Bangladesch

In Bangladesch setzt sich die Schweiz in Zusammenarbeit mit ihren Partnern für eine nachhaltige wirtschaftliche und soziale Entwicklung ein. Sie verbessert die Markt- und Arbeitsbedingungen und fördert die Rechte und Partizipation von Minderheiten, Frauen und Jugendlichen, damit der Weg zu einer prosperierenden, gerechten und inklusiven Gesellschaft erfolgen kann. Dadurch unterstützt sie Bangladesch auch darin, die negativen Folgen des Klimawandels zu bewältigen.

Karte von Bangladesch
© EDA

In den letzten Jahren hat Bangladesch ein erhebliches Wirtschaftswachstum erzielt sowie beeindruckende Fortschritte bei der Armutsbekämpfung und der sozialen Entwicklung gemacht. Das Land steht kurz davor, die Kategorie der am wenigsten entwickelten Länder zu überwinden. Allerdings hat die COVID-19-Pandemie folgenreiche sozioökonomische Auswirkungen auf das dicht besiedelte Land und stellt vergangene Entwicklungserfolge in Frage. Nebst knappen Ressourcen prägen immer mehr auch die negativen Auswirkungen des Klimawandels den Alltag.

Ziel der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit ist die Förderung einer wohlhabenderen, gerechteren und widerstandsfähigen Gesellschaft. Im Rahmen des Länderkooperationsprogramms 2022-25 konzentriert die Schweiz ihr Engagement auf die Förderung der wirtschaftlichen Resilienz, die Verbesserung des Zugangs zur Grundversorgung für benachteiligte Bevölkerungsgruppen, die Bewältigung von Klima- und Katastrophenrisiken sowie das Hinarbeiten auf menschenwürdige und dauerhafte Lösungen für die Rohingya-Flüchtlinge.

Wirtschaftliche Entwicklung

Nachhaltiges und inklusives Engagement des Privatsektors

Die Schweiz konzentriert sich vermehrt auf die Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Sie fördert ein klimaresistentes, ökologisches und inklusives Engagement des Privatsektors in Branchen wie der Landwirtschaft, Feinmechanik oder der Textil- und Lederverarbeitung. Dies mit dem Ziel, die lokale Wirtschaft weiter zu stärken und angemessene Einkommensmöglichkeiten für alle Bevölkerungsgruppen zu schaffen. Das Engagement für Wirtschaftsentwicklung umfasst auch Handelserleichterungen und die Unterstützung des Finanzsektors durch das SECO.

Die Bereitstellung von marktorientierter Berufsbildung in enger Zusammenarbeit mit dem Privatsektor verhilft jungen Menschen zu einer Anstellung oder einer besser qualifizierten Tätigkeit. Über das Fördern von Sozialunternehmen und Versicherungsanbietern will die Schweiz den Privatsektor stärker in den Dienst der Armutsbekämpfung stellen.

Privatsektorenentwicklung und Finanzdiensleistungen 

Demokratische Regierungsführung

Verbessertes soziales Wohlergehen für alle

Für ein nachhaltiges und integratives Wirtschaftswachstum sind Verbesserungen in den Bereichen Rechtsstaatlichkeit und verantwortungsvolle Staatsführung unabdingbar. Die Schweizer Projekte fördern deshalb auch den Aufbau eines demokratischen Staatswesens, die Menschenrechte und eine qualitativ hochstehende Grundversorgung. Dies einschliesslich eines gezielten sozialen Schutzes für besonders verletzliche Menschen, damit auf dem Weg zu einer prosperierenden Gesellschaft niemand zurückgelassen wird. Hierbei fokussiert sich die Schweiz auch auf die Stärkung der Stimmen und die Partizipation der Zivilgesellschaft, um die notwendige politische und gesellschaftliche Kontrolle und Ausgewogenheit zu gewährleisten. Dies sind Faktoren, die für den Einschluss aller sowie für nachhaltige Entwicklung wichtig sind. 

Staats- und Wirtschaftsreformen

Flüchtlingskrise von Myanmar

In Bangladesch lebten im Jahr 2021 mehr als 900 000 Menschen, die vor der Gewalt in Myanmar geflohen sind, um im Grenzgebiet Cox’s Bazar Schutz zu suchen. Die grosse Mehrheit von ihnen floh in den Jahren 2017 bis 2019 nach Bangladesch. Die 34 Lager in Cox’s Bazar bilden gemeinsam das weltweit grösste Flüchtlingscamp.

Der Staatsstreich in Myanmar im Jahr 2021 hat die Rohingya-Flüchtlingskrise auf eine neue Ebene der Komplexität gehoben und stellt auch für die Behörden in Bangladesch und die Aufnahmegemeinschaften eine grosse Herausforderung dar. Ferner hat die Regierung damit begonnen, Rohingya-Flüchtlinge auf die entlegene Insel Bhasan Char umzusiedeln.

Angesichts der Notlage hat die Schweiz seit den Gewaltausbrüchen im Jahr 2017 über 45 Millionen CHF bereitgestellt. Dies beinhaltet auch die geplanten Ausgaben für 2022. Dank dem humanitären Engagement haben die Flüchtlinge Zugang zu Trinkwasser, Nahrung, Unterkünften und sanitären Einrichtungen erhalten. Ausbildung und Einkommen bleiben aber grosse Herausforderungen. Neben der Nothilfe für die Flüchtlinge beteiligt sich die DEZA an mittelfristigen Entwicklungsaktivitäten für die Gastgemeinschaften.

Das Flüchtlingsproblem ist längst eine langwierige komplexe Krise geworden. Trotz verschiedenen Bemühungen sind die notwendigen Voraussetzungen für eine würdige, sichere, freiwillige und nachhaltige Rückkehr der Rohingya nach Myanmar nicht gegeben. Die Schweiz wird sich weiterhin für eine menschenwürdige Unterbringung der Flüchtlinge einsetzen und sich aktiv an der Suche nach dauerhafteren Lösung des Flüchtlingsproblems beteiligen. 

Herangehensweise und Partner

Bei Transversalthemen legt die Schweiz einen starken Fokus auf die Verringerung von Klima- und Katastrophenrisiken, da Bangladesch eines der am stärksten betroffenen Länder ist. Ferner wird in allen Projekten konsequent die Gleichstellung der Geschlechter und soziale Inklusion umgesetzt. Grundsätze der guten Regierungsführung werden ebenfalls in allen Programmen angewandt.

Bei der Umsetzung der Projekte wird Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe der Schweiz komplementär eingesetzt. Umsetzungspartner sind die Regierung von Bangladesch, nationale und internationale Organisationen und der Privatsektor.

Aktuelle Projekte

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Bangladesh Microinsurance Market Development Programme

01.07.2023 - 31.12.2027

This programme takes forward Switzerland’s global and in-country experience in working on agricultural microinsurance by addressing critical climate risks, hazards and resulting economic shocks for farming people. The programme will sustainably increase resilience of farmers and related micro and small enterprises through climate change adaptation practices, and stimulate sustainable and inclusive growth across multiple agricultural sub-sectors.


Ashshash: for men and women who have escaped trafficking

01.04.2023 - 31.03.2027

20,000 people (of whom 70% women) who have experienced trafficking will be economically and socially rehabilitated. Public and private institutions will provide employment or in-kind support for entrepreneurship to men and women who have escaped trafficking. The Government will better address the prevention of trafficking, protection of victims, prosecution of traffickers in the revision and enacting of policies, and create partnerships, for bringing about systemic changes.


2023 Annual Allocation to WFP Country Strategic Plans - Afghanistan, Bangladesh, Myanmar

01.01.2023 - 31.12.2023

Against historic levels of food security due to conflicts, climate change and COVID-19, Switzerland supports annually in 28 SDC priority countries operations of the World Food Programme (WFP) to provide humanitarian and development assistance. It funds indistinctively Country Strategic Plans, incorporating all WFP programmes or projects, based on affected population needs and potential synergies with other local partners, especially national governments and civil society.


Contribution to UNHCR Programme Budget 2023-2024 (earmarked)

01.01.2023 - 31.12.2024

UNHCR is one of Switzerland’s key multilateral partners due to its unique mandate by the General Assembly of United Nations to provide protection and assistance to refugees, asylum seekers, refugee returnees, and stateless persons. The strategic direction 2022-26 concretise the overall mandate of UNHCR for the upcoming years. Contributing to these directions allows Switzerland to achieve in particular the human development goal defined in the Dispatch to Parliament on International Cooperation for 2021-24.


PACTA - Participatory Action Against Corruption: Towards Transparency and Accountability

01.01.2022 - 31.12.2026

In Bangladesh, Switzerland was instrumental in engaging likeminded development partners to support prominent local actors to curb corruption and establish transparent and accountable governance systems. This project, co-funded by Switzerland with the UK and Sweden, will continue the work on reducing corruption by engaging citizens, adding the use of an innovative digital tool for community monitoring. Based on the evidence collected on corruption incidences, the project will reinforce policy advocacy and engagement at different levels. 


COVID-19 Prevention and Resilience

01.07.2021 - 30.06.2023

The second wave of the COVID-19 virus has affected Bangladesh more intensely than the initial phase, impeding socioeconomic recovery and reiterating the importance of resilience building. This programme aims at engaging communities to curb the further spread of COVID-19 and enhancing socioeconomic resilience. Drawing upon Switzerland’s long-standing experience in providing rapid response and working on inclusive and sustainable development, it focuses on the disadvantaged segments of the population. 


B-SkillFUL (Building Skills for ployed and Underemployed Labour) Phase Il

01.09.2020 - 31.08.2024

Drawing upon Switzerland's experiences with apprenticeship programmes and leveraging private sector investments, this programme will create economic opportunities for poor men and women within small and medium size enterprises in furniture, light engineering and leathergoods sectors. Combining business development senyices for enterprise development with workplace-based training, it will result in increased employment creation, better remuneration and working conditions in six informal SME clusters.


Prabriddhi: Local Economic Development at District Level in Bangladesh

01.09.2020 - 31.08.2025

In six urban municipalities and their surrounding territories, the public and private sector and civil society will engage in participatory local economic development planning and implementation, generating income opportunities for poor and disadvantaged women and men. The project combines Switzerland’s expertise in market development and local governance to develop and refine a model of local economic planning and creates the right conditions for its wider replications by the Government of Bangladesh.


M4C - Making Markets Work for the Jamuna, Padma and Teesta Chars

01.07.2020 - 30.06.2024

Leveraging on Switzerland’s longstanding engagement and experience in pro-poor agricultural market development, this project will benefit 75,000 poor and disadvantaged households living on riverine islands through profitable and environmentally sustainable livelihoods options. Thanks to improved access to agricultural inputs and services, access to output markets and financial services, they will generate an additional income of CHF 14.5 million to be invested into the diversification of their farm business and basic needs.


COVID-19 Preparedness and Relief

01.06.2020 - 31.05.2022

The proposed interventions support the Government of Bangladesh in its efforts to fight against the further spread of COVID-19 and to address the socio-economic consequences for the Bangladeshi people, in particular for disadvantaged groups. Access to information, provision of safe water and food or cash support are among the key outputs. The long-standing experience of Switzerland and its implementing partners in various sectors of public life and trusted relationships with national and local governments add value to the intervention.


Reintegration of Migrant Workers in Bangladesh

01.05.2020 - 31.01.2027

Reintegration of returnee women and men migrant workers into their communities through self or wage-employment and customised support services is a priority in the current pandemic context. The project will take advantage of the favourable relationship Switzerland enjoys as a longstanding partner of the Ministry of Expatriates’ Welfare and Overseas Employment to provide technical assistance for establishing and improving services for returnee migrant workers, building upon country systems.


SDC BRAC Social Cohesion Fund for Cox’s Bazar District

01.04.2020 - 30.09.2024

This fund strengthens social cohesion in Cox’s Bazar by mitigating the negative consequences of the refugee influx on the most vulnerable segments of the local population. It will strategically upscale projects of BRAC, the biggest Bangladeshi NGO, through a series of medium-term contributions, adapted to the volatile context and emerging needs. The first two projects will support over 60’000 poor people to claim their rights and obtain legal redress and place 4’500 poor people in gainful employment. The intervention complements the engagement of Swiss Humanitarian Aid.

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