Thema «Nach Haiyan» fand im Rahmen des Asien-Europa-Treffens (ASEM) statt und wurde vom 4. bis 6. Juni 2014 in Manila durchgeführt.
Die Schweiz fungierte gemeinsam mit der Europäischen Union und Japan als Mitorganisatorin der Konferenz, die von der philippinischen Regierung präsidiert wurde, und beteiligte sich aktiv an der Vorbereitung und der Durchführung. Insbesondere schickte sie mehrere Sachverständige für Katastrophenvorsorge vor Ort, die sich an den Diskussionen beteiligten.
Besuch auf der Insel Leyte
Dank der finanziellen Unterstützung der Schweiz konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch die Stadt Tacloban auf der Insel Leyte besuchen. In diesem Gebiet, das 2013 vollständig vom Taifun verwüstet wurde, konnten sich Vertreterinnen und Vertreter von über 35 europäischen und asiatischen Ländern vom Ausmass der Zerstörung, aber auch von den unglaublichen Anstrengungen überzeugen, die seither von den Lokalbehörden unternommen werden, um das zerstörte Gebiet aufzuräumen und wieder zum Alltag zurückzukehren.
Bei Treffen mit lokalen Behörden konnten sich die Teilnehmenden über die Gründe für den Erfolg des lokalen Wiederaufbaus informieren, der teilweise mithilfe der internationalen Gemeinschaft und der Zentralregierung zustande kam. Als Beispiel wurden die gute Vorbereitung der lokalen Rettungskräfte und die Übernahme der Verantwortung durch die Gemeindebehörden erwähnt.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erstellten zudem eine Liste der lokalen Versäumnisse im Bereich der Katastrophenvorsorge: Die Grundstücke, die von Extremereignissen betroffen sein könnten, waren in den bestehenden Gefahrenkarten nicht erfasst. Das führte dazu, dass sich zahlreiche Menschen fälschlicherweise in Sicherheit wiegten. Ausserdem waren die Informationen über die Gefahr eines Anstiegs des Meeresspiegels und die gewaltige Sturmflut, die daraus entstehen könnte, nicht klar genug formuliert, so dass sie auf lokaler Ebene nicht verstanden wurden.