Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) leistet humanitäre Hilfe und längerfristige Entwicklungszusammenarbeit im Süden und Osten. Dazu arbeitet die DEZA sowohl direkt mit den einzelnen Ländern als auch mit internationalen Organisationen wie der UNO zusammen.
Statistik – Zahlen und Fakten
Sie stammen aus dem öffentlichen Sektor
Ihr Hauptziel ist die Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung und Verbesserung der Lebensbedingungen
Sie werden zu Vorzugskonditionen gewährt (Zuschüsse und vergünstigte Darlehen)
Die Öffentliche Entwicklungshilfe ist international definiert. Sie umfasst sowohl Beiträge in Form von Zuschüssen oder vergünstigten Darlehen von Gebern des öffentlichen Sektors an Entwicklungsländer und –regionen sowie Beiträge an multilaterale Entwicklungsorganisationen (z.B.die UNO). Um als öffentliche Entwicklungshilfe (APD, Aide publique au développement) klassifiziert zu werden, müssen die Mittel drei Bedingungen erfüllen:
Der Entwicklungshilfeausschuss (Development Assistance Committee, DAC) der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) führte das Konzept der APD das erste Mal im Jahr 1969 ein und verfeinerte die Definition 1972. Die APD ist der Hauptreferenzindikator für die grosse Mehrheit aller Entwicklungsziele und für die Bewertung der Entwicklungsbemühungen. In einer Resolution des Jahres 1970 (Resolution 2626) haben die Vereinten Nationen für alle wirtschaftlich entwickelten Länder das Ziel einer APD von 0,7% des Bruttonationaleinkommens (BNE) gesetzt. Dieses Ziel wurde im Rahmen von gemeinsamen Deklarationen zur Entwicklungsfinanzierung mehrere Male bestätigt (Monterrey 2001, Doha 2008, Rio 2012, Addis Abeba 2015).
Durch den Bundesrat und das Parlament genehmigt, bietet die Strategie der internationalen Zusammenarbeit 2021-2024 den Leitfaden für die öffentliche Entwicklungshilfe der Schweiz. Die gesetzlichen Grundlagen bieten das Bundesgesetz über die internationale Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe sowie das Bundesgesetz über die Zusammenarbeit mit den Staaten Osteuropas.
Die federführenden Einheiten innerhalb des Bundes bilden die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO). Weitere Bundesämter sowie die Kantone und rund 200 Gemeinden beteiligen sich ebenfalls an der internationalen Zusammenarbeit der Schweiz. Die ausgewiesene öffentliche Entwicklungshilfe setzt sich aus der Summe aller anrechnungsfähigen Beiträge (siehe Frage 4) dieser Beteiligten zusammen.
Die öffentliche Entwicklungshilfe wird gemäss international vereinbarten Richtlinien der OECD berechnet. Die zuständige Stelle innerhalb der OECD ist dabei der Entwicklungshilfeausschuss (Development Assistance Committee, DAC). Dies ermöglicht es, die 30 DAC-Mitglieder (29 Länder und die Europäische Union) zu vergleichen und bietet Transparenz. Die Schweiz ist Mitglied des «Working Party on Development Finance Statistics» (WP-STAT) des DAC, nimmt regelmässig Teil an dessen Treffen und hilft somit umfassende statistische Richtlinien auszuarbeiten wie auch weiterzuentwickeln. Diese Richtlinien definieren die Aktivitäten und Beiträge basierend auf den tatsächlich getätigten Ausgaben des vergangenen Jahres (ex-post Bilanzierung), die als öffentliche Entwicklungshilfe deklariert werden können. Die Leistungen der verschiedenen Geberländer werden anhand der APD-Quote verglichen. Diese berechnet sich als Prozentsatz der Netto-APD in Bezug auf das Bruttonationaleinkommen (BNE).
Nein. Die Ausgaben der DEZA bestehen zwar grösstenteils aus Geldern, die Teil der öffentlichen Entwicklungshilfe sind, gewisse Finanzierungen (beispielsweise die Beiträge der Schweiz an die Erweiterung der Europäischen Union) werden aber gemäss OECD-Richtlinien nicht zur APD gezählt. Gleichzeitig tragen eine Vielzahl weitere Stellen des Bundes ebenfalls zur APD bei, insbesondere das SECO, das Staatssekretariat für Migration (SEM) und die Abteilung Frieden und Menschenrechte (AFM) des EDA (siehe Tabelle Öffentliche Entwicklungshilfe der Schweiz). Es ist deshalb falsch, die APD mit den Ausgaben der DEZA gleichzusetzen.