Die Schweiz unterstützt die Ukraine auf ihrem Weg zu Frieden und nachhaltiger Entwicklung. Dies beinhaltet insbesondere die Zusammenarbeit beim Aufbau einer integrativen Gesellschaft mit Zugang zu qualitativen öffentlichen Dienstleistungen, gleichberechtigtem Zugang zu Bildung, der Förderung von Demokratie und der Stärkung lokaler Regierungsführung. Seit der militärischen Aggression Russlands hat die Schweiz die Unterstützung für die Ukraine deutlich aufgestockt und bleibt weiterhin engagiert für die vom Konflikt betroffenen Menschen. Sie leistet ihren Beitrag zur Unterstützung der Ukraine durch humanitäre Hilfe, Entwicklungszusammenarbeit und im Bereich des Wiederaufbaus.
Ukraine

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Aktuelle Informationen und Massnahmen des Bundes im Zusammenhang des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine finden Sie auf folgenden Seiten:
Krieg gegen die Ukraine – Massnahmen des Bundes seit dem 24.02.2022
Die Ukraine ist eines der grössten Länder Europas und war schon vor der militärischen Aggression Russlands vom 24. Februar 2022 eines der ärmsten (gemessen am BIP pro Kopf in Kaufkraftstandards). Bereits seit 2014 standen Teile des ukrainischen Gebiets aufgrund des bewaffneten Konflikts in der Ostukraine und der Annexion der Krim nicht mehr unter der Kontrolle der Regierung. Seit der militärischen Aggression Russlands hat sich die humanitäre Situation weiter verschlechtert. Millionen von Menschen mussten aus dem Land flüchten oder gelten als interne Vertriebene.
Der Konflikt hat tausende zivile Opfer gefordert, und es gibt grosse und langfristige Schäden an der Infrastruktur des Landes. Die Ukraine verzeichnet ausserdem einen erheblichen Verlust von Arbeitsplätzen und Millionen von Menschen wurden in die Armut getrieben.
Die Ukraine ist ein Schwerpunktland der internationalen Zusammenarbeit der Schweiz. Das Kooperationsprogramm 2020–2023 wird bis 2024 verlängert und fortgesetzt, obwohl es stark vom Konflikt beeinflusst wird.
Engagement der Schweiz
Die internationale Zusammenarbeit der Schweiz ist seit den 1990er-Jahren in der Ukraine präsent. 1999 eröffnete die Schweiz ein Kooperationsbüro in Kyjiw (Kiew). Seither unterstützt sie die Reformbemühungen im Land. Die Schweiz engagiert sich insbesondere für die Verbesserung des Lebensstandards der Bevölkerung, für effizientere öffentliche Dienstleistungen und für die Förderung eines nachhaltigen Wirtschaftswachstums. Das aktuelle Engagement beruht auf dem Kooperationsprogramm 2020–2023 (verlängert bis 2024). Dieses wird trotz der militärischen Aggression Russland mit Anpassungen fortgesetzt. Bereits bestehende Projekte wurden den Umständen angepasst, und die DEZA hat eine starke humanitäre Komponente integriert. Das humanitäre Engagement ist auf die thematischen Prioritäten des Kooperationsprogramms abgestimmt, und die Projekte sind komplementär auf gemeinsame und effektive Ergebnisse ausgerichtet.
Humanitäre Hilfe
Die Schweiz nimmt in der humanitären Zusammenarbeit in der Ukraine eine Dreifachrolle ein:
- als Geberin für die finanzielle Unterstützung von Partnerorganisationen
- als Akteurin bei der Umsetzung von eigenen Vorhaben durch das Schweizerische Korps für humanitäre Hilfe (SKH)
- als Fürsprecherin für die Einhaltung des humanitären Völkerrechts
Das humanitäre Programm der Schweiz in der Ukraine basiert auf den enormen Bedürfnissen in den Bereichen Ernährungssicherheit, Schutz der Opfer und ihrer Rechte, Gesundheit sowie Wasserversorgung, sanitäre Einrichtungen und Hygiene (WASH). Ein Teil dieser Hilfe fliesst in die Nachbarländer, insbesondere nach Moldau, und kommt den geflohenen Menschen dort zugute. Die DEZA hat aus der Schweiz zudem Hilfsgüter für die Bereiche Gesundheit, WASH sowie für den Ausbau von Unterkünften geliefert und Lebensmittel auf dem ukrainischen Markt gekauft und verteilt. Weiter wurden nach dem 24. Februar 2022 Expertinnen und Experten des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH) in die Ukraine entsandt.
Frieden, Schutz und demokratische Institutionen
Die Schweiz setzt sich in der Ukraine für die Stärkung demokratischer Institutionen auf nationaler und subnationaler Ebene (z. B. lokale Behörden) und insbesondere für die Förderung der Beteiligung von Frauen und verletzlichen Bevölkerungsgruppen an politischen Prozessen ein. Sie hat den Konfliktparteien ihre Dienste als Vermittlerin und als Gastgeberstaat für Friedensgespräche angeboten. Ausserdem setzt die Schweiz ihre vor 2022 geleistete Unterstützung für ukrainische NGOs fort, welche Menschenrechtsverletzungen dokumentieren und untersuchen, und sie unterstützt ukrainische Behörden und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) bei der Suche und Identifizierung von vermissten Personen. Von 2024–2027 wird zudem ein Unterstützungspaket von 100 Millionen Franken für die humanitäre Mienenräumung eingesetzt, um die Zivilbevölkerung zu schützen und landwirtschaftliche Aktivitäten wieder zu ermöglichen.
Nachhaltige Stadtentwicklung
Schwerpunkte in diesem Bereich sind die Förderung eines ressourceneffizienten und klimafreundlichen Wirtschaftswachstums sowie die Verbesserung der Lebensqualität in den Städten. Die Schweizer Unterstützung konzentriert sich auf die drei Kernbereiche Energieeffizienz, integrierte Stadtentwicklung und nachhaltige Mobilität.
KMU und Wettbewerbsfähigkeit
Hauptziel dieses Tätigkeitsbereichs ist ein breit abgestütztes Wirtschaftswachstum und insbesondere die Nutzung des Potenzials der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Dabei geht es darum, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen. Die Anstrengungen der Schweiz in diesem Bereich sind darauf ausgerichtet, die Produkte von landwirtschaftlichen KMU in nachhaltige Wertschöpfungsketten zu integrieren und den Zugang dieser Firmen zu Finanzdienstleistungen zu erleichtern. Zu diesem Zweck werden zusammen mit dem Finanzsektor innovative Finanzprodukte entwickelt. Die Schweiz unterstützt die nationalen Behörden auch bei den Reformen der Wirtschaftsgesetzgebung und bei der Schaffung wettbewerbsfreundlicher Rahmenbedingungen.
Gesundheit
Grundlegendes Ziel in diesem Bereich ist die Verbesserung der Gesundheit der ukrainischen Bevölkerung. Dazu sollen die Gouvernanz im Gesundheitsbereich verbessert, die Qualität der medizinischen Grundversorgung gestärkt und gleichzeitig die Kosten möglichst geringgehalten werden. Schliesslich soll das Programm auch das Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung fördern.
Der aktive Einbezug der Zivilgesellschaft, die Stärkung lokaler Gemeinschaften, eine verbesserte Gesundheitsversorgung und die Sensibilisierungsarbeit sollen eine gesündere Lebensweise unterstützen und zur Erhöhung der Lebenserwartung der ukrainischen Bevölkerung – insbesondere von Männern, jungen Erwachsenen und Kindern – beitragen. Die Zusammenarbeit der Schweiz umfasst auch Angebote im Bereich der psychischen Gesundheit, insbesondere bei vom Konflikt betroffenen Menschen.
Herangehensweise und Partner
Das Engagement der Schweiz setzt sich aus der DEZA (Abteilungen MENA/Europa und Humanitäre Hilfe), dem Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) und der Abteilung Frieden und Menschenrechte (AFM) des EDA zusammen. Das Material für Hilfsgüterlieferungen aus der Schweiz in die Ukraine stammt zudem meist aus den Beständen des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport. Die Schweiz nutzt darüber hinaus ihre Instrumente zur Pflege von Aussenbeziehungen sowie ihre Rolle in internationalen Gremien.
Die Schweiz arbeitet eng mit den örtlichen Behörden, anderen Geberländern und internationalen Organisationen zusammen. Alle Programme beinhalten die Prinzipien der guten Regierungsführung und der Gleichstellung der Geschlechter sowie der verschiedenen sozialen und ethnischen Gruppen.
Wichtige Partner der Schweiz in der Ukraine
- Ukrainische Behörden auf nationaler, regionaler und kommunaler Ebene
- Schweizerische NGO und Kompetenzzentren: Skat, Innovabridge, Swiss TPH, Swisscontact, Schweizerisches Rotes Kreuz (SRK)
- Organisationen der internationalen (z.B. Danish Refugee Council, GIZ GmbH) und lokalen Zivilgesellschaft (z.B. Right to Protection)
- Internationale Organisationen: Internationale Finanz-Corporation (IFC), Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD), Internationaler Währungsfonds (IWF), Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), Europarat, Internationales Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), Hoher Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte (UNHCHR), Weltgesundheitsorganisation (WHO), Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (UNOCHA), Welternährungsprogramm (WFP)
Links
Dokumente
Welle der Solidarität mit der Ukraine: die richtige Hilfe (PDF, 1 Seite, 39.8 kB, Deutsch)
Länderprogramm Ukraine 2025-2028 (PDF, 24 Seiten, 1.4 MB, Deutsch)
Länder Factsheet Ukraine (PDF, 2 Seiten, 316.7 kB, Deutsch)
Projektkarte Humanitäre Hilfe in der Ukraine (en) (PDF, 1 Seite, 2.2 MB, Englisch)
Aktuelle Projekte
Reducing risk-factors for Non-Communicable Diseases in Ukraine (Act for Health), phase 2
01.03.2025
- 28.02.2029
Non-communicable diseases represent the most significant health problem in Ukraine and the situation worsened as a result of Russia’s military aggression. This disease burden threatens the country’s resilience, development, its human capital, and the capacity of its healthcare system. The Act for Health project is a flagship Swiss engagement that addresses the chronic disease burden through tailored and innovative approaches at all government levels, thereby supporting Ukraine’s recovery and reform path.
Direct Humanitarian Actions, Reconstruction of WASH Infrastructure (emergency, recovery, sustainable construction)
15.01.2025
- 31.12.2027
In Ukraine, the areas close to the frontline remain severely affected by the war. International support is needed to ensure access to safe water, restore essential infrastructure and maintain basic water supply and sanitation services. The third phase of this Swiss-led programme focuses both on humanitarian emergency WASH response in frontline/border regions while laying the ground to inform comprehensive and innovative reconstruction approaches.
UKR East Europe Foundation (EEF) – Building capacity of local CSOs to provide protection services to women and minorities (Capable and Resistant III)
01.01.2025
- 30.04.2027
Starting from 2022, Switzerland and East Europe Foundation (EEF) have supported around 40 projects of local humanitarian organizations in implementing protection activities to individuals affected by the war, while at the same time strengthening the organization’s capacities. Under Phase 2, SDC and EEF will support up to 35 additional projects to reach more beneficiaries and continue building the capacities of these NGOs to foster professionalism, principled action, and sustainability.
Flexible Emergency and Humanitarian Assistance
01.01.2025
- 31.12.2025
After nearly three years of full-scale Russian aggression, Swiss Humanitarian Aid remains committed to supporting vulnerable populations, including IDPs and returnees, in war-affected areas of Ukraine. Through small-scale humanitarian projects and the delivery of Swiss-donated relief items, Switzerland continues to address urgent needs, restore critical infrastructure, and enhance the resilience of affected communities.
FSD Mine and UXO clearance in Kharkiv and Kherson Oblasts (MUCKKO)
01.12.2024
- 31.08.2027
This phase 02 of the project of Fondation suisse de déminage (FSD) deploys the full range of mine action activities, to identify the threat of contamination, clear unexploded ordnance and mines, and educate the population to the risks. It resorts to Swiss innovation, mechanical demining machines and dogs. It builds on phase 01, gaining scale in both Kharkiv and Kherson regions and adding a strong component of building local capacity through mentorship of a Ukrainian NGO.
E-Governance for Accountability and Participation (EGAP), Phase 3
01.10.2024
- 30.09.2028
Digital transformation of Ukraine’s public administration significantly contributed to its resilience in the critical war conditions. Switzerland will consolidate its support to Ukraine in promoting innovative digital tools as amplifiers of democratic reforms in socially important sectors, catalysts of sustainable recovery and effective service provision to citizens and the private sector.
Enhancing access to safe land in Kharkiv region through mechanical clearance
01.10.2024
- 30.09.2027
This project led by the Mines Advisory Group (MAG) in partnership with the machine producer Digger enhances efficiency to prepare suspected land of explosive ordnance contamination for survey and clearance. It focuses on small farmers in the Kharkiv oblast (with the highest number of victims) within the WFP/FAO programme. It also promotes gender participation in mine action, with a 100% female multi-task team conducting operations, including with the Digger machine.
People In Need (PIN) Improving access to protection for vulnerable conflict-affected persons in Ukraine
01.09.2024
- 31.08.2026
The intervention seeks to improve and enhance the resilience and self-reliance of communities affected by the conflict in Mykolaivska, Dnipropetrovska, and Kharkivska oblasts. SDC partner People In Need will ensure continuing access to quality protection and social services, enhance awareness among service providers, foster inclusive work environments, and provide economic support. The second phase of this project will build on achievements and lessons learned from the previous PIN intervention under SDC funding.
Partnership Fund for a Resilient Ukraine 2 (PFRU-2)
01.08.2024
- 31.12.2027
The Partnership Fund for a Resilient Ukraine (PFRU) unites eight development partners (UK, US, Canada, Sweden, Switzerland, Finland, Estonia and the Netherlands) and the Government of Ukraine to strengthen communities and government legitimacy through improved services, economic recovery and strengthened civil society. With its contribution, Switzerland can shape the development and deployment of an innovative multi-donor financing instrument in Ukraine to support its resilience and early recovery.
Ukraine, Global Clearance Solutions GCS mechanical demining assets, training and mentoring for State Emergency Services Ukraine SESU
01.08.2024
- 31.07.2027
This project with the State Emergency Service of Ukraine (SESU) and Global Clearance Solutions (GCS) seeks to strengthen the mechanical demining capacities and capabilities of SESU to enable them to carry out qualitative humanitarian demining. These needs shall be met by delivering a comprehensive package consisting of the donation of three mechanical demining machines GCS-200 and the delivery of expansive training, mentoring and logistics services.
REMARKET - Recovery and Empowerment through Market Access and Resilient Economic Transformation in Ukraine
01.08.2024
- 31.07.2027
After having supported Caritas with humanitarian emergency response programmes providing multi-sectorial cash assistance (MPCA) to vulnerable Internally displaced persons (IDPs) and conflict-affected population, Switzerland wishes to support its transition toward longer-term income generation, economic development, and social resilience. This second phase aims to strengthen Ukrainian communities and businesses by enhancing market access and fostering economic empowerment for IDPs, returnees, and host communities. It seeks to address immediate needs of vulnerable groups while fostering sustainable economic inclusion.
Integrated Protection Response Along Frontline Communities and Throughout the Displacement Corridor in Ukraine
01.05.2024
- 30.04.2026
The project engages in direct protection of civilians and aims to improve the sustainability, effectiveness and coordination of Ukrainian NGOs operating in frontline communities and along the displacement corridor in Odesa, Mykolaiv, Kherson, Kharkiv, and Donetsk Oblasts. This involves maintaining the delivery of humanitarian aid, while introducing capacity building to improve the quality and safety of the service provision, as well as preparing local actors for early recovery.